"Tennis ist kaputt": PTPA greift Profi-Dachverbände an
Die Professional Tennis Player Association (PTPA) hat am Dienstag mit einem Rundumschlag gegen die Profi-Dachverbände für Aufregung gesorgt.
von SID
zuletzt bearbeitet:
18.03.2025, 16:58 Uhr

Die von Novak Djokovic mitgegründete Spielergewerkschaft Professional Tennis Player Association lehnt sich gegen die etablierten Strukturen im Profitennis auf. Wie die PTPA am Dienstag mitteilte, hat sie "eine Reihe von Klagen" in den USA, Großbritannien und der EU gegen die Dachverbände des Tennissports eingereicht. Betroffen seien die Spielervereinigungen ATP und WTA, der Tennis-Weltverband (ITF) und die International Tennis Integrity Agency (ITIA).
"Das Tennis ist kaputt", sagte Ahmad Nassar, Exekutivdirektor der PTPA laut einer Pressemitteilung. Hinter einer glamourösen Fassade seien "die Spieler in einem unfairen System gefangen, das ihr Talent ausnutzt, ihre Einkünfte unterdrückt und ihre Gesundheit und Sicherheit gefährdet". Die Möglichkeiten einer Reform durch einen Dialog seien ausgeschöpft, es gehe darum, das Tennis "für die kommenden Generationen von Spielern und Fans zu retten".
"Missbräuchliche Praktiken"
Die ATP, die WTA, die ITF und die ITIA operierten als Kartell, indem sie "eine Reihe drakonischer, ineinandergreifender wettbewerbswidriger Beschränkungen und missbräuchlicher Praktiken anwenden" würden, hieß es weiter. "Hier geht es nicht nur um Geld, sondern um Fairness, Sicherheit und grundlegende Menschenwürde", sagte der Kanadier Vasek Pospisil, Co-Gründer der Gewerkschaft von Djokovic.
Die PTPA beruft sich bei ihrem Vorgehen laut eigener Aussage auch auf die "Mehrheit der Top-20-Spieler", wie sie mitteilte. Namentlich werden diese aber nicht genannt, auch Djokovic nicht. Reaktionen der beschuldigten Organisationen lagen zunächst nicht vor.