Ungesetzte Wang überrascht Sabalenka und steht im Halbfinale von Peking
Qiang Wang sorgt weiter für Furore: Die ungesetzte Chinesin steht im Halbfinale des Premier-Mandatory-Turniers in Peking - und baute ihre unglaubliche Siegesserie in der Heimat aus.
von Ulrike Weinrich
zuletzt bearbeitet:
05.10.2018, 19:40 Uhr
Sloane Stephens ist neulich etwas sauer geworden. Ein Journalist hatte die US-Open-Siegerin von 2017 gewagt zu fragen, warum sie denn bei Turnieren in der amerikanischen Heimat wesentlich erfolgreicher sei als woanders. Der gute Mann ist mit einem ziemlich bösen Blick der 25-Jährigen abgestraft worden. "Ich liebe das Essen hier", hat Stephens dann noch gesagt. Eine schlüssige Antwort bekam der Medienvertreter nicht.
Auch John Isner ist so ein Fall - 12 seiner 14 Titel hat der Aufschlagriese daheim in den USA geholt. Der Augsburger Philipp Kohlschreiber gewann immerhin fünf seiner acht ATP-Trophäen in Deutschland. Stichwort: Wohlfühlfaktor.
Home sweet Home - Wang gewann 16 der letzten 18 Matches in China
Nun schickt sich also auch Qiang Wang an, auf der Liste der Profis zu landen, die Zuhause besonders erfolgreich sind. Die Weltranglisten-28. beendete am Freitag die Siegesserie von Wuhan-Siegerin Aryna Sabalenka beim 7:5, 7:5 im Viertelfinale von Peking. Die junge Weißrussin war zuvor in acht Matches in Serie ungeschlagen geblieben.
Die 26-jährige Wang hat in dieser Saison ihre ersten größeren Titel auf der WTA-Tour geholt: In Nanchang und Guangzhou. Von den vergangenen 18 Partien in ihrer chinesischen Heimat gewann die Rechtshänderin aus Tianjin 16 Duellen. "Ich weiß nicht, wo mein Selbstvertrauen herkommt. Ich vertraue mir einfach auf dem Court. Egal ob es gut oder schlecht läuft, ich glaube daran, dass ich es schaffen kann", sagte Wang, die der einstigen French-Open-Siegerin Jelena Ostapenko (Lettland) in der zweiten Runde die Höchststrafe erteilt hatte (6:0, 6:0).
Wang nun im Halbfinale gegen Wozniacki
In der vergangenen Woche war die chinesische Nummer eins Wang auch in Wuhan erst im Halbfinale gescheitert - an der Estin Anett Kontaveit. In der Vorschlussrunde von Peking trifft Wildcard-Inhaberin Wang am Samstag auf Caroline Wozniacki (Dänemark). Die an Position zwei gesetzte Australian-Open-Siegerin, die wie Simona Halep, Angelique Kerber, Naomi Osaka und Petra Kvitova bereits für das WTA-Finale in Singapur (ab 21. Oktober) qualifiziert ist, behielt mit 6:2, 6:2 gegen Qualifikantin Katerina Siniakova (Tschechien) die Oberhand.
Im anderen Vorschlussrunden-Match stehen sich am Samstag im National Tennis Stadium der Olympiastadt von 2008 US-Open-Championesse Naomi Osaka (Japan/Nr. 8) und Anastasija Sevastova aus Lettland gegenüber. Osaka bezwang im Viertelfinale ihre gute Freundin Zhang Shuai (China) nach hartem Kampf mit 3:6, 6:4, 7:5, während sich Sevastova gegen die Slowakin Dominika Cibulkova 6:3, 7:6 (7:5) durchsetzte.