US Open 2024: Finger weg vom Best-of-Five!
Sollte man auch bei Majors nur noch im Best-of-Three-Format spielen? Auf keinen Fall. Dazu die Beweisstücke A und B von den US Open 2024.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
29.08.2024, 12:25 Uhr
Die Rufe nach einer Verkürzung der Männermatches bei Grand-Slam-Turnieren auf zwei Gewinnsätze erschallen mal lauter, mal leiser. Erstaunlicherweise kommen diese zumeist nicht aus Spielerkreisen. Denn weder Novak Djokovic, Alexander Zverev oder Carlos Alcaraz stehen im Verdacht, nicht mehr im Best-of-Five-Format spielen zu wollen.
Nein, es sind meinungs- und reichweitenstarke Experten in den sozialen Medien, die etwas von kürzerer Aufmerksamkeitsspanne oder ähnlichem neumodischen Zeugs erzählen. Eben denen sei hiermit zugerufen: Enough already!
Denn die laufenden US Open haben den Spieltagen zwei und drei gleich mehrere Beispiele dafür geliefert, warum im Wettspielbetrieb bei den Majors alles so passt, wie es gerade ist. Und da sind die Comebacks von Andrey Rublev und Jiri Lehecka jeweils nach 0:2-Satzrückstand noch gar nicht mit eingerechnet.
Beweisstück A: Das Treffen zwischen Daniel Evans und Karen Khachanov, das am Dienstag als längstes Match der Historie der US Open in die ewige Bilanz eingegangen ist. Gespielt wurde auf Court 6. Und zwar 5:35 Stunden lang. Khachanov hatte im letzten Satz schon 4:0 geführt. Evans kam noch einmal zurück. Und hatte nach seinem Sieg nur einen Gedanken: Er wollte so schnell als möglich ins Bett.
Beweisstück B: Einen Tag später, gleich neben dem Vierer auf Court 5. Natürlich auch da die zugegeben kleineren Tribünen brechend voll. Lorenzo Musetti wehrt gegen Miomir Kecmanovic zwei Matchbälle ab, die Fans sind der Ekstase nahe. Und das bei einem Match zwischen einem Italiener und einem Serben.
Wessen Konzentrationsfähigkeit für Matches wie diese nicht reicht, der möge sich doch gerne die Zusammenfassungen auf YouTube ansehen. Aber selbst diese sind ja nur so großartig, weil zuvor die besten Spieler der Welt fantastischen Sport hingelegt haben.
Also: Finger weg vom Best-of-Five!