Die denkwürdigsten deutschen Damen-Matches – Platz 9

Steffi Graf und Anke Huber duellierten sich im Finale der WTA Tour Championships 1995. Es wurde ein Match mit etwas Besonderem.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 07.12.2014, 08:45 Uhr

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Vom 1. bis 24. Dezember präsentierttennisnet.comeine redaktionelle Bestenliste und kürt die zwölf denkwürdigsten deutschen Matches bei den Damen und Herren. Für die Wertung wurde nicht nur der Spielverlauf und die Dramatik, sondern auch die historische Bedeutung der Matches berücksichtigt. In unseremtennisnet.com-Adventskalenderwerden wir bis Heiligabend abwechselnd ein Türchen bei den Damen und Herren öffnen. Wir wollen euch damit die tennisfreie Weihnachtszeit etwas versüßen. Getreu dem Motto „Ladies first“ haben die Damen immer den Vorrang. Die Herren ziehen dann nach.

Die denkwürdigsten deutschen Damen-Matches: Platz 9

Steffi Graf – Anke Huber 6:1, 2:6, 6:1, 4:6, 6:3

(19. November 1995 in New York – Finale WTA Tour Championships)

Die Vorgeschichte:

Anke Huber stand stets im großen Schatten von Steffi Graf. Im Finale der WTA Tour Championships 1995, das bis zum Jahr 2000 im altehrwürdigen Madison Square Garden in New York ausgetragen wurde, kam es zum zehnten und schließlich letzten Duell zwischen den beiden deutschen Spitzenspielerinnen. Es war gleichzeitig das Endspiel des Saisonfinals, wo damals die besten 16 Spielerinnen im K.o.-Modus gegeneinander antraten. Huber hatte in den neun vorherigen Duellen gegen Graf stets den Kürzeren gezogen und nur einen Satz gewonnen. Für Huber wäre der Triumph bei den WTA Tour Championships der größte Triumph in ihrer Karriere gewesen.

Das Match:

Zwischen 1984 und 1998 wurde das Finale bei den WTA Tour Championships über drei Gewinnsätze gespielt. 1990 hatte es das erste Profi-Damenmatch über fünf Sätze gegeben, als Monica Seles Gabriela Sabatini in fünf Sätzen niedergerungen hatte. Dass es zwischen Graf und Huber ebenfalls über die volle Distanz gehen könnte, war zunächst nicht abzusehen. Doch es kam tatsächlich dazu, weil Huber der Weltranglisten-Ersten ordentlich Paroli bot und zweimal den Satzrückstand ausgleichen konnte. Doch Graf wäre nicht die „Gräfin“, wenn sie in den entscheidenden Phasen nachgelassen hätte. Mit dem Break zum 5:3 stellte sie die Weichen zu ihrem vierten WM-Titel. Nach 2:47 Stunden war der große Traum von Huber vom erstmaligen Sieg gegen Graf, und das noch auf der ganz großen Bühne, ausgeträumt.

Die Auswirkungen:

„Es ist ein wunderbares Ende von einem unglaublichen Jahr“, sagte Graf über ihren ersten Fünfsatzsieg in ihrer Karriere. Die Weltranglisten-Erste beendete das Jahr mit neun Turniersiegen, darunter drei Grand-Slam-Titel, und kassierte nur zwei Niederlagen. Huber nahm den Schwung der Endspielteilnahme beim Saisonfinale mit ins nächste Jahr und erreichte bei den Australian Open 1996 ihr erstes und einziges Grand-Slam-Finale. Graf gewann ein Jahr später ihren fünften und letzten WM-Titel. Im Endspiel besiegte sie die damals 16-jährige Martina Hingis ebenfalls in fünf Sätzen. Es ist bis heute das letzte Damenmatch, das über fünf Sätze ging.

Die denkwürdigsten deutschen Damen-Matches im Überblick:

Platz 10: Anke Huber - Martina Navratilova

Platz 11: Sylvia Hanika - Martina Navratilova

Platz 12: Angelique Kerber - Petra Kvitova

(Text: cab)

von tennisnet.com

Sonntag
07.12.2014, 08:45 Uhr