US Open: Chinas Tennisprofis weiter erfolgreich in New York
Die chinesischen Tennisprofis sorgen bei den US Open in New York weiter für Aufsehen.
von SID
zuletzt bearbeitet:
02.09.2022, 13:48 Uhr
Der 4. Juni 2011 war ein historischer Tennis-Tag. Es war der Tag des Frauenfinals der French Open in Paris - und erstmals triumphierte eine Sportlerin aus dem Reich der Mitte bei einem Grand Slam. Li Na brach den Bann. Es war ein Erfolg, der bis heute nachwirkt.
"Wenn eine chinesische Spielerin einen Grand Slam gewinnen kann, könnte das ein wichtiges Zeichen für das chinesische Tennis sein", sagte Li damals. "Li ist die einflussreichste Spielerin dieses Jahrzehnts in Bezug auf das Wachstum des Frauentennis", meinte die damalige WTA-Chefin Stacey Allaster im Jahr 2014.
Acht Jahre später wandeln bei den US Open in New York Chinas Profis auf den Spuren der Pionierin und geben einen Hinweis darauf, welches Tennis-Potenzial in dem mit 1,42 Milliarden Menschen bevölkerungsreichsten Land der Welt schlummert.
Wu Yibing (22) erreichte als erster männlicher Spieler des Landes seit Einführung des Profitennis 1968 die dritte Runde bei einem Grand Slam und fordert nun den Titelverteidiger Daniil Medwedew heraus. Die Frauen setzten noch einen drauf - gleich vier Chinesinnen sind weiter im Wettbewerb vertreten.
Zheng Qinwen, Yuan Yue, Wang Xiyu und Zhang Shuai überstanden allesamt die zweite Runde und sorgten damit ebenfalls für ein Novum in der Open Era. "In China geht es mit dem Tennis aufwärts", sagte die 19 Jahre alte Zheng, die in der dritten Runde auf Jule Niemeier, die letzte im Wettbewerb verbliebene Deutsche, trifft.
Laut Angaben der Australian Open von 2018 hat China rund 330 Millionen Tennisfans, 14 Millionen üben die Sportart regelmäßig auf den insgesamt 30.000 Tennisplätzen aus. Die strikte Corona-Politik und der mysteriöse Fall Peng Shuai führten zuletzt zwar zum Verlust der Profiturniere in diesem Jahr und damit zu einem Rückschritt. Dennoch tut sich insgesamt was - auch bei den besten Spielern des Landes.
"Wir haben untereinander einen guten Wettbewerb", sagte Zheng. Und womöglich eines Tages auch eine Nachfolgerin für Li Na.