"Rafa" gegen den "Djoker": Das Duell der Gladiatoren
Rafael Nadal vs Novak Djokovic: Am Sonntag (9.30 Uhr MEZ/19.30 Uhr Ortszeit) steht der Klassiker zum 53. Mal an. Keine Begegnung im Kreise der "Big Three" gab es öfter.
Roger Federer und Djokovic spielten 47 Mal gegeneinander, Federer und Nadal 38 Mal. Hier alles Wissenswerte - und ein paar Schmankerl:
von Ulrike Weinrich aus Melbourne
zuletzt bearbeitet:
27.01.2019, 07:38 Uhr
+ ALS VORSPEISE EIN BISSCHEN ZAHLENSALAT: DJOKOVIC führt mit 27:25 Siegen gegen den Linkshänder von der Sonneninsel Mallorca. Bei Grand-Slam-Turnieren gab es die Begegnung bis dato 14 Mal: Und hier spricht die Bilanz für NADAL (9:5 Erfolge).
Erstaunlich: Bei den Australian Open standen sich die Beiden erst einmal gegenüber. Doch das Finale von 2012 hatte es in sich...und dauerte 5:53 Stunden lang, was noch heute ein Rekord für ein Major-Endspiel darstellt. Der Serbe gewann!
+ APPETIZERS: Mit einem Dreisatz-Erfolg am Sonntag könnte NADAL (17 Grand-Slam-Titel) der erste Profi in der Open Era werden, der vier (!) Major-Events ohne Satzverlust gewonnen hat (bislang French Open 2008, 2010, 2017). DJOKOVIC (14 Grand-Slam-Titel), der nach seinem siebten Australian-Open-Rekordtitel greift, hat in den sechs Partien bis zum Finale auch nur zwei Durchgänge abgeben müssen - und stand insgesamt sogar zwölf Minuten kürzer auf dem Court als sein Erzrivale NADAL (11:59 Stunden : 12:11 Stunden)
+ TIME IS CASH, TIME IS MONEY: Auf den Sieger des "Happy Slams" 2019 wartet einen Tag nach dem "Australia Day" ein Geldregen von umgerechnet 2,59 Millionen Euro. Der Verlierer kassiert die Hälfte. DJOKOVIC hatte bei den French Open 2016 als erster Tennisprofi die Preisgeld-Schallmauer von 100 Millionen Dollar durchbrochen. NADAL und FEDERER folgten inzwischen.
+ LIVING IN A BOX: NADALS Freundin Maria Francisca "Xisca" Perello begleitet ihn erst zum zweiten Mal nach 2017 nach Australien. Vor zwei Jahren hatte "RAFA" gescherzt: "Sie hat eine Wildcard erhalten." Jetzt sagte er: "Nachdem wir nun 14 Jahre zusammen sind, braucht sie keine Wildcards mehr. Sie kann überall mit hinkommen."
DJOKOVIC hat seine Familie diesmal nicht dabei - trotzdem erzählte er nach seiner Halbfinal-Gala schmunzelnd von seinem Sohn Stefan, der Zuhause in die Vorschule geht: "Dann mach' mal, dass du gewinnst", hatte der Filius ihm am Telefon mit auf dem Weg gegeben. Wenngleich "Spiderman" bei dem Vierjährigen derzeit weitaus höher im Kurs steht als der Daddy.
+ TICKS UND MACKEN: NADAL berührt vor jedem Service seine Ohren, seine Nase, seine Schultern und zupft an seiner Hose. Nach dem gespielten Punkt lässt er sich eines seiner beiden Handtücher bringen und meidet das Betreten der Linien wie der Teufel das Weihwasser. Und dann die Sache mit den Flaschen: Eine ist gut gekühlt, die andere eher lauwarm. Die Etiketts müssen immer zu jener Seite ausgerichtet sein, von der "RAFA" aufschlägt.
Der "DJOKER" ist dafür bekannt, den Ball beim Aufschlag öfter als gewöhnlich aufzutippen. Was im übrigen auch seinen Ex-Coach Boris Becker ein wenig nervte: "Das hat mich verrückt gemacht. Aber es ist seine Angewohnheit."
+ HÖRT, HÖRT: Das sagt DJOKOVIC über NADAL: "Die Intensität, die er auf den Court bringt, ist enorm. Du bist vom ersten Punkt alarmiert. Wenn man gegen 'RAFA' spielt, bedarf es aus taktischer Sicht einer anderen Herangehensweise. Du musst bereit sein zu kämpfen - und bereit sein, stundenlang zu laufen. Dieses Endspiel kommt für uns beide zur rechten Zeit. Ich würde mir auf jeden Fall ein Ticket für dieses Finale kaufen."
Und das sagt "RAFA" über den "DJOKER": "Wir durften auf dem Court zusammen schon sehr besondere Momente teilen. Auf den wichtigsten Tennis-Bühnen dieser Welt. Wir treiben uns gegenseitig bis zum Limit. Und Sonntag wird ein weiteres Kapitel hinzugefügt."
+ UND ZUM ABSCHLUSS NOCH DER BORIS: "Nadal befindet sich in der Form seines Lebens auf Hartplatz. Es wird ein Fight der Giganten, eine Supershow“, sagte Experte Boris Becker bei Eurosport.
+ ACH JA, UND WAS TIPPT DIE TENNISNET-REDAKTION: Es gibt fünf Sätze, klar. Und am Ende wird Nadal knapp die Oberhand behalten - und damit als erster Spieler in der Open Era jedes der vier Grand-Slam-Turniere mindestens zweimal gewonnen haben.