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Tarik Mustafic – zurück in den Siegerlisten & den Top Ten

Tarik Mustafic ist zurück, und zwar einerseits in den Siegerlisten, und andererseits in den Top Ten ...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 29.03.2025, 18:18 Uhr

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Tarik Mustafic ist zurück, und zwar einerseits in den Siegerlisten, und andererseits in den Top Ten der HTT Computer-Rangliste. Der 22jährige Nordmazedonier gewann nämlich am Dienstag Abend die 21. Auflage des Babolat März HTT 500 Turniers im UTC La Villle, und feierte seinen ersten Saison-, und fünften Karriere-Titel. Mustafic schlug in einem nicht durchgängig hochklassigen, aber über weite Strecken von ultraschnellen Ballwechseln geprägten Endspiel, den amtierenden November HTT 500 Champion Alexander Linsbichler in 1:43 Stunden Spielzeit mit 6:1, 3:6, 6:0, und prolongierte nach seiner im Jänner geschafften Finalteilnahme bei den HTT Australian Open, seine aktuelle Hochform. Ein Bericht von C.L

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Tolles Line ‘Up zum 800. HTT Einzelturnier auf La Ville Boden

Das März HTT 500 Turnier als große Bühne für spezielle Jubiläen! Im Vorjahr feierte die Hobby Tennis Tour bei der 20. Ausgabe des mit 500 Ranglistenpunkten dotierten Indoor-Klassikers das 2.000ste HTT-Single-Turnier der Geschichte. Heuer markierte das 500er-Hallenevent am Altmannsdorfer-Ast den Rahmen für ein weiteres rundes Jubiläum, kam doch das 800ste jemals im UTC La Ville ausgetragene HTT-Einzelturnier zur Austragung. Mit einem würdigen Line Up obendrein, gaben sich doch zum “feierlich runden Anlass” mit dem 2fachen März HTT 500 Sieger und Ranglisten-Ersten Damian Roman, September Masters Series 1000 Sieger Patrick Breitenstein, HTT Australian Open Finalist Tarik Mustafic, Titelverteidiger Christian Hauer, HTT Erste Bank Open 500 Finalist Marlon Warmuth, November HTT 500-Gewinner Alexander Linsbichler und vorallem Shooting-Star Vuk Jovanovic die Ehre. Tja, und eigentlich rechneten trotz der hochkarätig angereisten Kundschaft am Ende alle mit dem vermeintlichen Traumfinale zwischen dem 44fachen rumänischen Titelträger und HTT König Damian Roman, und seinem designierten Nachfolger, dem seit 12 Single-Matches ungeschlagenen 2fachen Saisonchampion Vuk Jovanovic aus Serbien. Es sollte aber wieder einmal ganz anders kommen. Denn der HTT Branchen-Primus meldete sich am Halbfinaltag mit einer Ellbogen-Verletzung spielunfähig, bevor am Abend des semifinalen Montags auch noch die atemberaubend anmutende Siegesserie des Vuk Jovanovic ein jähes Ende fand.

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Mustafic beendet im Halbfinale die Siegesserie des Vuk Jovanovic

Der serbische Überflieger mit dem Megalauf zu Beginn des heurigen Tennisjahres traf in der Vorschlussrunde auf Tarik Mustafic, und damit auf einen Gegner, den er zuvor in zwei Duellen zumindest ergebnistechnisch beherrschte. Doch Jovanovic machte schon am Tag zuvor den entscheidenden Fehler. Er sah sich den imposant ausgefallenen Auftritt des an Nr. 3 gereihten Mustafic gegen Nico Simonovic an, und zeigte sich danach tief beeindruckt vom “Tun” der nordmazedonischen Nummer 1. Und so absolvierte der amtierende Babolat Februar Masters Series 1000 Champion den Halbfinalschlager gegen Mustafic mit ganz ganz viel Respekt und viel zu wenig Aggressiviität. Die zweite Saisonniederlage war die Folge, der Sprung auf Platz 1 in der Jahreswertung “Race to La Ville” missglückt. Damit stand Tarik Mustafic zum 9. Mal in seiner Karriere in einem HTT-Finale und versuchte dort gegen CTP-Jungstar Alexander Linsbichler seine zuletzt ausgezeichnete Finalbilanz auf HTT 500-Ebene auf 3:0 Siege in Folge auszubauen.

