Tennis-Podcasts: Der Meister und die Clown-Franchise

Während Andy Roddick in seinem wöchentlichen Podcast den Elder Statesmen gibt, blödeln ein paar ehemalige Kollegen gerne herum.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 13.03.2025, 00:15 Uhr

Andy Roddick beim Pickleball Slam in Las Vegas
© Getty Images
Andy Roddick beim Pickleball Slam in Las Vegas

New York City ist ein wunderbares Beispiel dafür, um den Begriff der „Clown-Franchise“ zu erklären. Am besten anhand der Baseball-Teams (aber auch im Football oder Basketball wäre dies problemlos möglich). In der MLB jedenfalls gibt es den Rekordmeister die New York Yankees. Die sich selbst sehr ernst nehmen. Und von allen Gegnern auch sehr ernst genommen werden. Yankee Stadium in der Bronx ist eine der ikonischen Sportstätten im Sport weltweit.

Im Stadtteil Queens dagegen versuchen sich seit Anfang der 1960er-Jahre die New York Mets. Die trotz eines zuletzt sehr spendierfreudigen Besitzers und zweier World-Series-Titel eher für Pleiten, Pech und Pannen bekannt. Eine Clown-Franchise eben. Keineswegs unsympathisch, aber eben auch nicht ganz ernst zu nehmen.

Blickt man nun auf zwei aktuelle Tennis-Podcasts, dann könnte „Served with Andy Roddick“ so etwas wie die Yankees sein, „Nothing Major“ mit John Isner, Sam Querrey, Jack Sock und Steve Johnson so etwas wie die Mets. Die es im vergangenen Jahr übrigens dann doch bis ins Halbfinale der Major-League-Baseball-Meisterschaft geschafft haben (die Yankees bis ins Endspiel).

Roddick besucht Nadal

Natürlich kann und will niemand Andy Roddick ein gerüttelt Maß an Humor absprechen. Aber der letzte amerikanische Einzel-Champion eines Majors (US Open 2003) nimmt seine Aufgaben doch ein wenig ernster als Isner und Co.. So machte sich Roddick letzte Woche mit dem großen Producer-Besteck auf in Richtung Dominikanische Republik, um dort ein gutes Stündchen mit Rafael Nadal aufzunehmen.

Sam Querrey und Steve Johnson reisten derweil nach Indian Wells, um Matteo Berrettini jenen Preis zu übergeben, den der Italiener dafür zugesprochen bekam, weil er von den Fans von „Nothing Major“ zum heißesten Spieler der ATP-Tour gewählt wurde. Dennoch finden sich bei Sock, Querrey, Isner und Johnson auch interessante Einblicke sportlicher Natur. Und mit Stan Wawrinka war auch schon ein mehrmaliger Major-Champion zu Gast.

Quintessenz: Wer Tennis wirklich liebt, kommt en keinem der beiden Podcasts vorbei.

von Jens Huiber

Donnerstag
13.03.2025, 10:45 Uhr
zuletzt bearbeitet: 13.03.2025, 00:15 Uhr