US Open: Dominik Koepfer scheitert knapp an Daniil Medvedev
Dominik Koepfer ist bei den US Open 2019 im Achtelfinale ausgeschieden. Der deutsche Qualifikant unterlag Daniil Medvedev mit 6:3, 3:6, 2:6 und 6:7 (2).
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
02.09.2019, 04:21 Uhr
Von Jens Huiber aus New York City
Der ideale Auftakt für das bis dato größte Match einer Tennis-Karriere sieht doch so aus: Gleich bei der ersten Gelegenheit einem favorisierten Gegner den Aufschlag abzunehmen. Dominik Koepfer hat im Laufe seiner wunderbaren Tage während der US Open, die vor knapp zwei Wochen in der ersten Runde des Qualifikations-Tableaus mit einem überzeigenden 6:1 und 6:1 gegen Ryan Harrison begonnen hatte, schon einige Starts nach Maß hingelegt. Und dann halt auch Daniil Medvedev dessen Service geklaut.
Der Russe breakte umgehend zurück, was Koepfer insofern wurst war, als dass er eben gleich wieder als Rückschläger überzeugte. Nach 30 Minuten stand es 6:3 für den Deutschen. Durchaus zum Gaudium der Zuschauer, die Medvedev dessen Ausraster gegen Feliciano Lopez erwartungsgemäß nicht vergessen hatten.
Dennis Seidenberg unterstützt Koepfer
„Let´s go, Koepfer“, die US-amerikanischen Fans ließen zu Beginn von Durchgang zwei einen hören, der deutsche Linkshänder dankte es ihnen mit dem Break zum 1:0. Medvedev hatte mit dem Spiel seines Gegners enorme Probleme, wusste mit den Topspin-Bällen und Tempo-Wechseln nichts bis wenig anzufangen.
Der Russe hatte in Runde zwei gegen Hugo Dellien schon mit körperlichen Problemen zu kämpfen, Koepfer dagegen wirkt in New York wie ein Perpetuum Mobile. Nur halt eines mit ganz viel Gefühl in der Schlaghand. Unterstützung erhielt der 25-Jährige auch von NHL-Star Dennis Seidenberg, der sich mit seiner Frau hinter der Box des Deutschen platziert hatte.
Medvedev kommt besser ins Match
Auch für Koepfer war es nicht der erste Auftritt im Louis Armstrong Stadium, hier hatte er schon Reilly Opelka glatt besiegt. Bei jener Night Session waren allerdings etliche Plätze leer geblieben, gegen den an Position fünf gesetzten Medvedev waren die Tribünen voll. Auch den zeitlichen Umständen geschuldet: Die Partien im Arthur Ashe Stadium waren längst beendet worden, Koepfer gegen Medvedev um 18 Uhr Ortszeit das Match, das es zu sehen galt.
Der Russe schaffte in Satz zwei den Ausgleich, schien das Spiel seines Gegner nun besser lesen zu können. Als Top-Ten-Mann keine große Überraschung, schließlich wird Daniil Medvedev ja auch als Mitfavorit auf den Titel geführt. Satzausgleich nach 68 Minuten Spielzeit.
Koepfer führt wieder mit Break
Die Geschichte des dritten Satzes ist schnell erzählt: Medvedev wurde sicherer und gleichzeitig druckvoller, ein Sommer mit Finaleinzügen in Washington und Montreál und dem Turniersieg in Cincinnati hilft in puncto Gelassenheit und Selbstvertrauen. Auch bei Breakbällen gegen sich, die Medvedev dann halt mit einem Ass beim zweiten Aufschlag abwehrt. Wie im sechsten Spiel des dritten Satzes.
Den schnellen 0:2-Rückstand in Satz vier glich Medvedev nicht ohne Mühe aus, es geht mit dem Aufschlag bis ins Tiebreak. Der begann mit einem Doppelfehler des Außenseiters, Medvedev legte zum 3:0 nach, mit dem nächsten Mimibreak zum 4:1. Ein Ass durch die Mitte brachte dem Russen fünf Matchbälle, nach 2:32 Stunden Spielzeit saß der zweite.