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US Open: Die Crux mit den Late Night Matches

Dass Matches bei den US Open in den frühen Morgenstunden enden, mag manche Spielerinnen stören. Es gehört aber nicht nur in New York City zur Folklore.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 04.09.2024, 22:52 Uhr

Gerne noch einmal zur Erinnerung: Die Vereinigten Staaten von Amerika sind ein sehr großes Land. Und erstrecken sich über drei Zeitzonen. Wenn also in New York City die Night Sessions bei den US Open um 19 Uhr Ortszeit beginnen, hat in Los Angeles, wo es drei Stunden früher ist, gerade erst der Feierabendverkehr eingesetzt. Was den TV-Quoten für das letzte Major des Jahres nicht hilft.

Wenn man nun also einem Vorschlag von John McEnroe folgen würde, eine Stunde früher mit den Abendmatches zu beginnen, um die ganz späten Finishes zu vermeiden. Das würde dann auch bedingen, dass die Day Session im Arthur Ashe Stadium schon um elf Uhr Ortszeit begänne (und nicht wie bislang um zwölf). Los Angeles wäre das auch schon pari. Den New Yorkern vielleicht nicht. Man muss ja schließlich aus Manhattan auch zur Anlage kommen, da ist 19 Uhr schon eine vernünftige Zeit.

Draper und Muchova sorgen für kurze Day Session

„Probleme“ treten ja dann auf, wenn sich der Tag in die Länge zieht. Nicht jede Tageseinheit im Ashe ist so schnell vorbei wie am gestrigen Mittwoch, als sich das Stadion um 16:15 Uhr Ortszeit schon zu leeren begann, weil es Karolina Muchova und Jack Draper sehr eilig hatten.  Die Veranstalter in New York lassen sich dann immer etwa 90 Minuten Zeit, um den Schichtwechsel der Fans durchzuführen.  Könnte etwas schneller gehen. Muss es manchmal aber auch nicht.

Die Ränge sind abends trotz der absurd hohen Eintrittspreise voll. Aber halt nicht mehr, wenn Qinwen Zheng und Donna Vekic um halb zwei Uhr Früh im dritten Satz der Wiederauflage des Olympiafinales sind. Das wäre bei einem Männermatch nicht anders. Selbst beim legendären Schlage zwischen Rafael Nadal und Dominic Thiem im jähr 2018 konnte sich geschickte Fans mit einem gesunden Selbstbewusstsein in der Endphase bis ganz nach unten auf die teuren Plätze mogeln.

Kollateralschäden werden in Kauf genommen

Dass es vor dem Match zwischen Zheng und Vekic hieß, dass man die Frauen für ein Best-of-Three-Match nach 23 Uhr nicht mehr auf den Court schicken könne, dann gilt das ja umgekehrt auch für die Männer. Andererseits: Die Crux mit den Laste Night Matches ist ja, dass sie zur Folklore von New York gehören. Kollateralschäden wie übermüdete Spielerinnen werden da in Kauf genommen.

Und mit Ausnahme von Wimbledon, wo die Spieltage um spätestens 23 Uhr beendet sein müssen, gilt das ja auch für die Australian Open und das Turnier in Roland-Garros.

von Jens Huiber

Donnerstag
05.09.2024, 09:48 Uhr
zuletzt bearbeitet: 04.09.2024, 22:52 Uhr