Roger Federer über Djokovic-Disqualifikation: "Kann jedem passieren"
Roger Federer steht dieser Tage im Vorfeld des ATP-250-Events der Journalistenschar pflichtbewusst Rede und Antwort. Und äußerte sich dabei auch zur Disqualifikation von Novak Djokovic bei den US Open 2020.
von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet:
11.03.2021, 11:32 Uhr
Die US Open 2020 werden wohl aus vielerlei Hinsicht in die Geschichte eingehen. Da wären zum einen die völlig neuen Umstände, unter denen das Grand-Slam-Turnier über die Bühne ging - mit leeren Rängen, der Bubble für Spieler samt Entourage und den peniblen Sicherheitsvorkehrung zur Prävention von COVID-Infektionen.
Oder der Sieger, der seit so langer Zeit nicht den Namen Roger Federer, Rafael Nadal oder Novak Djokovic trug. Nein, bei den US Open 2020 war es Dominic Thiem, der die lange Dominanz der "Big Three" - abgesehen von einigen wenigen "Ausreißern" von Andy Murray, Stan Wawrinka & Co - bei den Major-Turnieren durchbrach und sich seinen ersten Grand-Slam-Titel schnappte.
Und da wäre natürlich auch die Geschichte des Ausscheidens vom Weltranglistenersten, vom großen Favoriten, vom Ausscheiden von Novak Djokovic. Der Serbe, in der Woche zuvor noch trotz mäßiger Leistungen bei den Western & Southern Open erfolgreich, musste im Achtelfinale die Segel streichen. Und zwar in denkwürdiger Art und Weise. Ein Ball, im Affekt nach hinten geschossen, sollte eine Linienrichterin am Hals treffen - und damit Djokovics Ausscheiden per Disqualifikation besiegeln.
Federer "beeindruckt von hohem Niveau"
Eine enorm unglückliche Situation aus der Sicht des Serben, das findet auch Roger Federer, der sich das Turnier nur aus der Ferne angesehen hat: "Bei den US Open hatte Djokovic unglaubliches Pech. Das weiß jeder. Man muss Selbstbeherrschung haben, aber es kann jedem passieren", erklärte der Schweizer am Rande des ATP-250-Events von Doha. Dass Tage später dann Dominic Thiem seinen ersten Major-Titel vor leeren Rängen feiern sollte, sei für Federer indes "herzzerreißend" gewesen.
Grundsätzlich sei es aber dennoch "großartig" gewesen, zu sehen, dass die ATP-Tour ihren Betrieb wieder aufnimmt, als Mitglied des Players Council wisse Federer, wie hart es war, dies auf die Beine zu stellen. Auch deshalb sei es für den 39-Jährigen durchaus überraschend gewesen, wie formstark sich die Akteure trotz der langen Pause zeigten, wie Federer erklärte: "Nadal hat mich in Paris beeindruckt, Djokovic in Melbourne. Ich war beeindruckt von so einem hohen Niveau."