Ein Alphatier auf dem Weg zurück

Die ehemalige Weltranglisten-Erste Victoria Azarenka hat nach wie vor große Pläne.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 08.01.2015, 07:15 Uhr

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Treffen sich also vier NFL-Quarterbacks, um einen Ausflug zu machen. Wer fährt das Gemeinschaftsauto? Keine Frage: Aaron Rodgers, Quarterback der Green Bay Packers, darf hinter das Steuer, egal, wer da sonst noch mit ins Grüne will. Treffen sich also vier Top-Tennis-Damen, um die Herren zu begleiten. Wer bekommt die Schlüssel für die weibliche Karosse? Kein Thema: Victoria Azarenka, egal, ob da etwa auch eine 18-fache Grand-Slam-Turnier-Siegerin auf das Gas steigen möchte. So zumindest der Eindruck, den der geneigte Tennisbeobachter von der Weißrussin mitnimmt, egal, ob von Pressekonferenzen, Autogrammstunden oder, ja, Matches auf dem Tennisplatz. Engagiert. Zupackend. Gut. Ein Alphatier.

Dass Letzteres nicht unbedingt an der Weltrangliste abzulesen ist, wird die ehemalige Branchenführerin nicht müde zu betonen, wie in einem aktuellen, ausführlichenFeaturevon Christopher Clarey für die „New York Times“. „Wenn ich mich wie eine Nummer 31 fühlen würde, dann hätte ich ein Problem. Aber so ist es nicht. Ich weiß, wozu ich fähig bin. Ich muss einfach das tun, was ich machen will.“ Und das heißt für Azarenka in erster Linie: Tennismatches spielen. Ein Vorhaben, das sie im abgelaufenen Jahr nur 24-mal in die Tat umsetzen konnte, und das, nachdem sie 2014 als zweimalige Titelverteidigerin nach Melbourne zum ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres gekommen war.

Zu früh zu viel gewollt

Neben den gesundheitlichen Problemen machte Azarenka vor allem die Trennung von Sänger Redfoo zu schaffen: „Das hat mir wirklich das Herz gebrochen. Jetzt bin ich darüber hinweg, aber mein Herz war gebrochen. Ich schäme mich nicht, das zuzugeben, aber so ist das Leben.“ Vielleicht auch ein Grund, warum die 25-Jährige, die nach ihrer frühenDrei-Satz-Niederlagein Brisbane gegenKarolina Pliskovabei den Australian Open nicht gesetzt sein wird, zu schnell zurück auf den Platz wollte: „Ich habe mich gepusht und gepusht, und das war nicht schlau. Weil es übereilte Entscheidungen waren und ich zum Teil meiner eigenen Intuition nicht getraut habe.“

Nun allerdings scheint Azarenka wieder voll im Saft zu stehen – und zählt sicherlich zu jenen Damen, die keine der Gesetzten in den frühen Runden in Melbourne sehen möchte. Worauf sich ihre Kontrahentinnen gefasst machen dürfen, auch darüber lässt die ehemalige Nummer eins der Welt keinen Zweifel: „Ich habe ein sanftes Herz, aber auf dem Platz und im wirklichen Leben bin ich eine Kämpferin.“ Unterstützung kommt diesbezüglich von ihrem Coach Sam Sumyk: „Wenn wir jetzt Karten spielten, würde Vika mich killen wollen.“ (Text: jehu)

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Donnerstag
08.01.2015, 07:15 Uhr