Das schönste Sportfoto des Jahres

Im Jahr 2017 mangelt es bislang nicht an emotionalen Momenten und entsprechenden Fotos. Das Comebackbild von Petra Kvitova nimmt jedoch eine ganz besondere Rolle ein.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 05.05.2017, 19:19 Uhr

Wieder auf dem Platz: Petra Kvitova

Das Jahr 2017 hat in seiner kurzen Zeit schon einige schöne Sportfotos hervorgebracht: Wir denken an die Emotionen im Gesicht von Roger Federer nach seinem Melbourne-Triumph, das Schwangerschafts-Glück von Serena Williams, Laura Siegemund im roten Porsche... Manch einer mag sich auch äußerst gerne an die Bilder von Eugenie Bouchard und Caroline Wozniacki in der Sports Illustrated erinnern.

Kvitova ist wieder da

Spaß beseite: Das vielleicht emotionalste, glücklich-machendste und happy-endigste Foto machte diese Woche in den sozialen Medien die Runde. Das von Petra Kvitova, eine Rückhand im Ausschwung auf einem Sandplatz vor sommerlicher Kulisse in Monaco. Die Ansage: Das Comeback läuft - in Paris will Kvitova wieder spielen, in Wimbledon wohl wieder angreifen.

Der Messer-Angriff auf Kvitova - eine der grausamsten und schrecklichsten Geschehnisse der Tennis-Geschichte. Erinnerungen an Monica Seles wurden schnell geweckt, die große Rivalin von Steffi Graf wurde 1993 auf dem Höhepunkt ihrer Karriere von einem verrückten Fan am Hamburger Rothenbaum niedergestochen. Die bleibenden psychischen Schäden verfolgten Seles noch lange, auf dem Tennisplatz konnte sie nach ihrem Comeback nie mehr an ihre früheren Leistungen anknüpfen. Wie die GOAT-Diskussion wohl aussähe, wäre das Attentat verhindert worden?

No Spin - die gute alte tschechische Schule

Petra Kvitova, obwohl zweifache Wimbledon-Siegerin, spielte meist mit dem Attribut, neben Serena Williams wohl die Spielerin zu sein, die an Glanztagen jede Gegnerin in den Wind schießen kann - mit der Betonung auf "Glanztagen". Leider fehlte ihr die Konstanz der US-Amerikanerin. Kvitovas zügiges und schnörkelloses Spiel, ausgelegt auf kurze Ballwechsel und schnelle Punkte, konnte an schlechten Tagen durchaus als Gegenbeispiel für gutes Tennis gelten.

Fans von Petra Kvitova aber schätzten - neben ihrer unkomplizierten, angenehmen Art - vor allem eines an ihrem Spiel: dieses ach so satte, klare Geräusch, wenn sie die Kugel traf. Sie werden von nun an noch ein bisschen genauer hinhören.

von Florian Goosmann

Freitag
05.05.2017, 19:19 Uhr