Roger Federer hofft, dass Novak Djokovic seinen Wimbledon-Rekord knackt
Roger Federers Wimbledon-Rekord ist in höchster Gefahr: Novak Djokovic könnte ihn mit einem Turniersieg in diesem Jahr einstellen. Kein Problem für Federer, im Gegenteil - er drückt dem Djoker sogar die Daumen.
von Florian Goosmann aus Wimbledon
zuletzt bearbeitet:
07.07.2023, 07:53 Uhr
Roger Federer ist/war in dieser Woche ja in Wimbledon zu Gast, wurde am Dienstag für seine acht Wimbledontitel geehrt - ein Rekord bei den Herren. Federer steht damit noch alleine da, seit er Pete Sampras (mit sieben Titeln) übertrumpft hat. Nun aber sitzt ihm Novak Djokovic im Nacken, der könnte mit einem erneuten Sieg in diesem Jahr auf Federer aufschließen.
Ein Problem für den Maestro? Nix! Er hoffe, dass Djokovic den Rekord knacke, versicherte Federer in einem Interview mit CNN. „Ich hatte meine Momente, als ich meinen achten Titel gewonnen habe, oder meinen fünften in Folge", erklärte er. "Das war mein Moment. Wenn jemand den Rekord bricht, ist es dessen Moment.“
Federer: "Angetrieben, Rekorde zu brechen"
Natürlich sei die Rekordjagd von den Medien gehypt, aber auch von den Spielern. „Ich war auch davon angetrieben, Rekorde zu brechen oder zu erreichen.“ Aber wenn man nun von außen zuschaue, habe man einen ganz anderen Blickwinkel, als wenn man noch spiele. „Man entspannt. Ist stolz auf das, was man erreicht hat. Ich hoffe, er schafft es, weil ich denke: Je mehr er erreicht, umso mehr spielt das in die Tennisgeschichte rein. Es wird dann weltweit über Tennis gesprochen.“
Das wurde in den vergangenen Jahren vor allem, wenn die "Big Three" spielten, Federer, Nadal und Djokovic also. Und nach ihm scheint nun auch Nadal bald Tennisgeschichte zu sein. Der Spanier kuriert sich gerade aus, will 2024 seine wohl letzte Saison spielen. "Ich hoffe für ihn, dass er noch mal zurückkommen kann. Dass er noch etwas spielen kann. Nicht nur ein Doppel wie ich, sondern mehr.“
Federer, Nadal, Djokovic: "Wie glücklich wir sein können..."
Federer selbst hatte ja beim Laver Cup im vergangenen Jahr seine Abschiedsvorstellung gegeben, im stolzen Alter von 41 Jahren. Verrückt eigentlich, wenn man in die Vergangenheit blickt. „Als wir da gesessen sind und geheult haben bei meinem Rücktritt (…), haben wir wohl alle realisiert, wie glücklich wir sein können, noch so lange zu spielen. Tennisspieler haben früher mit 30 aufgehört. Borg war 26, Sampras vielleicht 32. Agassi dann 36, das war schon arg. Und dann sind da wir, mit 35 oder 40.“
Und was liegt an für Federer, wird auch er vom alten Spieler bald zum jungen Trainer? Eher kaum, allenfalls um jemanden zu unterstützen oder wochenweise in der Schweiz zu empfangen. „Aber Stefan Edberg hat auch gesagt, er würde nie jemanden trainieren. Und dann war er mit mir zwei Jahre lang auf der Tour.“