Was streame ich zu Weihnachten? - Tennisfilme natürlich...
Wir präsentieren Euch die besten Spielfilme, die sich um unseren Lieblingssport Tennis drehen. Ideal zum Streamen an einem gemütlichen Weihnachtsabend.
von Stefan Bergmann
zuletzt bearbeitet:
24.12.2024, 14:37 Uhr
Ohne bestimmte Reihenfolge findet ihr nun die besten Tennisspielfilme, die es sich wirklich auch zu sehen lohnt. Denn nicht überall wo Tennis draufsteht, ist auch wirklich Tennis drinnen. In einem Haufen von Spielfilmen, die sich vermeintlicherweise um den “weißen Sport” drehen, wird unser Lieblingssport doch glatt nur als Nebendekoration genutzt. Bei den Filmen, die wir hier präsentieren, könnt ihr sicher sein, dass es sich im Kern wirklich auch um eine Tennisgeschichte handelt.
King Richard (USA 2021)
Regie: Reinaldo Marcus Green
mit: Will Smith, Saniyya Sidney, Demi Singleton
Bei der Oscar-Verleihung 2022 konnte der sechsfach nominierte Streifen „King Richard“ die Trophäe in der Kategorie Bester Hauptdarsteller abräumen - und das völlig zu recht. Will Smith spielt den ehrgeizigen und selbstbewussten Vater Richard Williams, der seine beiden Töchter Venus und Serena an die Tennisweltspitze führen möchte, einnehmend und überzeugend zugleich. Die hohen Produktionskosten sind an allen Ecken und Enden zu spüren, von der Ausstattung über die Tennisszenen bis hin zu den Schauplätzen ist alles auf allerhöchstem Hollywood-Niveau. Natürlich gibt es ab und an ein paar glattgebügelte Szenen, wie sie für den Mainstream typisch sind, aber die damals im Kino eingespielten 40 Millionen US-Dollar gaben dem Produktionsteam völlig recht. Auch die Newcomerinnen Saniyya Sidney und Demi Singleton geben als die erfolgreichen Tennis-Schwestern eine fabulöse Vorstellung ab. Ein schönes, romantisches und modernes Märchen für alle Sehgewohnheiten.(IMDb: 7,5/10, Metacritic: 76/100, Rotten Tomatoes: 90/100)
Borg vs. McEnroe (Dänemark, Finnland, Schweden 2017)
Regie: Janus Metz
mit: Shia LaBeouf, Sverrir Gudnason, Stellan Skarsgard
Zugegeben - den Preis für den einfallsreichsten Filmtitel hat die skandinavische Koproduktion aus dem Jahr 2017 wahrlich nicht verdient. Allerdings bringt der Name des Streifens die Handlung pragmatisch auf den Punkt. Im Fokus steht das Duell zweier Ausnahmespieler im Wimbledon-Finale 1980. Der damals 24-Jährige Björn Borg bekommt es im Endspiel zu London mit dem aufstrebenden 20-jährigen US-Amerkianer John McEnroe zu tun - die beiden extrovertierten Persönlichkeiten werden in eine medial aufgeheizte Schlacht geschickt, deren Ausgang ihre Karrierewege für immer prägen wird. Auch wenn Borg/McEnroe so ziemlich in jede Klischee-Falle tappt, in die ein Sportdrama so tappen kann, überzeugen die beiden Hauptdarsteller Shia LeBeouf (Transformers, Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels) und Sverrir Gudnason (Verschwörung, Wallander) mit ausgezeichneten Darbietungen. Auch Veteran Stellan Skarsgard (Thor, Dune) als Trainer des Schweden weiß zu überzeugen, ebenso wie das spannend inszenierte Tennismatch am Ende des Films. Alleine dieses macht Borg/McEnroe zu einem sehenswerten Stück Tennis-Kunst. (IMDb: 6,9/10 , Metacritic 63/100, Rotten Tomatoes: 84/100)
Challengers - Rivalen (USA, Italien 2024)
Regie: Luca Guadagnino
mit: Mike Faist, Josh O'Connor, Zendaya
Challengers - Rivalen der erst heuer in die Kinos gekommen ist, ist ein locker-leichter Film über Tennis, Freundschaft und Rivalität. Mit höchst charmanten Darstellern wie Zendaya (Spiderman, Dune) und Josh O’Connor (God's Own Country, The Crown) bringt der Film spaßige Dialoge und dynamische Szenen auf die Leinwand. Regie führt Luca Guadagnino (Call me by your name, Suspiria), der es schafft, die Geschichte in einem lockeren Ton zu erzählen. Weniger überzeugend ist vielleicht die Vorhersehbarkeit der Handlung, eine Menge der Szenen sind nicht mehr als aus banalen Klischees erwachsen, Aber dennoch: Insgesamt bleibt der Film unterhaltsam und leicht - also ideal für einen entspannten Fernsehabend vor dem Weihnachtsbaum. (IMDb: 7,1, Metacritic: 82/100, Rotten Tomatoes: 88/100)
Battle of the Sexes (USA, Großbritannien 2017)
Regie: Jonathan Dayton, Valerie Faris
mit: Emma Stone, Steve Carell
1973 treffen die vom Beginn ihrer Karriere um Gleichberechtigung im Tennissport bemühte Billie Jean King und der ehemalige Profi und Lebemann Bobby Riggs zu einem mit „Batte of the Sexes“ titulierten Showkampf aufeinander. Im mit über 30.000 Zuschauern gefüllten Astrodome in Houston setzte sich die 29-jährige US-Amerikanerin durch und löste damit eine große mediale Debatte aus, die in einer Stärkung der Spielerinnenvereinigung WTA mündete. Das Regie-Duo Jonathan Dayton und Valerie Faris, die zuvor schon für die Spitzenkomödie „Little Miss Sunshine“ verantwortlich zeichneten, konzentrieren sich in ihrem Werk weniger auf die Tennisschlacht an sich, als vielmehr auf die gesellschaftspolitischen Veränderungen und die persönlichen Lebenssituationen der beiden Hauptprotagonist:innen. Das gelingt großteils auch hervorragend, dem geneigten Tennis-Historiker könnte aber besonders die Entwicklungsgeschichte der WTA etwas zu kurz kommen. Die beiden Golden-Globe-nominierten Darstellungen von Emma Stone (La La Land, Birdman) als kämpferische Powerfrau und Steve Carrell (The Office, Space Force) als chauvinistischer Pausen-Clown sind großartig und absolut unterhaltsam. (IMDb: 6,7/10, Metacritic: 73/100, Rotten Tomatoes: 84/100)