Shang und Bu – die „Risings“ aus dem Reich der Mitte

Bei den China Open in Peking richten sich die Blicke der einheimischen Zuschauer neben dem Starspieler Zhizhen Zhang vor allem auf die beiden Youngster Juncheng Shang und Yunchaokete Bu, die sogar in der Auftaktrunde aufeinandertreffen.

von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet: 26.09.2024, 18:21 Uhr

Getty Images
© Getty Images
In dieser Woche steht der Chinese Yunchaokete Bu erstmals in den Top 100 der Weltrangliste.

Wenn es in China von Tennis zu berichten gab, betraf dies lange Jahre fast ausschließlich die Damen. Die sportliche Entwicklung der chinesischen Tennisspielerinnen gipfelte bislang in den beiden Grand-Slam-Titeln der chinesischen Legende Li Na, und mit der Olympiasiegerin Zhang Qinwen scheint auch schon die passende Thronfolgerin gefunden zu sein. Auch aktuell stellt das Reich aus der Mitte insgesamt sechs Spielerinnen in den Top 100.

Und doch folgten die ersten „Pioniere“, die das chinesische Herrentennis endgültig in der Weltspitze etablieren konnten. Im Herbst 2022 schaffte Zhizhen Zhang als erster chinesischer Spieler den Einzug die Top 100 der Weltrangliste und etablierte sich dort nachhaltig mit der aktuellen Positionierung auf Rang 41 als Nr. 1 des Landes. Im Frühjahr 2023 schrieb Yibing Wu Geschichte, indem er als erster chinesischer Spieler in der Open Era in Dallas einen ATP-Titel erringen konnte und bis auf Platz 54 in der Rangliste klettern konnte. Abgerutscht auf Platz 564 startet der 24-jährige aktuell nach langer Verletzungspause sein Comeback auf der Tour.

Püntklich zum Asien-Swing begeistern aktuell zwei chinesische Spieler, die sich dem Heimpublikum beim ATP-500-Turnier in Peking präsentieren werden und sogar in der ersten Runde im direkten Duell aufeinandertreffen werden.

Vorgezeichnet war der Weg für Juncheng Shang schon von Beginn an. Als Sohn eines Profifussballers und einer professionellen Tischtennisspielerin siedelte die Familie frühzeitig nach Florida um, damit der Filius in der IMG-Akademie die besten Voraussetzungen geboten bekam. Über die Top-Position in der Weltrangliste der Junioren schaffte der 19-jährige beinahe mühelos den Umstieg zu den Herren, sicherte sich in der vergangenen Woche in Chengdu seinen ersten ATP-Titel bei den Herren und startet als Nr. 52 der Welt in das nächste Heimturnier.

Etwas mehr Zeit für den Übergang zum Herren-Circuit benötigte Yunchaokete Bu, der es im Junioren-Ranking bis auf Platz 5 schaffte. Aufmerksamkeit in der Szene erregte der 22-jährige erstmals 2022, als er sechs Turniersiege auf der ITF World Tennis Tour einfahren konnte. Behutsam aufgebaut in der Tennis Akademie des ehemaligen Weltranglistenersten Juan Carlos Ferrero in Villena reifte er bei Trainingspartnern wie Carlos Alcaraz und Pablo Carreno Busta immer weiter, schaffte im vergangenen Jahr seinen ersten Challenger-Titel, triumphierte in dieser Saison bereits zwei weitere Mal auf diesem Level und schaffte in dieser Woche pünktlich vor den beiden chinesischen Top-Events den erstmaligen Einzug in die Top 100.

Bis zum ersten chinesischen Grand-Slam-Titel im Einzel der Herren ist es zwar noch ein weiter Weg, aber die Grundlagen dafür sind perspektivisch schon mal gelegt. Als Randnotiz sind die chinesischen Herren gegenüber ihren weiblichen Kolleginnen jedenfalls nicht mehr einzurodnen.

Hier das Einzel-Tableau der China Open in Peking

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Carlos Alcaraz
Zheng Qinwen

von Dietmar Kaspar

Donnerstag
26.09.2024, 21:04 Uhr
zuletzt bearbeitet: 26.09.2024, 18:21 Uhr

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Carlos Alcaraz
Zheng Qinwen