United Cup: Alexander Zverev wartet und hofft auf die alte Form
Der Start ins Tennisjahr lief für Alexander Zverev nicht ganz nach Wunsch. Nach seiner langen Pause hat er einige körperliche Defizite bei sich ausgemacht.
von SID
zuletzt bearbeitet:
01.01.2023, 15:13 Uhr
Nein, Alexander Zverev war nicht zufrieden. "Weit weg" sieht er sein Tennis, weit weg von jenem Level, auf dem er spielte, als ihn der folgenschwere Fehltritt im Halbfinale der French Open gegen Rafael Nadal aus allen Träumen riss. "Ein paar Dinge sind ein bisschen anders", sagte Deutschlands Nummer eins nach der Auftaktniederlage beim United Cup in Sydney gegen den Tschechen Jiri Lehecka. Schneller müde sei er geworden: "Aber das passiert eben, wenn man lange nicht gespielt hat."
Lange nicht gespielt hat Zverev in der Tat, dabei war er an jenem 3. Juni im Halbfinale gegen Nadal in Paris in der Form seines Lebens. Dem König der roten Asche lieferte er einen erbitterten Kampf auf Augenhöhe, noch hatte das Pendel nicht zu der einen oder anderen Seite ausgeschlagen - und dann war Zverevs Tennisjahr nach einem langen Ausfallschritt abrupt und schmerzhaft beendet. Dreifacher Bänderriss im rechten Sprunggelenk, Zverev verließ im Rollstuhl den Platz.
Sieg in Melbourne kein Thema
Auf den er bisher nicht in jener überragenden Form von damals zurückgekehrt ist. Ein gescheiterter Versuch im September, den er wegen eines Knochenödems frustriert abbrechen musste, ein paar Schauturniere, ein sportlich wertloser Sieg gegen Novak Djokovic in Doha und nun die Niederlage gegen Lehecka in Sydney. Es war sein erstes Match auf Wettbewerbsniveau seit den French Open - und es ist noch viel Luft nach oben. Immerhin: "Vom Gefühl her war es ganz okay", räumte Zverev ein.
Nicht mehr so schnell wie in der ersten Jahreshälfte, dafür schneller müde - die Voraussetzungen auf dem Weg zum ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres in Melbourne könnten wahrlich besser sein. Der rechte Fuß sei zwar wieder voll einsatzfähig, aber: "Es wäre unrealistisch und dumm, Hoffnungen auf einen Sieg oder sowas zu haben", sagte der 25-Jährige im Hinblick auf Melbourne. Er sei schließlich erst seit ganz kurzer Zeit komplett schmerzfrei und müsse nun erst die körperlichen Defizite aufholen.
Zverev gegen Fritz
Wenigstens konnte Zverev in seinem zweiten Match beim United Cup ein kleines Erfolgserlebnis feiern. An der Seite von Laura Siegemund gewann er das Mixed gegen die tschechische Paarung Lehecka/Bouzkova in zwei Sätzen. Am Montag steht das nächste Einzel für Zverev an, dann ist der US-Amerikaner Taylor Fritz der Gegner. Die Erwartungen hält der Olympiasieger vorsorglich klein. Es werde sicher "ein paar Wochen dauern, bis ich wieder auf meinem gewünschten Level bin".
Ergebniskosmetik bei der 2:3-Auftaktniederlage gegen Tschechien beim United Cup betrieb Oscar Otte (Köln), der Kölner setzte sich gegen Dalibor Svrcina mit 7:6, 6:2 durch. Die Niederlage stand allerdings bereits nach dem 4:6, 2:6 von Laura Siegemund (Metzingen) gegen die zweimalige Wimbledonsiegerin Petra Kvitova fest. Tags zuvor hatte neben Zverev auch Jule Niemeier (Dortmund) ihr Einzel gegen Marie Bouzkova verloren.