Roger Federer nach Genf-Aus enttäuscht: "Erwarte mehr von mir"
Roger Federer hatte sein Auftaktmatch gegen Pablo Andujar eigentlich zu seinen Gunsten gedreht, dann glitt es ihm aus den Händen. Entsprechend enttäuscht war der Maestro im Anschluss.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
18.05.2021, 21:47 Uhr
Ein schwaches Aufschlagspiel am Ende von Satz 1 hatte den Satzverlust zur Folge, dann aber berappelte Roger Federer sich: 4:6, 6:4 und 4:2 führte er schließlich, und alles sah danach aus, als ob der Schweizer gleich einen Comebacksieg feiern könnte. Doch nur wenige Minuten später war alles aus. Zwei Matchbälle wehrte Federer noch ab, beim dritten flog ein Vorhand-Rahmentreffer ins Aus.
Gut sei es, wieder auf dem Platz zu stehen, versicherte Federer in der anschließenden Pressekonferenz. "Aber dann verlierst du ein Match wie dieses und bist down." Er habe sich drauf gefreut, in Genf zu spielen, sei mehr für das Turnier enttäuscht als alles andere, hätte sich gewünscht, für die Leute vor Ort noch ein paar Matches hinlegen zu können. Denn die Atmosphäre sei trotz der begrenzten Zuschauerzahl toll gewesen. "Sie schienen sich gefreut zu haben, mich hier zu sehen."
Natürlich sei es eine Belohnung, wieder auf dem Tennisplatz zu stehen, erklärte Federer außerdem - nach seinen beiden Knie-Operationen hatte er über ein Jahr kein Match bestritten und nur im Februar eine kurze Standortbestimmung in Doha eingefügt. "Aber ich erwarte mehr von mir", stellte Federer klar. Zumal es im Training besser gelaufen sei. "Aber es ist ja bekannt: Matches sind etwas ganz anderes."
Roger Federer: Bis zur Rasensaison ist noch Zeit
Den 39-Jährigen ärgerte vor allem die vergebene Führung in Durchgang drei. "Beim 4:2 denkt man: 'Oh, schön, dass ich das Match drehen konnte.' Man fühlt sich besser, lässt kurz nach und zehn Minuten später ist alles vorbei." Tennis sei manchmal eben brutal. "Aber ich hatte es am Ende nicht verdient." Andujar habe am Ende stark gespielt, er selbst zu viele Chancen liegen gelassen. "Als es drauf ankam, war mein Spiel nicht da."
Für Federer geht's nun weiter nach Paris, wo er die French Open spielen will. Alles im Hinblick auf die "echten" Ziele für ihn im Sommer: die Rasensaison um Halle und Wimbledon. "Roland Garros ist nicht das Ziel", stellte er noch mal klar. "Das Ziel ist der Rasen. Ich habe also noch etwas Zeit."