PTPA-Klage: Angst vor den Big Playern?

Die Klage der PTPA gegen mehrere Dachverbände im Tennissport schlägt hohe Wellen. An die eigentlich mächtigsten Player traut sich die von Novak Djokovic gegründete Organisation aber nicht ran.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 19.03.2025, 08:18 Uhr

Mit Craig Tiley (Tennis Australia) und Co. wollte sich die PTPA dann doch nicht anlegen
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Mit Craig Tiley (Tennis Australia) und Co. wollte sich die PTPA dann doch nicht anlegen

Wenn sich jemand schon mal die Hände reiben darf, dann auf jeden Fall die Anwälte, die die PTPA auf der einen und die beklagten Parteien ATP, WTA, ITF und ITIA auf der anderen Seite vertreten. Da stehen sicherlich viele Stunden der Vorbereitung an, die zum fürstlichen Stundensatz abgerechnet werden. Ob dabei für die Spieler und Spielerinnen etwa herausspringt, wird sich indes weisen.

Geklagt wird ja, weil die PTPA dem Tennissport ein kartellähnliches Gebilde bescheinigt, das den Profis höhere Preisgelder verwehrt, weil es unter den großen Turnieren Absprachen gibt, die den freien Wettbewerb behindern. Was auch und vor allem für die Grand-Slam-Turniere gilt. Und da hat die PTPA den billigen Weg gewählt - nämlich die ITF in die Klageschrift mit reinzunehmen, da diese ja die vier Majors übersieht. 

Als ob die ITF bei den Grand-Slam-Turnieren etwas zu sagen hätte

In Wahrheit aber machen Tennis Australia, der französische Tennisverband FFT, der All England Lawn Tennis Club und die United States Tennis Association (USTA) alles untereinander aus. Und lassen sich von der ITF ganz sicher nicht in ihre Entscheidungen (etwa über die Verlängerung der Turniere um einen Tag) mit reinreden.

Hanebüchen deshalb zum Beispiel der Vorwurf der PTPA, dass die ITF die Spieler zwingen würde, etwa bei den US Open bis spät in den Nacht hinein Matches bestreiten zu müssen. Als ob ITF-Chef David hagerte für den Spielplan im Arthur Ashe Stadium verantwortlich wäre.

Aber klar ist auch: Die vier größten Events im Tennissport sind echte Geldmaschinen. Und wenn es darauf ankommt, könnten sich die veranstaltenden Verbände in Australien, Frankreich, England und den USA auch auf eine längere gerichtliche Auseinandersetzung einlassen. Was die Anwälte dann umso mehr freuen würde. Und wovor die PTPA offenbar Angst hat.

von Jens Huiber

Mittwoch
19.03.2025, 17:45 Uhr
zuletzt bearbeitet: 19.03.2025, 08:18 Uhr