Paul Annacone - „Alexander Zverev muss den Glauben an sich wiederfinden“
Alexander Zverevs derzeitigen Probleme, an die Leistungen der vergangenen Jahre anzuschließen, beschäftigen auch die Experten.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
21.05.2019, 10:27 Uhr
Paul Annacone erkennt einen herausragenden Tennisspieler natürlich sofort: Der ehemalige Profi hat nach seiner aktiven Karriere mit Pete Sampras und Roger Federer zwei Spieler gecoacht, die über weite Strecken die ATP-Tour dominiert haben. Und also darf man dem Urteil von Annacone über die derzeitige Situation von Alexander Zverev durchaus trauen. Quintessenz: alles halb so wild.
„Gerade jetzt befindet sich Zverev in einer jener Phasen, wo er ein wenig verloren wirkt“, so Annacone kürzlich in einem Interview. „Das ist zu 90 Prozent mental bedingt.“ Zverev sei ja nicht plötzlich ein schlechter Spieler geworden. Jetzt aber werde sich zeigen, wie der gebürtige Hamburger aus seiner Krise zurückkomme.
Alexander Zverev: Rafael Nadal hat es vorgemacht
„Man hat seine Einstellung bei den jüngsten Pressekonferenzen gesehen: Zverev ist enttäuscht, er ist frustriert, es gibt viel Negatives um ihn herum,“ so Annacone weiter. In dieser Situation sei es nicht so einfach, wieder auf dem gewohnten Level zu spielen. Zverev versucht dies in dieser Woche in Genf, wo er am heutigen Dienstag auf Ernests Gulbis trifft. „Er muss den Glauben an sich selbst wieder herstellen und das tun, was ihn zu einem der besten fünf Spieler der Welt gemacht hat“, schloss Annacone.
Wie so ein Prozess aussehen könnte, hat Rafael Nadal in seiner Pressekonferenz nach dem Gewinn des Titels beim ATP-Masters-1000-Turnier in Rom vorexerziert: Negativen Einflüssen keine Chance gehen, mit Freude trainieren, auch wenn es ab und zu nicht so läuft. Schließlich hatte es auch für den spanischen Großmeister bis Mitte Mai gedauert, bis er endlich den ersten Turniersieg 2019 einfahren konnte.