Dort, wo der Erfolg entsteht

Alle großen Champions besitzen die Fähigkeit, immer zu arbeiten, sich immer wieder zu verbessern und immer wieder ihren inneren Schweinehund zu besiegen. Immer und immer wieder.

von Marco Kühn/tennis-insider.de
zuletzt bearbeitet: 01.01.2017, 08:01 Uhr

Rafael Nadal

Rafael Nadal blieb unverwüstlich. Nicht nur auf seinem geliebten Sand, auch auf anderen Belägen wie Hardcourt und Rasen entwickelte sich der Spanier zielstrebig weiter. Novak Djokovic blieb unverwüstlich. Immer wieder stellte er sein Spiel, seine Ernährung und seine Taktik um. Andy Murray blieb unverwüstlich. Kein Federer, Nadal oder Djokovic hielt ihn auf. Als er seine Chance auf die Nummer eins bekam, schlug er zu. Roger Federer blieb unverwüstlich. Unzählige Artikel existieren im Internet und in Zeitschriften, in denen der Schweizer bereits abgeschrieben und ihm ein Ende seiner Karriere nahegelegt wurde. Den Grand-Slam-Rekord knackte er aber trotzdem. Und seine Karriere steht nun vor der spannendsten Phase überhaupt.

Im Tennis wie im Leben hat es keinerlei Bedeutung, was man ab und an mal tut. Eine harte Trainingswoche fördert einen Spieler nicht. Ein erfolgreiches Turnier macht noch keinen Champion. Eine herausragende erste Runde in einem Turnier bringt noch lange nicht den Turniersieg. Das Geheimnis zum Erfolg befindet sich in einer Truhe, welche die folgende Aufschrift trägt: Konsequenz.

Was man tut, wenn niemand zusieht

Untersucht man die Gründe für die enormen Erfolge von Federer, Djokovic und Co., kommt man schnell zu einer simplen Erkenntnis. Alle großen Champions besitzen die Fähigkeit, immer zu arbeiten, sich immer wieder zu verbessern und immer wieder ihren inneren Schweinehund zu besiegen. Immer und immer wieder. Der Erfolg, den man als Zuschauer auf der Tribüne sieht, hat seinen Ursprung in den stundenlangen Trainingseinheiten Abseits der großen Tennisbühne. Der Erfolg entsteht dort, wo kaum einer ihn sieht. Mit Ausnahme der Familie und dem Trainerstab. Der Triumph auf dem prallgefüllten Center Court der Australian Open zeichnet ein verweichlichtes, gekünsteltes Bild des Erfolgs. Die Opfer, die dafür erbracht wurden sowie jene Konsequenz, immer an sich selbst zu arbeiten, erst recht, wenn es niemand sieht, gehen in dem tosenden Applaus der Zuschauer komplett verloren.

Wie Konsequenz jeden Spieler verbessern kann

Die großen Champions sind ein extremes Beispiel für Konsequenz. Sie arbeiten in allen Bereichen auf höchstem Niveau. Jeden Tag. Auch als Spieler fernab der Weltspitze kann Konsequenz ein Mittel sein, um sein Spiel und sich als gesamten Tennisspieler innerhalb einer bestimmten Zeitperiode zu verbessern. Es muss die Bereitschaft vorhanden sein, immer seinem Plan und seinen Zielen zu folgen - auch wenn man nicht will. Erfolg entsteht, wenn man die wichtigen Dinge tut, die einem seinem Ziel näher bringen ganz egal, ob man sich danach fühlt oder nicht. Wer mit Konsequenz an seiner Fitness, seiner Technik und seinem Spiel arbeitet, wird auf Dauer die Erfolge dieser Arbeit spüren. Es gibt keine andere Möglichkeit, keine Chance sich nicht zu verbessern.

Roger Federer, Novak Djokovic, Andy Murray und Rafael Nadal sollten im Bereich der Konsequenz für jeden Tennisspieler Vorbilder sein. Ganz egal, ob man einen der Spieler nun mag - oder nicht.

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von Marco Kühn/tennis-insider.de

Sonntag
01.01.2017, 08:01 Uhr