Rücktritt mit einem Lächeln: Ashleigh Barty schockt die Tenniswelt
Ashleigh Barty (WTA-Nr. 1) hat völlig überraschend ihr Karriereende verkündet. Die Tennisszene ist geschockt.
von SID
zuletzt bearbeitet:
23.03.2022, 08:56 Uhr
Ashleigh Barty setzte sich in einem schlichten, dunkelblauen Shirt vor die Kamera und hatte ein Lächeln auf den Lippen. "Es gibt keinen richtigen oder falschen Weg. Es ist einfach mein Weg", sagte die 25 Jahre alte Tennis-Weltranglistenerste, bevor sie völlig überraschend ihr Karriereende verkündete: "Ich weiß im Herzen, dass es für mich richtig ist."
Die aktuelle Wimbledon- und Australian-Open-Siegerin, die einstige French-Open-Titelträgerin, die dominante Spielerin der Tour verlässt unvermittelt die große Bühne - und die Tenniswelt ist geschockt. "Es ist das erste Mal, dass ich es laut ausspreche, und ja, es ist schwer zu sagen", sagte die emotionale Barty in dem Gespräch mit ihrer ehemaligen Doppelpartnerin Casey Dellacqua. "Aber sie sei "so glücklich" und "so bereit" für den einschneidenden Schritt.
Ein Schritt, den Experten und Beobachter nicht hatten kommen sehen. Die WTA huldigte ihrem jahrelangen Aushängeschild. "Danke, dass du eine unglaubliche Botschafterin für diesen Sport und für Frauen auf der ganzen Welt bist", schrieb die Spielerinnen-Organisation: "Wir werden dich so sehr vermissen, Ash." Die australische Zeitung The Age würdigte, dass Barty daran erinnert habe, "dass Anmut und Bescheidenheit im Streben nach Spitzenleistungen nicht beiseite geschoben werden müssen."
Ashleigh Barty: "Andere Träume verfolgen"
Barty verabschiedet sich in einer Phase der Karriere, in der sie beste Aussichten auf weitere große Siege gehabt hätte. 2019 war ihr in Paris der erste Coup gelungen sowie der Sprung an die Spitze der Weltrangliste, bevor sie in der Hochphase der Corona-Pandemie auf Reisen verzichtete. Im vergangenen Jahr bewies die Athletin aus Ipswich/Queensland ihren Ausnahmestatus dann beim Triumph in Wimbledon, bevor sie mit dem ersten Heimsieg seit 1978 im Januar dieses Jahres endgültig in ihrer Heimat zur Ikone aufstieg.
Doch jetzt ist Schluss für die "dankbare" Barty. Sie sei sich sicher, "dass der Zeitpunkt richtig wäre", um abzutreten und "andere Träume zu verfolgen". Erfolg sei zu wissen, "dass ich absolut alles gegeben habe". Sie sei "erfüllt" und "ich weiß, wie viel Arbeit es braucht, um das Beste aus sich herauszuholen".
Diesen "physischen Antrieb, das emotionale Verlangen und irgendwie alles, was man braucht, um sich auf höchstem Niveau herauszufordern", spüre sie nicht mehr in sich. Sie wisse einfach, dass sie "absolut verbraucht" sei: "Ich weiß, dass ich körperlich nichts mehr zu geben hatte und das ist Erfolg für mich".
Barty verlässt das Spitzentennis mit einem Lächeln - und ihre Sportart verliert eine herausragende Athletin und Botschafterin.