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Roland Garros: Was macht eigentlich Martina Hingis?

Vier Mal im Jahr werden auf der professionellen Tennistour auch gemischte Wettbewerbe ausgetragen. Nur selten ist dabei die ganz große Prominenz zu sehen.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 09.06.2023, 13:11 Uhr

Leander Paes und Martina Hingis 2016 in Roland Garros
© Getty Images
Leander Paes und Martina Hingis 2016 in Roland Garros

Nein, Martina Hingis war nicht dabei in der Line-Up an ehemaligen Spielerinnen, die sich da am Montagabend im Medien-Restaurant versammelt hatten, um den Legenden-Wettbewerb einzuläuten. Caroline Wozniacki (erst 32 Jahre alt!) hat etwas überraschend daran teilgenommen, Gabriela Sabatini wirkte noch dynamischer als bei ihrem letzten Besuch am Bois de Boulogne. Was nicht heißt, dass die beste argentinische Spielerin, die die WTA-Tour jemals gesehen hat, noch in einen der wirklich wichtigen Wettbewerbe eingreifen könnte.

Was man von Martina Hingis andererseits sehr wohl annehmen darf.

Zu fragen ist indes, ob der Wettbewerb im gemischten Doppel als „wirklich wichtig“ durchgeht. Andrey Rublev und Anastasia Pavlyuchenkova würden sofort die Hand heben und diese Frage mit einem lauten „Ja“ beantworten. Schließlich haben die beiden 2021 in Tokio zugeschlagen. Olympisches Gold - wer fragt da Jahre später noch, in welcher Disziplin?

Die Schwestern Williams und die Gebrüder Murray

Und hat nicht der Triumph von Tim Pütz und Miyu Kato, der bedauernswerten Japanerin, eine richtig schöne Storyline gebracht? Andererseits hat die Finalansetzung am Donnerstag der zweiten Woche schon einen faden Beigeschmack. So, als wolle man die Geschichte möglichst schnell hinter sich bringen.

Richtig prominente Einzelartisten spielen nur äußerst selten im gemischten Doppel. Martina Hingis, da haben wir sie endlich, war eine solche. Die Auftritte an der Seite von Leander Paes waren stets großes Tennis mit vor allem lehrbuchartigem Netzspiel. Serena und Venus Williams haben es vor kurzem in Wimbledon versucht, Serena 2021 an der Seite von Andy Murray, Venus ein Jahr später mit dessen Bruder Jamie. Da war die Hütte voll an der Church Road.

Vielleicht ist das aber auch gar nicht das Kriterium. Die Fans stürmen die vier größten Turniere sowieso, da nimmt man ab und zu auch mal ein Mixed mit. Und wenn dann so schöne Geschichten herausschauen wie jene von Miyu Kato, dann hat schon alles seine Richtigkeit. Man würde nur vielleicht gerne sehen, wozu Martina Hingis heutzutage noch in der Lage wäre.

von Jens Huiber

Freitag
09.06.2023, 17:05 Uhr
zuletzt bearbeitet: 09.06.2023, 13:11 Uhr