Pat Rafter - In der Blütezeit 2:6 und 2:6 gegen Rafael Nadal
Im Interview mit Eurosport zeigt sich Pat Rafter froh, nicht zur selben Zeit mit den jetzigen Dominatoren des Tennis gespielt zu haben und verrät, wem er in der Zukunft einiges zutraut.
von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet:
13.04.2020, 13:55 Uhr
Spieler, wie Pat Rafter es war, gibt es im Jahre 2020 eigentlich kaum noch. Das sture Serve-and-Volley-Spiel ist nahezu ausgestorben, selbst die aufschlagstärksten Spieler sind gezwungen, auch einige Waffen von der Grundlinie im Repertoire zu haben. Laut Rafter liegt dies aber nicht an den Spielern selbst, vielmehr habe die veränderte Technologie im Tennis diese Wende herbeigeführt. "Es ist viel schwerer, zu spielen. Die extreme Technologie des Schlägers heutzutage erzeugt viel Power und viel Spin, vor allem wenn sie weit außen stehen. Früher hat man einen Spieler weit rausgeholt, man kam rein und der Punkt war so ziemlich vorbei", erklärte Rafter im Interview mit Eurosport.
Aber nicht nur die Technologie ist es, die Serve-and-Volley-Spezialisten das Leben schwer macht. Es sind die Herren Novak Djokovic und Rafael Nadal, die die ehemalige Nummer eins als eher unangenehm für seinen Spielstil einstuft. "Jemand wie Djokovic würde mir das Leben zur Hölle machen. Er retourniert zu gut. Bei jemandem wie Rafa könnte ich in meiner Blütezeit auf dem schnellsten Platz, den man je gesehen hat, ein 2:6, 2:6 erreichen. Das sind zwei der besten Spieler, die ich je gesehen habe", schwärmte Rafter. Der Australier ist der einzige Spieler aller Zeiten, der die Nummer-eins-Position lediglich eine Woche inne hatte.
Makellose Bilanz gegen Federer
Im selben Atemzug mit Nadal und Djokovic wird zumeist auch Roger Federer genannt. Gegen ihn stand Pat Rafter aber noch auf dem Platz, ehe er 2001 seine Karriere beendete. Und hat dabei eine makellose Bilanz aufzuweisen - alle drei Aufeinandertreffen konnte der heute 47-Jährige gewinnen. Als härtesten Gegner seiner Zeit nannte Rafter im Interview Pete Sampras, seines Zeichens 14-facher Grand-Slam-Titelträger. "Er hat alles gemacht, was ich gemacht habe, nur besser. Seine Bilanz war die beste, also gibt es keinen Zweifel daran, dass Sampras der herausragende Spieler ist", so Rafter.
Vergangenheit und Gegenwart hat Rafter nun schon besprochen - und auch für die Zukunft hat der Australier einen Ausblick parat. Vor allem im Kanadier Felix Auger-Aliassime sieht der zweifache Grand-Slam-Sieger einen künftigen Superstar. "Ich mag ihn und die Art, wie er spielt - ich behalte ihn im Auge", erklärte Rafter. Außerdem legt er auch große Hoffnungen auf einen jungen Landsmann von ihm - Alex de Minaur. Zumindest in Hinblick auf die Ineffektivität des Serve-and-Volley-Spiels braucht sich dieser nicht allzu viele Gedanken machen.