Aufschlagschwacher Linsbichler verliert Satz 1, Mustafic mit künstlerischer Pause in Durchgang Nr. 2

Der Auftakt in den letztlich 103 Minuten dauernden und über insgesamt 162 Punkte laufenden Final-Showdown in drei Sätzen ging mit einem Break an den als leichten Außenseiter gehandelten Linsbichler, der aber für den Rest des ersten Satzes nichts mehr zu melden hatte. Und das hatte zwei klar auf der Hand liegende Gründe. Zum einen servierte der 19jährige im ersten Heat wirklich unterirdisch, mit Aufschlag-Quoten jenseits von Gut & Böse, und nicht einem durchgebrachten Aufschlagspiel. Zum anderen entpuppte sich früh in diesem Match die große Schwäche des Alexander L. an diesem Abend., und zwar das Nützen der durchaus üppig vorhandenen Break-Chancen. 7 Möglichkeiten zum Break ließ der November HTT 500 Sieger alleine im ersten Durchgang liegen, insgesamt versemmelte der Youngster vom CTP Pötzleinsdorf sogar 15 Gelegenheiten, dem Gegner den Aufschlag abzunehmen. Nach 41 Minuten hatte sich Mustafic also mit einem deutlichen 6:1 in eine perfekte Ausgangsposition gebracht, seinen fünften HTT Karriere-Titel an Land zu ziehen. Das Manko des 22jährigen an diesem Turnierwochenende war wiederum die Konstanz. Wie schon gegen Jovanovic im Semifinale, leistete sich Mustafic auch im Endspiel den Luxus eines mau gespielten zweiten Satzes. Linsbichler hingegen hatte sein Aufschlag-Percentage in achtbare und nötige Spähren gehievt, und mit einem zweiten Break zum 5:3 den zu diesem Zeitpunkt nicht unverdienten Satzausgleich herbeigeführt.

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Linsbichler mit zwei vergebenen Breakchancen zu Beginn des dritten Satzes, danach schlittert der 19jährige in ein 0:6

Der alles entscheidende dritte Satz ist dann schnell erzählt. Wobei: Die ersten sieben Minuten dieses letztlich unspektakulär über die Bühne gehenden Durchgangs werden zu den entscheidenden Momenten des gesamtes Matches. Linsbichler – nach dem Gewinn des zweiten Satzes – psychologisch im Vorteil, hat plötzlich im Auftaktgame die Doppel-Chance auf ein frühes Break und die Möglichkeit, den angezählten und mit sich unzufriedenen Gegner auf der anderen Seite des Netzes weiter “anzuknocken”. Es folgten aber die zwei bittersten der wie schon erwähnt insgesamt 15 ausgelassenen Breakchancen Linsbichlers, der dann zu allem Überdruss auch noch seinen Aufschlag zum 0:2 abgeben musste. Der Anfang vom Ende, denn Linsbichler krachte danach in ein unwürdiges und unnotwendiges 0:6, womit dem 19jährigen in seinem dritten HTT Karriere-Endspiel endgültig die Chance auf Titel Nr. 2 verwehrt blieb. “Schade um die Situation zu Beginn des dritten Satzes. Da hätte ich das Spiel auf meine Seite ziehen können”, trauerte Linsbichler der vergebenen Möglichkeit nach. “Ich bin sehr froh über meinen Turniersieg. Ich habe heuer bislang sehr hohes Niveau in meinem Tennis gezeigt, und sehr starke Spieler geschlagen. Dazu zähle ich neben Vuk Jovanovic auch den Alex, der es mir heute echt nicht einfach gemacht hat. Ich wusste, dasss ich heute eine gute Leistung bringen muss, um hier beim März HTT 500 Turnier den Titel holen zu können. Deshalb bedeutet mir dieser Sieg umso mehr”, betonte Mustafic, der sich mit den 500 Punkten für den fünften HTT Karriere-Turniersieg zurück in die Top Ten spielte. Der Gewinner des 800sten HTT Events auf La Ville Boden ist ab sofort wieder die Nr. 7 der HTT Computer-Rangliste.

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von Claus Lippert

Samstag
29.03.2025, 14:44 Uhr
zuletzt bearbeitet: 29.03.2025, 18:18 Uhr