Rohan Bopanna gibt Opelka Kontra in Sachen Doppel
Nachdem der US-Amerikaner Reilly Opelka bereits vor zwei Jahren schon mal offiziell gegen den Doppel-Wettbewerb wetterte, erneuerte der 27-jährige seine diesbezügliche Abneigung in einem Chat auf X. Eine tiefgreifende Reaktion darauf gab es dann vom ehemaligen Weltranglistenersten im Doppel Rohan Bopanna.
von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet:
22.02.2025, 18:45 Uhr

Dem US-amerikanischen Tennisprofi Reilly Opelka scheint es nach seinen beiden Heimturnieren in Dallas, wo er immerhin das Viertelfinale erreichte, und Delray Beach etwas fad geworden zu sein. Zeit genug, um sich im Nachrichtendienst X herumzutreiben und eine erneute Diskussion bzgl. des Doppel-Wettbewerbs heraufzubeschwören.
Vielleicht würde den 27-jährigen auch mal das ein oder andere Doppel ablenken. Immerhin war er in der Doppel-Weltrangliste mal auf Platz 89 gelistet, dennoch liegt sein letztes Antreten diesbezüglich auf der Tour knapp drei Jahre zurück. Bereits im Frühjahr 2023 forderte der 2,11-Meter-Hüne die Abschaffung des Doppel-Wettbewerbs, nachdem beim Turnier in Indian Wells die Nennung vieler Einzel-Spezialisten für das Doppel, bei anschließend grußlosem Abschied, eine heiße Diskussion entfachte.
Als Opelka beim Kurznachrichtendienst X von seinem Profikollegen Taylor Fritz auf ironische Art mehr Respekt für die Doppelspezialisten einforderte, hakte ein User bei ihm nach, ob er denn seine Meinung diesbezüglich geändert habe. Dies nutze der 4-fache ATP-Titelträger, um dann mal richtig auszuteilen: „Ich war sarkastisch. Sie sollten das Doppel zu 100% loswerden. Es ist etwas für gescheiterte Einzelspieler, denn es gibt nicht so etwas wie Doppel-Spezialisten. Sie verkaufen kein einziges Ticket, blockieren die Trainingsplätze, Physios und andere Resourcen, erwirtschaften keinen Gewinn und beschweren sich, dass sie nicht genug Geld verdienen. Das ist ein ziemlich gieriges Verhalten, wenn sie mich fragen.“
Nicht so stehen lassen wollte das der Inder Rohan Bopanna, der es mit 43 Jahren als ältester Spieler an die Spitze der Doppel-Weltrangliste schaffte: „Zum Verständnis für alle, die Doppel-Tennis ablehnen: Doppel spielen und daraus ein Einkommen zu erzielen hat mir die Kraft gegeben, wirklich etwas zurückzugeben. Es hat unterprivilegierten Kindern geholfen, den Sport zu entdecken, ermöglichte die Erziehung von mehr als 30 Mädchen und den Aufbau einer Akademie, die zukünftige Champions fördert. Und lassen sie mich sagen: Diejenigen, die davon profitieren, sorgen sich nicht darum, ob es von einem Einzel- oder Doppelspieler kommt. Wichtig ist, dass es Leben verändert.“
Weiters wird der 44-jährige konkret gegenüber denjenigen, die aus einer gehobenen Position die Lanze brechen: „Dennoch gibt es diejenigen in ihren privilegierten Positionen, die sich zurücklehnen und darüber debattieren, wer mehr oder weniger verdient. Sie können das Gesamtbild, die wahre Wirkung unseres Sports nicht begreifen. Beim Tennis geht es nicht nur um Ranglisten oder Preisgelder. Es geht um die Türen, die er öffnet, die Leben, die es verändert, und die Möglichkeiten, die es schafft. Wenn du das nicht respektieren kannst, respektierst du auch nicht das Spiel.“