US Open: Alexander Zverev bezwingt Pablo Carreno Busta und steht im Finale
Alexander Zverev hat am Freitagabend (Ortszeit) bei den US Open 2020 sein erstes Grand-Slam-Finale erreicht. Der 23-Jährige drehte gegen Pablo Carreno Busta zum ersten Mal in seiner Karriere einen 0:2-Satzrückstand und siegte in einer Partie mit wenigen Highlights nach drei Stunden und 23 Minuten mit 3:6, 2:6, 6:3, 6:4, 6:3 (Hier geht's zum Liveticker in der Nachlese).
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
12.09.2020, 01:56 Uhr
Im Finale am Sonntag trifft Zverev auf den Sieger der Partie Dominic Thiem gegen Daniil Medvedev (Hier im LIVETICKER). Zverev ist der vierte Deutsche nach Michael Stich, Boris Becker und Rainer Schüttler in einem Grand-Slam-Finale der Männer.
"Ich konnte es nicht glauben, als vermeintlicher Favorit zwei Sätze in Rückstand zu liegen", sagte Zverev nach dem Match. "Die Bedingungen waren ganz anders als in meinen anderen Matches. Ich spielte erstmals am Abend, der Ball war langsamer. Jetzt könnte ich nicht glücklicher sein, aber einen Schritt gilt es noch zu nehmen."
Carreno Busta überrollt Zverev
Zverev startete wie schon in den Matches gegen Borna Coric oder Adrian Mannarino schwach ins Match. Er leistete sich viele Fehler, während Carreno Busta schlicht der solidere Spieler war. Zverev holte zwar nach 1:5 noch ein Break auf, lag aber nach 41 Minuten einen Satz im Rückstand.
Danach nahm allerdings Carreno Busta den Schwung mit, er führte schnell gar mit 5:0, ehe Zverev immerhin zwei Games gelangen. Der Spanier blieb der bessere Spieler und führte mit 2:0.
Zverev kämpft sich zurück
Dann jedoch wurde Zverev - ohne groß zu glänzen - etwas sicherer. Ab Satz drei servierte er mit einer besseren Quote und produzierte weniger Eigenfehler, während sein Gegner etwas nachließ. Ein Break zum 3:1 gab er wieder ab, nach dem 4:2 servierte er aber sicher aus. In Satz vier war ein Break zum 4:3 entscheidend. Zverev, der insgesamt 24 Asse bei acht Doppelfehlern servierte, ärgerte sich über einen Körpertreffer, glich aber in Sätzen aus.
Carreno Busta ließ sich vor dem Beginn des Fünften an der Leistengegend behandeln. Zverev gelang ein schnelles Break zum 1:0, das er bis zum Ende verwaltete. Er verwandelte seinen zweiten Matchball. Am Ende stand er bei 71 Winnern und 57 unerzwungenen Fehlern, Carreno Busta hatte deren 37 bzw. 43.
"Pablo ist einer, der eher flach spielt, daran musste ich mich erst gewöhnen", sagte Zverev bei Eurosport. "Ich war ungeduldig, habe aber begonnen, in richtigen Momenten aggressiver zu spielen."
Zverev spielt um historischen Titel
Bei einem Sieg am Sonntag wäre Zverev der erste deutsche Grand-Slam-Sieger im Herren-Einzel seit Boris Becker, der 1996 die Australian Open gewonnen hatte.
Becker war 1989 auch der bislang letzte Deutsche, der in New York den Titel geholt hatte. Auf einen Finaleinzug bei einem der vier wichtigsten Tennisturniere mussten die deutschen Herren seit Rainer Schüttler 2003 bei den Australian Open warten. In Melbourne war Zverev im Januar noch in seinem ersten Major-Halbfinale gescheitert.