Turnier der Rekorde an der Church Road
Es ist nicht nur das traditionsreichste aller Turniere – auch in anderen Bereichen ist das Grand-Slam einzigartig.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
23.06.2010, 17:45 Uhr

Die teuersten Erdbeeren, die längsten Warteschlangen, die häufigsten Regenunterbrechungen, die ältesten Traditionen - Wimbledon ist eine Veranstaltung der Superlative. Und wahrscheinlich gerade deshalb, hat es für alle Beteiligten seinen ganz besonderen Reiz.
Trauriger Rekord für England
Zum ersten Mal in der 133-jährigen Geschichte des Turniers hat nur ein einziger Brite den Einzug in die zweite Runde von Wimbledon geschafft. Natürlich liegen jetzt alle Hoffnungen der britischen Fans auf Andy Murray. Er besiegte den Tschechen Jan Hajek mit 7:5, 6:1 und 6:1.
Der letzte britische Sieger des Turniers war „Sir“ Fred Perry in den Jahren 1934-36. Er gewann in den Jahren 1935 und 1936 gegen den Deutschen Gottfried Freiherr von Cramm.
Erdbeeren am Flughafen
Das traditionelle Körbchen Erdbeeren mit Sahne kostet in Wimbledon 2,50 brit. Pfund. Pro Jahr genießen die Besucher während der 600 Matches knapp 27 Tonnen Erdbeeren und 15.000 Flaschen Champagner.
Eine nette Idee hatten nun die Chefs des Londoner Flughafens Heathrow. Sie ließen Angestellte kostenlos Erdbeeren mit Sahne an die ankommenden Reisenden verteilen. Erklärung der Offiziellen: Mit dieser Aktion wollten sie den Passagieren den ersten Geschmack britischer Tradition vermitteln.
Wimbledon hält den Regenrekord
Im Jahr 1999 fiel zum 30. Mal in der Turniergeschichte ein kompletter Spieltag aus. Seit 1922 fand das Turnier nur fünfmal ohne Regenunterbrechungen statt. Wenn wegen Regens unterbrochen wird, dann auf allen Plätzen.
Jüngster Champion
Jüngster Wimbledon Sieger aller Zeiten ist Boris Becker. Bei seinem 1. Sieg 1985 war er 17 Jahre, 7 Monate und 15 Tage alt. Den Rekord bei den Damen hält Lotti Dod, die bei ihrem Erfolg 1887 erst 15 Jahre 285 Tage alt war. Die Schweizerin Martina Hingis brachte es bei ihrem Sieg gegen Jana Novotna 1997 aber auch auf erst 16 Jahre und 279 Tage.
Tarango auch privat ein „bad boy“?
Der ehemalige Profispieler Jeff Tarango ist weniger für seine guten Leistungen als für sein schlechtes Benehmen bekannt. Im Jahre 1995 verließ er in Wimbledon nach einem Streit mit dem Schiedsrichter unter wüsten Beschimpfungen den Platz. Heute arbeitet er neben seiner Trainertätigkeit häufig als Sport-Kommentator. Der gebürtige Kalifornier hat jedoch zweifellos eine besondere Schwäche für Wimbledon. In diesem Jahr macht er von sich reden, weil er für seinen Kommentator-Job beim Traditionsturnier in Kauf nimmt, die Geburt seines Kindes zu verpassen …aber vielleicht liegt es ja daran, dass er bereits fünf Kinder hat?
Comeback
Alle Anna Kournikova-Fans dürfen sich nach dem Rückzug der Russin vom Profitennis auf einen besonderen Leckerbissen freuen. Denn die Tennis-Beauty wird in diesem Jahr an der Doppel-Konkurrenz der Legenden teilnehmen. Damit ist die 28-Jährige seit 2002 zum ersten Mal wieder in Wimbledon am Start.
Borg bricht alle Rekorde
Björn Borg gewann das Turnier als einziger Spieler fünfmal in Folge. Der Schwede konnte so in der Wimbledongeschichte 41 Spiele in Folge gewinnen, bis ihn 1981 John McEnroe (USA) mit 4:6, 7:6, 7:6 und 6:4 im Finale besiegte. Bei Borgs erstem Triumph 1976 gab er im Verlauf des Turniers keinen Satz ab.(Text: bd; Foto: J. Hasenkopf)