Venus Williams startet erfolgreich in ihre 25. Saison: "Es ist ein wirklicher super Job"
Die 38-Jährige überstand beim Turnier in Auckland/Neuseeland eine schwierige erste Runde.
von Ulrike Weinrich
zuletzt bearbeitet:
02.01.2019, 14:33 Uhr
Im Oktober 1994 trat Venus Williams in Oakland bei ihrem ersten Profiturnier an. Damals war Angelique Kerber sechs Jahre alt - und Alexander Zverev noch längst nicht geboren. Jacqueline und Daniel gehörten zu den beliebtesten Kindernamen in Deutschland.
1994 startete Venus ihre Karriere - eine gefühlte Ewigkeit
Jürgen Klinsmann wurde von den Sportjournalisten zum „Fußballer des Jahres“ gewählt. Bundeskanzler war Helmut Kohl - und die Welt diskutierte über die brühwarmen Enthüllungen eines gewissen James Hewitt, eines Reitlehrers, der über seine Beziehung zu Prinzessin Diana plauderte. Gefühlt liegen diese Ereignisse eine Ewigkeit zurück.
Venus Williams indes, 1994 gerade einmal 14 Jahre jung, gewann in Oakland ihr Erstrundenmatch gegen eine Dame namens Shaun Stafford (USA). Das Aus kam im Achtelfinale im Duell mit einer gewissen Arantxa Sanchez-Vicario. Die Spanierin hatte in besagtem Jahr die French Open und die US Open gewonnen.
"Es ist ein wirklich super Job, den ich habe, ich liebe ihn!"
Venus holte sich beim 6:2, 3:6, 0:6 gegen Sanchez-Vicario immerhin Satz eins - es war der Startschuss für eine große Karriere, die noch nicht beendet ist. Die ältere Williams-Schwester begann ihre Saison 2019 beim ASB Classic in Auckland mit einem beachtlichen 6:3, 1:6, 6:3 gegen Victoria Azarenka.
Im Duell der ehemaligen Weltranglistenersten profitierte die an Position sechs gesetzte US-Amerikanerin beim Matchball nach 2:11 Stunden von einem Vorhand-Returnfehler der Weißrussin, die 2019 wieder mit ihrem ehemaligen Trainer und Ex-Kerber-Coach Wim Fissette zusammenarbeitet.
Die Zuschauer mögen "ihre" Venus
Die Zuschauer machten danach deutlich, dass sie Venus am Ende der Welt wirklich mögen. Und die Vielbejubelte ließ keinen Zweifel, dass sie auch ihre 25. Saison voller Lust angeht, denn: "Es ist ein wirklich super Job, den ich habe, ich liebe ihn!", sagte die siebenmalige Grand-Slam-Gewinnerin, die ein eher durchwachsenes Jahr hinter sich hat.
2018 rutschte sie von Platz fünf auf Rang 39 ab. Doch sie machte kein Drama draus. Vielleicht auch, weil sich Venus längst ein zweites Standbein geschaffen hat.
Vor Jahren gründete sie die Activewear-Marke "EleVen by Venus" und entwirft die Modelle selbst. Diese Arbeit helfe ihr, "meine Erfolge im Tennis zu schätzen. Denn egal, mit was für einem Business man startet, du beginnst immer ganz unten. Im Tennis stehe ich oben - und kann da hoffentlich noch einige Zeit bleiben", sagte die fünfmalige Wimbledonsiegerin jüngst dem Portal "Sport360".
Williams hält sich mit forschen Zielsetzungen zurück
Im Duell mit Azarenka präsentierte sich die 38-Jährige jedenfalls von ihrer besten Seite, nachdem sie bereits ein paar Tage zuvor den Sister Act beim Einladungsturnier in Abu Dhabi gegen Serena Williams mit 4:6, 6:3, 10:8 gewonnen hatte.
In Auckland trifft Venus nun im Achtelfinale auf ihre Landsfrau Lauren Davis. Mit allzu forschen Vorsätzen für 2019 hält sich die große "alte" Dame des Tennissports aber zurück:
"Mein Ziel ist es primär, die ersten Runden zu überstehen. Schau' Dir an, gegen wen ich da spielen muss", sagte Venus Williams im On-Court-Interview mit Verweis auf Azarenka, die zweimalige Australian-Open-Siegerin.