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Top 10: Der weiße Sport im Film (Remastered), Teil 3

Wir haben unsere Liste der besten Tennis-Filme aus dem Jahr 2016 auf den neuesten Stand gebracht. Heute schließen wir unser Ranking mit den drei Top-Positionen ab.

von Stefan Bergmann
zuletzt bearbeitet: 01.04.2022, 17:37 Uhr

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© Getty Images
"King Richard" liegt verdient auf Platz eins unserer Top-10-Liste der besten Tennisfilme aller Zeiten

Was lange währt, wird endlich gut: Der letzte Teil unserer Top-10-Liste der besten Tennisfilme aller Zeiten hat ein wenig länger auf sich warten lassen. Grund dafür war natürlich, dass wir auf jeden Fall noch die diesjährige Oscar-Verleihung abwarten wollten, wo der erfolgreiche Streifen „King Richard“ insgesamt für sechs Academy Awards nominiert war. Den peinlichen Skandal-Auftritt von Will Smith haben wir selbstredend nicht in die Bewertung einfließen lassen, ein Kunstwerk sollte für sich allein stehen dürfen, auch wenn einer der Akteure den Ball soweit ins Out befördert. Aber genug der einleitenden Worte - Vorhang auf für die Plätze drei bis eins und wie immer eine gute Projektion!

3. Borg/McEnroe (Dänemark, Finnland, Schweden 2017)

Regie: Janus Metz
mit: Shia LaBeouf, Sverrir Gudnason, Stellan Skarsgard

Zugegeben - den Preis für den einfallsreichsten Filmtitel hat die skandinavische Koproduktion aus dem Jahr 2017 wahrlich nicht verdient. Allerdings bringt der Name des Streifens die Handlung pragmatisch auf den Punkt. Im Fokus steht das Duell zweier Ausnahmespieler im Wimbledon-Finale 1980. Der damals 24-Jährige Björn Borg bekommt es im Endspiel zu London mit dem aufstrebenden 20-jährigen US-Amerkianer John McEnroe zu tun - die beiden extrovertierten Persönlichkeiten werden in eine medial aufgeheizte Schlacht geschickt, deren Ausgang ihre Karrierewege für immer prägen wird. Auch wenn Borg/McEnroe so ziemlich in jede Klischee-Falle tappt, in die ein Sportdrama so tappen kann, überzeugen die beiden Hauptdarsteller Shia LeBeouf (Transformers, Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels) und Sverrir Gudnason (Verschwörung, Wallander) mit ausgezeichneten Darbietungen. Auch Veteran Stellan Skarsgard (Thor, Dune) als Trainer des Schweden weiß zu überzeugen, ebenso wie das spannend inszenierte Tennismatch am Ende des Films. Alleine dieses macht Borg/McEnroe zu einem sehenswerten Stück Tennis-Kunst. (IMDb: 6,9/10 , Metacritic 63/100, Rotten Tomatoes: 84/100)

2. Battle of the Sexes (USA, Großbritannien 2017)
Regie: Jonathan Dayton, Valerie Faris
mit: Emma Stone, Steve Carell

1973 treffen die vom Beginn ihrer Karriere um Gleichberechtigung im Tennissport bemühte Billie Jean King und der ehemalige Profi und Lebemann Bobby Riggs zu einem mit „Batte of the Sexes“ titulierten Showkampf aufeinander. Im mit über 30.000 Zuschauern gefüllten Astrodome in Houston setzte sich die 29-jährige US-Amerikanerin durch und löste damit eine große mediale Debatte aus, die in einer Stärkung der Spielerinnenvereinigung WTA mündete. Das Regie-Duo Jonathan Dayton und Valerie Faris, die zuvor schon für die Spitzenkomödie „Little Miss Sunshine“ verantwortlich zeichneten, konzentrieren sich in ihrem Werk weniger auf die Tennisschlacht an sich, als vielmehr den Fokus auf die gesellschaftspolitischen Veränderungen und die persönlichen Lebenssituationen der beiden Hauptprotagonist:innen zu lenken. Das gelingt großteils auch hervorragend, dem geneigten Tennis-Historiker könnte aber besonders die Entwicklungsgeschichte der WTA etwas zu kurz kommen. Die beiden Golden-Globe-nominierten Darstellungen von Emma Stone (La La Land, Birdman) als kämpferische Powerfrau und Steve Carrell (The Office, Space Force) als chauvinistischer Pausen-Clown sind großartig und absolut unterhaltsam. (IMDb: 6,7/10, Metacritic: 73/100, Rotten Tomatoes: 84/100)

1. King Richard (USA 2021)
Regie: Reinaldo Marcus Green
mit: Will Smith, Saniyya Sidney, Demi Singleton

Die Oscar-Verleihung 2022 ist geschlagen (ein etwas verfängliches Wort in diesem Zusammenhang) und der sechsfach nominierte Streifen „King Richard“ konnte die Trophäe in der Kategorie Bester Hauptdarsteller abräumen - und das völlig zu recht. Will Smith spielt den ehrgeizigen und selbstbewussten Vater Richard Williams, der seine beiden Töchter Venus und Serena an die Tennisweltspitze führen möchte, einnehmend und überzeugend zugleich. Die hohen Produktionskosten sind an allen Ecken und Enden zu spüren, von der Ausstattung über die Tennisszenen bis hin zu den Schauplätzen ist alles auf allerhöchstem Hollywood-Niveau. Natürlich gibt es ab und an ein paar glattgebügelte Szenen, wie sie für den Mainstream typisch sind, aber die bislang bereits eingespielten 35 Millionen US-Dollar geben dem Produktionsteam völlig recht. Auch die Newcomerinnen Saniyya Sidney und Demi Singleton geben als die erfolgreichen Tennis-Schwestern eine fabulöse Vorstellung ab. Ein schönes, romantisches und modernes Märchen für alle Sehgewohnheiten und verdient unsere neue Nummer eins der besten Tennisfilme aller Zeiten. (IMDb: 7,5/10, Metacritic: 76/100, Rotten Tomatoes: 90/100)

Hier die Plätze 10 bis 7.
Hier die Plätze 6 bis 4.

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von Stefan Bergmann

Freitag
01.04.2022, 20:10 Uhr
zuletzt bearbeitet: 01.04.2022, 17:37 Uhr

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