US Open: Fünf abschließende Gedanken zu New York 2024
Nochmal kurz nachgedacht über die US Open 2024. Vor allem über die letzten Tage.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
08.09.2024, 22:15 Uhr
- Natürlich hätte man sich aus deutscher Sicht gewünscht, dass Kevin Krawietz und Tim Pütz auch noch ihr letztes Match der US Open 2024 gewinnen. Aber wenn man den Titel einem anderen Paar gönnen durfte, dann doch sicherlich Max Purcell und Jordan Thompson. In Wimbledon hatten die beiden drei Matchbälle gegen Harri Heliovaara und Henry Patten ungenutzt gelassen - und es schien, als ob Purcell mit seinem Partner extrem unzufrieden sei. Dabei hatte Purcell ja schon einmal mit Matthew Ebden an der Church Road triumphiert. Und nun war es Purcell, der gegen Krawietz und Pütz zunächst den Sack mit eigenem Aufschlag nicht zumachen konnte. Am Ende servierte der Mann mit dem blonden Schnauzbart dann aber doch souverän aus.
- Wahrscheinlich wäre auch Karolina Muchova der Power von Aryna Sabalenka am Ende chancenlos gegenüber gestanden. Aber, bei aller Liebe zu den amerikanischen Tennisfans, ein Finale mit Beteiligung der aufregendsten Spielerin, nämlich Muchova, wäre vielleicht noch sehenswerter geworden als das ohnehin sehr gute Endspiel zwischen Sabalenka und Jessica Pegula.
- Apropos: Die Aggressivität und Chuzpe, mit der in der Box von Pegula und am Sonntag auch von Taylor Fritz für ein Produkt via bedruckter T-Shirts geworben wurde, waren beachtlich. In Wimbledon hätte man der forsche Crew was gehustet - mal schauen, ob das in New York City einfach so durchgewinkt wird.
- Die wahren Promis haben es natürlich nicht nötig, bei solch großen Anlässen auch noch ihre Sponsoren aufzufahren. Das Lineup war jedenfalls so breit gefächert wie auch in den vergangenen Jahren. Vor allem in sportlicher Hinsicht (und da zählt Taylor Swift mittlerweile ja auch dazu): unvollstäbdig aufgezählt waren an den beiden Finaltagen neben Jon Bon Jovi (hat mal ein Football-Team besessen) also auch Lewis Hamilton, die Basketball-Legenden Stepp Curry und Tracy McGrady, NFL-Star-Quarterback Patrick Mahomes, Mikaela Shiffrin, Olympiasieger Noah Lyles, Tracy Austin, Stan Smith und Andy Roddick. Und natürlich Billie Jean King. Und Anna Wintour. Die sich diesmal sogar auch im Louis Armstrong Stadium hat sehen lassen.
- Und kurz schnell ein paar Monate zurückgedacht: Da hat Rafael Jodar in der dritten Runde des Junioren-Wettbewerbs bei den French Open gegen Joel Schwärzler gespielt. Und eben der sah sich schon Mitte des ersten Satzes genötigt, in Richtung der Box von Jona eine kostenpflichtige Verwarnung auszusprechen. Denn der Coach des Spaniers feierte jeden, wirklich jeden Punkt seines Schützlings lautstark. Schwärzler gewann die Partie dennoch. Eben jener Rafael Jodar darf sich nun seit Samstag Grand-Slam-Champion rufen. Denn der 17-Jährige gewann das Endspiel der US Open gegen den an Position eins gesetzten Norweger Nicolai Budkov Kjaer im Tiebreak des dritten Satzes.