Roland Garros: Tsitsipas, Zverev und die Ideen der anderen
Stefanos Tsitsipas und Alexander Zverev haben ihre Betreuerteams verschlankt. Aus ziemlich ähnlichen Gründen.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
29.05.2023, 11:21 Uhr
Von Jens Huiber aus Paris
Aufmerksame Beobachter haben schon in den letzten Wochen bemerkt, dass sich in den letzten Wochen in den Trainerboxen bei Alexander Zverev und Stefanos Tsitsipas etwas geändert hat. Genauer gesagt waren zwei Absenzen auffällig: Bei Zverev fehlte in Rom Sergi Bruguera, bei Tsitsipas Mark Philippoussis.
Vor dem Start der French Open haben die beiden Spitzenspieler unabhängig voneinander die Konstellationen in ihrem Betreuerstab kommentiert. Mit verblüffend ähnlichen Begründungen. Zunächst einmal wollten weder Tsitsipas noch Zverev kein schlechtes Wort über ihre nunmehrigen Ex-Trainer verlieren. Vor allem der Grieche betonte, dass er nach wie vor im Kontakt mit Philippoussis stehe.
Vater Tsitsipas ist wieder der starke Mann
Aber am Ende ist es Stefanos Tsitsipas gegangen wie Alexander Zverev: Er wollte lediglich eine starke Stimme in seiner Box haben. Und so musste er eine Entscheidung zwischen Ex-Profi Philippoussis und seinem Vater Apostolos treffen. Die Ideen der beiden gingen dann wohl doch zu weite auseinander. Durchgesetzt hat sich im Lager Tsitsipas, wenig überraschend, der Vater.
Das stand bei Alexander Zverev ohnehin nie zur Debatte, aber Vater Alexander sr. hatte in jüngerer Vergangenheit immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Da war eine zusätzliche Fachkraft im Team wie der dreimalige Paris-Champion Bruguera die perfekte Ergänzung in einer schwierigen Phase.
Bruguera nach der Verletzungspause nicht mehr der richtige Mann für Zverev
Aber, und jetzt schließt sich der Kreis wieder zu Stefanos Tsitsipas, auch Alexander Zverev war nicht mehr einverstanden mit der Stimmenvielfalt in seiner Kernmannschaft. Und die Idee, die Sergi Bruguera für ihn hatte, wäre vor der langen Verletzungspause die richtige gewesen. Nach der Rückkehr auf die Tour Anfang des Jahres hätte es nicht mehr gepasst, so Zverev am Samstag in Roland Garros.
Einen großen Unterschied gibt es natürlich bei dem, was Tsitsipas und Zverev aus ihrer Box während eines Matches mitbekommen: Im Team des Griechen offeriert auch Mutter Julia Salnikova gerne ihre Meinung - nicht immer zum Gaudium ihres Sohnes. Irina Zvereva, wie Salnikova fürher selbst als professionelle Tennisspielerin unterwegs, schaut sich dagegen so gut wie keine Matches live an.
Hier das Einzel-Tableau in Roland Garros