Melzer verpasst Sieg gegen Berdych und Meistertitel
Sein Team, der I. CLTK Prag, zieht im Endspiel gegen die Hausherren aus Prostejov den Kürzeren.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
20.12.2011, 16:41 Uhr

Die Chancen waren zwar da, aberJürgen Melzerhat sie nicht ergreifen können: Österreichs Nummer eins hat im Finale der tschechischen Meisterschaft, Extraliga genannt, unglücklich gegen den Weltranglisten-SiebentenTomas Berdychverloren. Der Niederösterreicher hatte gegen den Masters-Halbfinalisten sogar einen Satzball bei eigenem Aufschlag, musste sich jedoch nach 1:51 Stunden mit 6:7 (5), 4:6 geschlagen geben. Sein Team, der I. CLTK Prag, stand damit mit dem Rücken zur Wand. Denn die favorisierten Hausherren des TK Agrofert Prostejov hielten nach den Einzelspielen trotz überraschender Niederlage der Weltranglisten-ZweitenPetra Kvitovagegen ihre tschechische LandsmänninLucie Hradeckadie Führung mit 4:2. Melzers Mannschaft, in der auch seine FreundinIveta Benesovaspielt, musste damit alle drei Doppel gewinnen, um den Meistertitel noch zu holen. Dieses schwierige Unterfangen gelang allerdings nicht, gleich das zuerst gestartete Damen-Doppel ging verloren.
Frühes Break reichte nicht
Viermal waren Melzer und Berdych auf der ATP-Tour aufeinander getroffen, beide siegten je zweimal, zuletzt heuer in Peking Berdych, der in Chinas Hauptstadt letztendlich nach rund zweieinhalb Jahren wieder einen Turniersieg feierte. Der zweite Vergleich der Saison ging nun ebenfalls an Berdych, auch wenn es lange nicht so ausgesehen hatte. Melzer schnappte sich nämlich bei 1:1 ein frühes Break, zu dem ihm der Tscheche auch mit einem Doppelfehler bei Einstand verhalf. Bis zum 4:3 konnte Melzer den Vorsprung mühelos transportieren, ehe er zwei Breakbälle abwehren musste. Beim Ausservieren bei 5:4 wackelte er ebenfalls: Einen Breakball von Berdych konnte er abwehren, holte sich anschließend einen Satzball – nur um am Ende doch seinen Aufschlag abzugeben.
Vier Breakchancen ausgelassen
Im Tiebreak war Melzer erneut alles andere als chancenlos, doch ihm reichte hier auch eine 4:2-Führung nicht. Berdych gewann vier Punkte in Folge und verwertete den zweiten Satzball zum 7:5. Im zweiten Durchgang ging Melzer neuerlich mit seinen Möglichkeiten fahrlässig um. Ein Breakball bei 2:1 blieb ungenützt, im Folgegame kassierte er selbst das Break. Die allerletzte Gelegenheit, um zurück ins Match zu finden, bot sich bei 4:5, als der 30-Jährige bei 0/40 sogar drei Gelegenheiten in Serie hatte. Auch diese ließ er jedoch aus, mit fünf Punkten nacheinander drehte Berdych das Aufschlagspiel noch zu seinen Gunsten und ging damit als Sieger vom Platz.
Dennoch positive Bilanz
Melzers Bilanz in der tschechischen Liga fällt dennoch durchaus positiv aus. Zunächst hatte er nämlich am Samstag immerhin den serbischen Weltranglisten-22.Viktor Troickimit 7:6, 6:4 bezwungen, am Montag dann die heimische Nummer zweiAndreas Haider-Maurer, am Sonntag ebenfalls Sieger über Troicki, mit 6:7, 7:6, 6:2 niedergerungen. Und nun die knappe und durchaus vermeidbare Niederlage zum Abschluss, die gegen ein Kaliber wie Berdych allerdings zweifelsohne zu verzeihen ist. Einen österreichischen Sieger gab es in Tschechien dennoch: Haider-Maurer entschied die Ass-Wertung für sich. Der Niederösterreicher knallte seinen Gegnern in vier Matches nicht weniger als 51 unerreichbare Aufschläge ins Feld.(Text: MaWa; Foto: GEPA pictures/ Walter Luger)
Das Finale der tschechischen Extraliga
TK Agrofert Prostejov – I. CLTK Prag 5:2
Jarkko Nieminen(Finnland, ATP 77) – Jan Mertl (Tschechien, ATP 215) 6:2, 7:6 (5)
Lucie Safarova(Tschechien, WTA 25) –Iveta Benesova(Tschechien, WTA 54) 7:6 (3), 6:3
Andreas Seppi(Italien, ATP 38) – Jan Hernych (Tschechien, ATP 168) 6:0, 4:6, 4:6
Petra Kvitova(Tschechien, WTA 2) –Lucie Hradecka(Tschechien, WTA 52) 7:6 (6), 6:7 (5), 5:7
Florian Mayer(Deutschland, ATP 23) –Philipp Petzschner(Deutschland, ATP 63) 6:1, 7:6 (3)
Tomas Berdych(Tschechien, ATP 7) –Jürgen Melzer(Österreich, ATP 33) 7:6 (5), 6:4
Kvitova/Safarova–Benesova/Hradecka6:4, 5:7, 10/6
Die gesammelten Ergebnisse der tschechischen Extraliga gibt eshier.