US-Open-Night- Session bleibt

Auch in Zukunft wird es bei den US Open die Night Session ab 19 Uhr geben. In den letzten Jahren mehrte sich aber die Kritik an der späten Endzeit.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 10.09.2010, 11:16 Uhr

Um 01.35 Uhr am Montagmorgen schlugen French-Open-Finalistin Samantha Stosur (Australien) und Olympiasiegerin Elena Dementieva (Russland) nach 2:38 Stunden den letzten Ball über das Netz. Noch nie zuvor in der Geschichte der US Open war eine Damen-Partie so spät zu Ende gegangen. Ist ein derart spätes Ende Athleten und Zuschauern überhaupt zumutbar? Nein, sagen viele Kritiker und brachten damit erneut eine Diskussion in Gang, die in den letzten Jahren immer wieder aufflammte.

"Elektrisierende Atmosphäre"

Der US-Tennisverband wollte diese Diskussion im Keim ersticken und antwortet auf die Kritik schnell: "Wir ziehen den Hut vor unseren Fans und wissen, dass es eine große Herausforderung ist, auch lange nach Mitternacht im Stadion zu sitzen", sagte der Sprecher des US-Tennis-Verbandes USTA, Chris Widmaier: "Aber gerade diese elektrisierende Atmosphäre bei den Night Sessions da draußen ist unerreicht im Sport."

Mehreinnahmen für den Verband

Das "Ja" zur Night Session vom US-Verband liegt wohl nicht nur an der "elektrisierende Atmosphäre", sondern vielmehr an den erheblichen Mehreinnahmen für den Verband. Ist die Day Session vorbei, wird der große Arthur Ashe fix geleert und der Einlass für die Zuschauer mit Night-Session-Tickets beginnt. Zwischen 24 und 975 US-Dollar kostet ein Ticket. Bei möglichen 23.771 Zuschauern ist das eine beträchtliche Summe. Auf die man wohl ungerne verzichten möchte.

Night-Session-König Federer

Roger Federer wird die Entscheidung auf jeden Fall erfreuen. Der Schweizer hat alle 18 "Night-Session-Matches" seiner Karriere bei den US Open gewonnen. Damit ist er Rekordhalter Pete Sampras (20:0 Siege/USA) dicht auf den Fersen. Nach seinem Viertelfinal-Sieg gegen Robin Söderling machte der 16-malige Grand-Slam-Sieger der Night-Session sogar eine ganz persönliche Liebeserklärung: "Gegen Söderling brauchte ich den Revanchegedanken gar nicht als Motivation. Die vielen Leute und dieses Stadion sind für mich immer Motivation genug.“"

Den Rekord des spätesten Matches halten in New York im übrigen Mats Wilander und Mikael Pernfors: Beim Schweden-Duell war am 4. September 1993 erst um 2.26 Uhr Schluss. (Text: kl / Foto: GEPA/Picture)

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