die Verletzungsserie bei den US Open
18 Aufgaben in den Einzel-Spielen bedeuten Rekord.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
06.09.2011, 13:49 Uhr

Die Aufgabenserie in der ersten Woche der US Open 2011 sorgt in der Tenniswelt für Diskussionsstoff. 18 Spieler und Spielerinnen gaben allein in den Einzel-Hauptbewerben während ihrer Partien auf oder traten erst gar nicht an. Für Schlagzeilen sorgte auch Rafael Nadals krampfbedingter "Zusammenbruch" bei einer Pressekonferenz. Die Gründe für die Verletzungsserie sind vielfältiger Natur, in jedem Fall sehen sich Spieler -wie Andy Murray, der seinen Unmut über twitter ausdrückte- und Analytiker in ihrer Kritik bestätigt, die Off-Season sei zu kurz und der Terminkalender zu dicht gedrängt.
tennisnet.com sieht sich die Liste der Aufgaben von B wie Beck und Berdych bis W wie Wickmayer und Williams im Detail an.
Herren
Karol Beck: Der Slowake gab beim Spielstand von 2:6 gegen den Argentinier Diego Junqueira auf. Grund wurde offiziell keiner genannt. Der 29-Jährige reiste ohne Hardcourt-Spielpraxis nach New York, hatte davor allein in dieser Saison schon drei Mal Spiele aufgeben müssen. Darunter in der ersten Runde der Australian Open gegen Andy Murray. Eine Schulterverletzung hatte Beck damals gestoppt.
Tomas Berdych: Der auf Nummer neun gesetzte Tscheche gab in der dritten Runde bei aussichtslosem Rückstand im zweiten Satz gegen Janko Tipsarevic wegen einer Verletzung an der rechten Schulter auf. Berdych hat seit Cincinnati Mitte August mit diesen Problemen zu kämpfen, gab dort im Halbfinale gegen Novak Djokovic auf.
Frank Dancevic: Für den verletzungsanfälligen Kanadier waren die US Open das erste Turnier seit Wimbledon. Schon seit den French Open plagen ihn Rückenprobleme. In der zweiten Quali-Runde verletzte sich Dancevic an der Kniesehne, in der ersten Hauptrunde gab der 26-Jährige gegen den Türken Marsel Ilhan nach klarem Rückstand schließlich auf.
Marcel Granollers: Eine Bauchmuskelzerrung zwang den spanischen Sandplatz-Spezialisten gegen Landsmann Juan Carlos Ferrero zur Aufgabe. Dabei hatte der 25-Jährige die komplette US-Open-Turnierserie ausgelassen, sein letztes Turnier war Kitzbühel Anfang August.
Lukasz Kubot: Der Pole sagte seine Teilnahme wegen seiner andauernden Handgelenksproblemen kurzfristig ab.
Marinko Matosevic: Der Australier, der erst nach der Absage von Lleyton Hewitt eine Wildcard bekam, hatte Pech: Schon nach vier Spielen verletzte er sich im Erstrunden-Spiel gegen Juan Ignacio Chela, als er nach einem Ball gegen die Laufrichtung überknöchelte.
Nicolas Mahut: Der Franzose gab nach zwei klar verlorenen Sätzen gegen Rafael Nadal auf. Auch der Marathon-Mann von Wimbledon 2010 konnte wegen einer Bauchmuskelzerrung nicht weitermachen.
Conor Niland: Nach überstandener Qualifikation musste der Ire gegen Novak Djokovic wegen einer Lebensmittelvergiftung im zweiten Satz aufgeben.
Kei Nishikori: Das Verletzungspech verfolgt den talentierten Japaner schon seit längerer Zeit. Wegen einer Ellbogenverletzung musste Nishikori das Jahr 2009 fast zur Gänze abschreiben, diesmal war es eine Rückenverletzung im Erstrunden-Match gegen Flavio Cipolla.
Robin Söderling: Der Schwede gab bereits vor seinem ersten Spiel w.o.: Von einer Handgelenksverletzung erholte sich Söderling zwar gerade noch rechtzeitig, ehe ihn eine Viruserkrankung in New York niederstreckte.
Louk Sorensen: Söderlings ursprünglich geplanter Erstrunden-Gegner konnte von der Aufgabe des Weltranglisten-Sechsten nicht profitieren und musste seinerseits gegen Lucky Loser Dutra da Silva aus Brasilien aufgeben. Wenig verwunderlich, denn der äußerst verletzungsanfällige Ire hatte während des Jahres verletzungsbedingt sogar schon seinen Rücktritt erklärt, als er vor wenigen Wochen doch wieder auf die Tour einstieg. Nach erfolgreicher Qualifikation bekam Sorensen in seiner Erstrunden-Partie Krämpfe und konnte nicht weiterspielen.
Radek Stepanek: Der Tscheche gab wegen Schmerzen an seiner rechten Schulter gegen den Argentinier Juan Monaco in Runde zwei auf. Die Schmerzen begleiten Stepanek schon seit einigen Wochen.
Damen
Petra Cetkovska: Die New-Haven-Finalistin reiste als gefährliche Außenseiterin nach New York, eine Oberschenkel-Verletzung ließ einen Start in der zweiten Runde gegen Ana Ivanovic aber nicht mehr zu.
Misaki Doi: Auch die Japanerin beklagte Oberschenkelprobleme, wohl auf Grund von Krämpfen. Doi lag in der ersten Runde gegen die Spanierin Laura Pous Tio nach einem 88 Minuten dauernden zweiten Satz mit 2:6, 7:6 (12), 2:5 zurück.
Jamie Hampton: Ähnlich ist der Fall bei der 21-jährigen US-Amerikanerin gelagert, die gegen die Britin Elena Baltacha beim Stand von 6:2, 2:6, 1:5 kurz vor der drohenden Niederlage wegen Krämpfen aufgab.
Ayumi Morita: Nach Nishikori und Doi der nächste japanische Aderlass. Morita gab mit Schulterproblemen auf.
Yanina Wickmayer: Die Belgierin musste inklusive US Open in dieser Saison schon drei Mal Partien vorzeitig aufgeben, zuletzt in Dallas gegen Sofia Arvidsson. In New York waren es abermals Rückenschmerzen, die Wickmayer zur Aufgabe zwangen.
Venus Williams: Nichts mit dem dichten Turnierkalender dürfte der Grund für die US-Open-Aufgabe von Venus Williams zu tun haben. Bei der ehemaligen Weltranglisten-Ersten wurde das Sjögren-Syndrom diagnostiziert, eine Autoimmunerkrankung.
Bereits im Vorfeld hattenMilos Raonic, Tommy Robredo, Sam Querrey, Pablo CuevasundJeremy Chardybei den Herren sowieKim Clijsters, Alisa Kleybanova, Lourdes Dominguez Lino, Anna Chakvetadze, Dinara SafinaundTimea Bacsinszkybei den Damen ihr Antreten absagen müssen.(Text: sp, Foto: GEPA pictures / Matthias Hauer)