Soonwoo Kwon muss Militärdienst in Südkorea antreten
Der Südkoreaner Soonwoo Kwon muss mit Beginn des kommenden Jahres seinen 18-monatigen Militärdienst in der Heimat antreten und verabschiedet sich somit vorerst von der Tour.
von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet:
15.12.2024, 09:29 Uhr
![Für den Militärdienst in seiner südkoreanischen Heimat muss sich Soonwoo Kwon für 18 Monate von der Tour verabschieden. Getty Images](/fileadmin/_processed_/b/c/csm_Kwon_Militaer_Getty_a4fffc2fc3.jpg)
Sportlich hatte Soonwoo Kwon schon bessere Zeiten erlebt. Mit zwei Titeln auf der ATP-Tour spielte sich der 27-jährige bis auf Platz 52 in der Weltrangliste. Geplagt von mehreren Verletzungen fiel der Südkoreaner im Ranking weit zurück und hält aktuell auf Position 349.
Nun muss sich der südkoreanische Davis-Cup-Spieler auch noch aus einem anderen Grund erst einmal von der Tour verabschieden. In seiner Heimat ist für alle männlichen Personen ein Militärdienst von 18 Monaten im Alter zwischen 18 und 28 Jahren verpflichtend, den Kwon ab dem nächsten Jahr antreten wird.
Auch die einzige Möglichkeit, dies auf sportliche Art zu umgehen, war ihm nicht gegönnt. Mit einer Goldmedaille bei den Asienspielen, die 2023 im chinesischen Hangzhou ausgetragen wurden, wäre ihm der Dienst beim Militär erspart geblieben. Aufgrund einer Schulterverletzung war er jedoch chancenlos und musste dort frühzeitig die Segel streichen.
Somit muss Kwon in den sauren Apfel beißen und den militärischen Dienst für sein Heimatland antreten. Dennoch will er von einem Karriereende noch nichts wissen: „Viele Leute sagen, dass es mit 30 zu spät ist, noch einmal von vorne zu beginnen. Für mich ist 30 mein Höhepunkt und ich bin zuversichtlich.“
Auch bei seinen Zielen sieht sich Kwon noch lange nicht am Ende der Fahnenstange: „Ich habe nur 20 Prozent meiner Ziele erreicht. Ich werde auf jeden Fall alles erreichen, was sich die Tennisfans für das koreanische Tennis wünschen. Ich werde mein Bestes geben, bis es erreicht ist.“
Neben der langen Pause auf dem Tennisplatz findet Kwon auch politisch in seiner Heimat unruhige Zeiten vor. Nach dem zwischenzeitlichen Ausruf des Kriegsrechts läuft aktuell das Amtsenthebungsverfahren gegen den südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk-yeol. Bleibt nur zu hoffen, dass sich der zweifache ATP-Titelträger bald wieder auf den gelben Filzball konzentrieren kann.