Sabalenka, Sinner, Gauff und Co: Kleine und größere Krisen

In der absoluten Spitzengruppe der ATP- und WTA-Charts zu firmieren heißt keineswegs, dass man keine sportlichen Sorgen hätte.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 12.08.2024, 17:17 Uhr

Aryna Sabalenka hat seit den Australian Open kein Turnier gewonnen
© Getty Images
Aryna Sabalenka hat seit den Australian Open kein Turnier gewonnen

Es handelt sich natürlich um einen klassischen Fall von Jammern auf hohem Niveau. Aber wer die Maßstäbe nun einmal so hoch gesetzt hat wie Aryna Sabalenka, Jannik Sinner oder Coco Gauff, der misst sich wahrscheinlich selbst daran. Und die drei Genannten sind ja auch 2024 so gut dabei, dass sie allesamt  bei den großen Abschlussturnieren in Turin bzw. Saudi-Arabien dabei sein werden. Bei Jannik Sinner steht das sogar schon unumstößlich fest.

Aber …

Jannik Sinner hat zuletzt in HalleWestfalen so richtig bis zum Ende durchgezogen, beim ersten Turnier, bei dem er als Nummer eins der Welt angetreten war. Danach gab es in Wimbledon das Viertelfinal-Aus gegen Daniil Medvedev, was immer passieren kann. Aber spätestens mit der Olympia-Absage kamen wieder Gefühle wie im Frühjahr hoch, als Sinner in Rom nicht spielen konnte und mit Fragezeichen nach Roland-Garros angereist ist. Eine Krise also? Eine kleine.

Bei Aryna Sabalenka sieht die Sache ähnlich aus. Wie Sinner hat Sabalenka das Jahr mit einem Triumph bei den Australian Open begonnen. Anders als der Südtiroler hat Sabalenka danach aber kein Event mehr gewonnen. Die Endspiele etwa in Madrid und Rom waren zwar aller Ehren wert. In Wimbledon konnte Sabalenka aber nicht antreten. Und die Niederlagen in Washington gegen Marie Bouzkova und in Toronto gegen Amanda Anisimova lassen auch Fragen offen. Eine mittelgroße Titelkrise.

Nachgerade übel sieht es dagegen bei Coco Gauff aus. Das Jahr hat mit dem Championat in Auckland prächtig begonnen. Danach gab es nur noch vier Halbfinal-Teilnahmen für Gauff: bei den Australian Open, wo sie gegen Sabalenka verlor. In Indian Wells, wo die US-Amerikanerin Maria Sakkari unterlag Und in Rom und Roland-Garros, wo jeweils Iga Swiatek eine Nummer zu groß war. Und jetzt stehen 3.000 Punkte zur Verteidigung an, in Cincinnati und bei den US Open nämlich- Herzlichen Glückwunsch.

Aber ist gibt ja auch mindestens einen Spieler, der seine Schaffenskrise des Früh- und Mittelsommers überwunden hat - unabhängig vom Ausgang des heutigen Endspiel ins Montreal: Andrey Rublev. Der Russe könnte so nebenbei der erste Spieler 2024 werden, der bei zwei 1000ern den Siegerpokal hoch stemmt. In Madrid war es ja schon so weit.

von Jens Huiber

Montag
12.08.2024, 20:56 Uhr
zuletzt bearbeitet: 12.08.2024, 17:17 Uhr