Trainerlegende Rick Macci: „Sebastian Korda ist der beste Amerikaner“
Geht es nach US-Trainerlegende Rick Macci, dann bringt Sebastian Korda unter all den US-amerikanischen Männern die besten Voraussetzungen für große Erfolge bei den Majors mit.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
17.06.2023, 21:30 Uhr
Rick Macci ist eine US-amerikanische Trainerlegende. Über die Grenzen der USA ist der mittlerweile 68-Jährige aber vor allem auch durch den Kinofilm „King Richard“ wieder ins allgemeine Tennisgedächtnis zurückgerufen worden. Denn Macci war jener Coach, mit dem Venus und Serena Williams ihren Durchbruch auf der WTA-Tour geschafft haben. Macci hat aber auch mit Maria Sharapova, Andy Roddick oder Sofia Kenin gearbeitet.
Vor ein paar Tagen war Macci nun zu Gast bei Patrick McEnroe in dessen Podcast „Holding Court“. Der jüngere McEnroe war selbst ein mehr als passabler Profispieler, wirkte danach als US-amerikanischer Davis-Cup-Kapitän, kommentiert aktuell auch die Matches bei großen Turnieren für ESPN.
Diese beiden Männer wissen also, wovon sie sprechen. Umso interessanter die Einschätzung, was die mittelfristigen Chancen der amerikanischen Männer auf der Tour anbelangt. Hier ein paar Eindrücke aus „Holding Court“ …
- Taylor Fritz könnte einen oder zwei Grand-Slam-Titel holen, ergänzte Macci. Denn wenn Roger Federer, Rafael Nadal und irgendwann auch Novak Djokovic nicht mehr bei einem Major dabei sind, dann gelte: Warum nicht Fritz? Fritz schlage sich nicht selbst, ist athletisch besser geworden.
- Frances Tiafoe sei ein Zauberer. Er komme oft zu seiner Anlage, so Macci, immer mit einem Lächeln auf den Lippen. „Einfach ein großartiger Mensch.“ Auch ihm traut der Star-Coach einen großen Coup zu. Ja, auch Rick Macci hat Carlos Alcaraz, Jannik Sinner und Holger Rune für die nächsten Jahre ganz oben auf der Liste. „Aber die sind alle schlagbar.“
- „Der Beste von allen ist aber Sebastian Korda“, so Macci, der für diese Einschätzung auch die volle Unterstützung von Patrick McEnroe bekommt. Er nehme mit seiner Art zu spielen den Gegnern Zeit weg, die Rückhand sei ein Gewinnschlag. Sorgen machen im Moment noch der Aufschlag („mit dieser Größe müsste mehr möglich sein“) und die Gesundheit.
Ein paar Anmerkungen hat Rick Macci auch zu den US-amerikanischen Frauen parat. Vor allem zu Coco Gauff, die er athletisch und in sachen Rückhand schon ganz nah an der absoluten Weltspitze sieht. Aber: Die Vorhand mache Sorgen. Worüber er, Macci, auch mit Corey Gauff, dem Trainervater von Coco gesprochen habe. Vielleicht schaut die immer noch erst 19-Jährige im herbst ja für ein paar Wochen in seiner Akademie vorbei, um dieses Problem zu lösen.
Hier der Link zum Podcast von Patrick McEnroe mit Rick Macci