Rafael Nadal: "Ich bin nicht verletzt. Ich bin ein Spieler, der mit einer Verletzung lebt"
Rafael Nadal hat am späten Donnerstagabend sein Viertelfinale in Rom gegen Denis Shapovalov verloren. Besonders der dritte Satz gab Grund zur Besorgnis, denn Nadal war sichtlich gehandicapt.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
13.05.2022, 14:37 Uhr
"Ich bin nicht verletzt. Ich bin ein Spieler, der mit einer Verletzung lebt", stellte Nadal klar. "Es ist nichts Neues. Das ist einfach da." Er versuche sein Bestes, so Nadal, "aber natürlich ist es für mich manchmal schwierig zu akzeptieren."
Nadal leidet seit seiner Jugend am Müller-Weiss-Syndrom, einer degenerativen Knochenkrankheit. Hierbei deformiert sich das Kahnbein im Verlaufe der Zeit oder bildet sich zurück. Nadals Karriere schien anfangs gar bedroht, bis man eine spezielle Einlage für ihn anfertigte - die Folge daraus sind jedoch immer wieder auftretende Knieprobleme.
Nadal wurde erst im vergangenen Jahr am Fuß operiert, nachdem er bei den French Open wieder stärkere Probleme bekommen hatte, er fiel fast die gesamte zweite Saisonhälfte 2021 aus.
In Rom war Nadal bereits vor einigen Tagen auf ein Humpeln angesprochen worden und hatte erklärt, mittlerweile eben so zu laufen im Alltag wegen seiner Probleme.
"Es kann frustrierend sein, an vielen Tagen kann ich nicht vernünftig trainieren", erklärte ein grüblerischer Nadal weiterhin. "Heute, ab Mitte des zweiten Satzes ging es wieder los, ich konnte nicht mehr gut spielen." Nadal wechselte dann aber schnell. "Entschuldigt, ich bin gerade erst vom Platz gekommen. Glückwunsch an Denis, ich will ihm nichts wegnehmen. Er hat den Sieg verdient."
Nadal und seine Fußschmerzen: "Heute war es verrückt"
Natürlich war sein Fuß dennoch weiter das Thema, das interessierte. Die Probleme seien immer da, klärte Nadal weiter auf, "manchmal mehr, manchmal weniger. Aber heute war es verrückt."
Wie es weiter aussehe, auch in Hinblick auf die French Open? "Ich weiß nicht, wie es morgen aussieht, oder in einer Woche."
Nadal hatte die Saison mit drei Turniersiegen in Folge begonnen, unter anderem bei den Australian Open; in Indian Wells hatte er sich dann eine Rippe gebrochen.
Rafael Nadal und die French Open: "Von diesem Ziel träume ich"
Das Bittere und zugleich Positive sei, dass er gegen Shapovalov endlich besser gespielt habe als zuletzt, den Ball mehr gefühlt. Umso ärgerlicher die erneuten Fußprobleme, "und damit sind die positiven Dinge auch wieder weg."
Ausblickend auf die Zukunft erklärte der 35-Jährige: "Irgendwann wird eine Zeit kommen, zu der mein Kopf sagt, dass es reicht, weil der Schmerz den Spaß wegnimmt. Nicht nur am Tennis, sondern auch am Leben."
Dennoch steht das große Ziel für Nadal fest - Roland Garros natürlich. "Ich habe einen Traum in einer Woche, in ein paar Tagen", so Nadal. "Und von diesem Ziel träume ich."