Valentin Kaftan verpasst erstes HTT 1000er-Finale
Die Endspiele auf HTT Masters Series 1000 Ebene sind anno 2024 weiter eine Angelegenheit für die arr...
von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet:
06.08.2024, 01:18 Uhr
Die Endspiele auf HTT Masters Series 1000 Ebene sind anno 2024 weiter eine Angelegenheit für die arrivierte und routinierte HTT-Klientel. Mit dem 37jährigen HTT Juni Masters Champion Amel Bisevac und dem 36jährigen Adnan Al Mahmoud aus Rumänien bestreiten zum dritten Mal in Folge zwei Ü35 Spieler das Finale eines HTT Masters Events. Ein Bericht von C.L
Bisevac gegen Al Mahmoud ab 17:30 Uhr LIVE im Ticker
Rumäniens Nr. 2 Adnan Al Mahmoud und Amel Bisevac machen sich am Dienstag Nachmittag (ab 17:30 Uhr LIVE im Ticker auf www.hobbytennistour.at) den Titel beim Juli Masters Series 1000 Turnier im UTC La Ville aus. Erstgenannter setzte sich am Montag Abend am La Ville Centercourt Lance Lumsden in einem rein rumänischen Duell gegen seinen topgesetzten Landsmann Damian Roman mit 6:4, 6:3 durch, und revanchierte sich damit erfolgreich für die Semifinal-Niederlage beim HTT Mai Masters 1000 Turnier. In seinem bereits dritten HTT Masters 1000 Finale in dieser Saison wartet Amel Bisevac, der sich im zweiten Vorschluss-Runden-Duell des Tages gegen Rieger-Bezwinger und Underdog Valentin Kaftan erst in drei Sätzen mit 6:7, 6:0, 6:1 durchsetzen konnte, und so mit einer makellosen 8:0 Saisonbilanz sein 7. HTT Karriere-Finale angehen wird.
Kaftan holt nach 5:1 Führung erst im Tiebreak den ersten Satz
Der 37jährige vom Altmannsdorfer TC, der Anfang Juli nach damals 18monatiger Turnierpause ein beeindruckendes Comeback mit dem Titelgewinn beim Rasen-1000er am Wasserpark krönte, wurde im ersten Satz seines Halbfinal-Duells mit Valentin Kaftan – quasi erster Reihe fußfrei – Augenzeuge einer so nie und nimmer erwarteten Gala-Vorstellung des als groben Außenseiter in dieses Match gestarteten Valentin Kaftan. Der 21jährige verlebte eine Sternstunde am kleinen “Center” des UTC La Ville, traf praktisch jeden Ball zum Punktgewinn, und führte alsbald völlig überraschend und gegen alle Erwartungen & aufgestellte Expertisen mit 5:1. Aus der fulminanten Startphase entwickelte sich schließlich nach fünf gewonnenen Bisevac-Games in Folge ein Herzschlagfinale. Zunächst ließ Bisevac die Chance verstreichen, mit eigenem Aufschlag den ersten Durchgang für sich zu checken, ehe Kaftan sich mit einem stark gespielten Tiebreak für einen lange Zeit grandios gespielten ersten Satz belohnte.
“Er hat einen perfekten ersten Satz gespielt”
Das der 21jährige das Niveau der HTT Superstars spielen kann, war damit belegt. Ein extrem hohes Level aber konstant über zwei oder gar drei Sätze zu liefern, das ist noch einmal eine völlig andere Geschichte, und “noch nicht” Kaftans Metier. Die Spanung permanent hoch zu halten, ständig am Anschlag zu agieren, damit konnte der Rieger-Bezwinger am Montag-Abend noch nicht aufwarten. Immerhin stand am Ende das erste Semifinale auf HTT Masters 1000 Ebene zu Buche, dazu machte sich Kaftan mit der Gewissheit auf die Heimreise, an guten Tagen die Elite der HTT-Szene ernsthaft fordern zu können. “Der erste Satz war der Wahnsinn. Da habe ich wirklich phantastisch gespielt. Trotzdem gewinne ich ihn erst im Tie-Break. Was danach passiert ist, kann ich beim besten Willen nicht erklären. Vielleicht war es die Konzentration, womöglich war ich zu früh zufrieden. Egal, ich werde weiter arbeiten, die nächsten Turniere kommen bestimmt”, so der 21jährige. “Ich war am Anfang ein bißchen zu defensiv. Er hat aber alles getroffen. Das muss man akzeptieren und festhalten, dass er einen perfekten ersten Satz gespielt hat”, lobte auch Kaftans Gegner Amel Bisevac.
Al Mahmoud gewinnt rumänisches Semifinal-Derby gegen Roman
Im Halbfinale des fünften Saison-Masters-Turniers der HTT war auch für den als Nummer 1 gesetzten Ranglisten-Zweiten Damian Roman Schluss. Der 42jährige Rumäne, der am frühen Montag Abend sein 29. Karriere-Semifinale auf 1000er-Ebene absolvierte, war gegen seinen Landsmann Adnan Al Mahmoud zwei Sätze lang zu defensiv und passiv unterwegs, und am Ende mit 4:6, 3:6 nicht unverdient ausgeschieden. Al Mahmoud gestaltete die Neuauflage des Mai-Masters-Series-1000-Halbfinales von Beginn an aggressiver und initiativer, und lag mit zwei Breaks schließlich 5:2 voraus. Einmal konnte der 43fache HTT-Turniersieger den Aufschlag zurückholen, ehe sein Gegner mit 6:4 die Weichen Richtung Finaleinzug stellte. Im zweiten Satz hatte Al Mahmoud abermals den besseren Start für sich, und lag neuerlich rasch mit zwei Breaks 3:0 voran. Der bis hierher mit richtig starker und vorallem effektiver Vorhand, vielen Stopps und mutigen Returns agierende 36jährige, ließ danach kurz den Schlendrian einreißen. Roman, wie immer motiviert am Kämpfen, nützte die Auszeit seines Gegners im Stile eines Ausahmekönners, und schaffte zwischenzeitlich gar den 3:3 Ausgleich. Im Finish war es dann der Ranglisten-Zehnte, der das Tempo nochmals entscheidend anziehen konnte, und mit 6:4, 6:3 sein drittes HTT Karriere-, und Saisonfinale erreichte. “Ich bin mit meiner Leistung heute sehr zufrieden. Das war mein bestes Match seit langer Zeit. Ich habe ruhig gespielt und viel Druck gemacht. Das war ausschlaggebend für meinen Sieg”, so Al Mahmoud.
Damian Roman mit vierter Semifinal-Niederlage in Serie
Für Damian Roman setzte es hingegen die vierte Semifinal-Niederlage in Serie, mit der sich auch sein bald ein Jahr hinziehender Negativlauf auf der HTT prolongierte. Aus den letzten 18 Turnierstarts ließ sich für den erfolgsverwöhnten HTT Superstar nur einmal ein Titelgewinn in seiner imposanten Erfolgsbilanz gutschreiben. Der 42jährige verpasste somit auch sein 67. HTT Karriere-Finale, und den 425. HTT Einzelsieg seiner großartigen Laufbahn.
