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Überdosis? Der tiefe Fall der Grand-Slam-Gewinnerin Jennifer Capriati

Das nächste Kapitel im traurigen Leben der US-Amerikanerin: Capriati wurde in ein Krankenhaus eingeliefert.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 28.06.2010, 11:51 Uhr

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Jennifer Capriati ist mit dem Verdacht auf eine Drogen-Überdosis in ein Krankenhaus in Florida eingeliefert worden. Das berichten mehrere US-Medien und beziehen sich dabei unter anderem auf Capriatis Vater. Laut seinen Angaben soll sich die 34-jährige schon wieder erholen.

Das gescheiterte Wunderkind

Capriati, bereits als Jugendliche ein Tennisstar und später dreifache Grand-Slam-Siegerin, war in der Vergangenheit immer wieder mit Drogen-Eskapaden in die Schlagzeilen geraten. Als 18-Jährige wurde sie wegen Marihuana-Besitzes verhaftet, ein Jahr davor beim Ladendiebstahl erwischt.

Seitdem haftete an ihr der Makel des gescheiterten Wunderkinds. "Jenny Baby", wie Capriati seit ihren ersten Erfolgen im Tenniszirkus genannt wird, erreichte schon im Alter von 13 Jahren und 11 Monaten im Jahr 1990 ihr erstes Finale auf der WTA-Tour, mit 14 gewann sie ihren ersten Titel und stand im Halbfinale der French Open. 1992 folgte der Gewinn der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Barcelona.

Comeback mit drei Grand-Slam-Titeln

Nach einem Formtief legte sie 1993 eine mehrjährige Pause ein, ehe sie Ende der 90er-Jahre ein erfolgreiches Comeback startete. Ihre größten Erfolge feierte Capriati 2001 mit den Grand-Slam-Titeln bei den Australian und French Open. In diesem Jahr war sie erstmals auch Führende der Weltrangliste. 2002 feierte sie mit der Titelverteidigung in Melbourne den letzten großen Titel.

Im November 2004 bestritt Capriati, die nie offiziell zurücktrat, ihr bis dato letztes Profi-Match, eine 0:6, 1:6-Niederlage gegen Vera Zvonareva in Philadelphia. Trotz mehrerer Operationen an ihrer rechten Schulter blieb der heute 34-Jährigen ein weiteres Comeback versagt. In die Schlagzeilen geriet Capriati, die mit dem Leben als Ex-Profi nie zurechtkam, seither nur noch durch ihre Depressionen und Suizidgedanken.

"Du weißt nicht, was dich antreibt. Sind es Sponsoren? Ist es der Druck? Geld? Das Selbstwertgefühl? Oder ist es einfach die Liebe zum Sport, die so groß ist, dass man einfach nicht ohne ihn leben kann", wurde Capriati 2006 in einem Artikel der "New York Times" zitiert.

von tennisnet.com

Montag
28.06.2010, 11:51 Uhr