Triumph in Acapulco: Alexander Zverev trotzt Erdbeben und Wirbelwind Tsitsipas
Alexander Zverev feiert in Acapulco seinen ersten Turniersieg des Jahres. In dieser Form gehört der Hamburger auch beim anstehenden Masters in Miami zu den Topfavoriten.
von SID
zuletzt bearbeitet:
21.03.2021, 18:54 Uhr
Alexander Zverev hatte in Acapulco schon einem Erdbeben und einem griechischen Wirbelwind getrotzt, doch die größte Herausforderung stellte dieser verflixte Sombrero dar. Erst im dritten Anlauf saß der blaue XXL-Hut sicher auf dem Kopf - dann konnte der Hamburger im mexikanischen Fußballtrikot endlich die skurrile Trophäe in Form einer Birne in die Höhe recken und seinen ersten Turniersieg der Tennissaison feiern. Aber auch bei einem Kostümwettbewerb hätte Zverev eine gute Figur abgegeben.
"Für mich war es ein ganz klares Ziel, hier zu gewinnen. Ich bin sehr glücklich, dass ich es geschafft habe", sagte der deutsche Spitzenspieler nach dem 6:4, 7:6 (7:3) gegen den topgesetzten Stefanos Tsitsipas im mexikanischen Urlaubsparadies. Es war ein dickes Ausrufezeichen gegen den Weltranglistenfünften aus Griechenland nach fünf Niederlagen in Serie, Zverev zeigte im ersten Durchgang bei 1:4-Rückstand große Kämpferqualitäten und stürmte ohne Satzverlust zum 14. Turniersieg seiner Karriere.
Zverev spielt durch Erdbeben
Nach einem turbulenten Monat mit einer Erstrundenniederlage in Rotterdam stimmt also auch die Form wieder. In der vergangenen Woche hatte seine Ex-Freundin die gemeinsame Tochter Mayla zur Welt gebracht, Zverev hatte dies schon vor der Geburt als "Highlight meines Lebens" bezeichnet. Und während des deutschen Duells im Halbfinale gegen Dominik Koepfer ließ er sich sogar von einem leichten Erdbeben der Stärke 5,7 nicht aus der Ruhe bringen.
Zverev ist gut gerüstet für die anstehenden sportlichen Highlights, schon beim Masters in Miami ab Mittwoch hat der 23-Jährige die nächste Chance auf einen Titel. Denn sowohl der Weltranglistenerste Novak Djokovic, die Major-Rekordchampions Rafael Nadal und Roger Federer als auch US-Open-Sieger Dominic Thiem verzichten auf das Turnier in Florida, das einst schon den Ruf als "fünfter Grand Slam" genossen hatte. Damit rückt Zverev auf einmal in den Kreis der Topfavoriten auf.
Zverev zu Miami: "Feld voll mit großartigen Spielern"
"Natürlich tun sich in Miami aufgrund der seltsamen Umstände Möglichkeiten auf, aber das Feld ist trotzdem voll mit großartigen Spielern", sagte Zverev: "Ich muss immer noch ein paar gute Spieler schlagen, wenn ich weit kommen will. Nur weil die 'Big 3' nicht da sind, heißt das nicht, dass es für alle anderen Spieler einfacher wird."
Ohnehin hatte Zverev nach seinem Sieg in Acapulco schon wieder das eine ganz große Ziel vor Augen. "Nach einer Woche wie dieser ist man am Ende extrem zufrieden mit seinem Ergebnis", sagte er: "Aber mein Ziel bleibt das gleiche, nämlich auf den großen Bühnen der Tour, den Grand Slams, zu gewinnen." Und "hoffentlich", sagte Zverev weiter, "helfen mir Wochen wie diese, dem näher zu kommen".