Wie der Vater, so der Sohn - Sebastian Korda schreibt Geschichte

Sebastian Korda ist erst der dritte Spieler in der Geschichte der ATP, der wie sein Vater ein Einzel-Turnier auf der Tour gewinnen konnte.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 30.05.2021, 07:25 Uhr

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Sebastian Korda wandelt auf den Spuren seine Vaters
© Getty Images
Sebastian Korda wandelt auf den Spuren seine Vaters

Der zehnte und letzte Titel von Petr Korda war gleichzeitig sein größter: 1998 holte der Tscheche in Melbourne seinen einzigen Grand-Slam-Erfolg im Einzel, zwei Jahre zuvor hatte er an gleicher Stelle schon mit Stefan Edberg im Doppel reüssiert. Seit Samstag ist Petr Korda, mittlerweile 53 Jahre alt, einer von nur drei Vätern, die selbst mindestens einmal auf der ATP-Tour erfolgreich waren - und deren Söhne ebenfalls einen Titel holten.

Die anderen beiden? Ramanathan Krishnan und Phil Dent, die die Erfolge ihrer Söhne Ramesh und Taylor bejubeln durften. Das allerdings ist schon einige Jahre. Und bei allem Respekt vor Ramesh Krishnan und Taylor Dent: Die Aussichten, dass Sebastian Korda, der also in Parma mit einem Finalerfolg gegen Marco Cecchinato erstmals als Turniersieger auf den ATP-Tour anschrieb, eine beeindruckendere Karriere hinlegt als seine beiden Vorgänger, stehen gut.

Training mit Graf und Agassi

So nebenbei beendete Korda auch gleich eine ziemlich lange Durststrecke: Er ist der erste US-Amerikaner seit Sam Querrey 2010 in Belgrad, der auf europäischem Sand einen Siegerpokal im Einzel holen konnte. Seiner Premiere als Turnier-Champion war schon früher im Jahr möglich, im Endspiel von Delray Beach scheiterte Sebastian Korda aber noch an Hubert Hurkacz. “Das ist etwas, von dem ich geträumt habe“, erklärte der 20-Jährige nach seinem Sieg in Parma. „Ich habe wirklich gedacht ich könnte es in Delray Beach schaffen, und es hat mir ein wenig das Herz gebrochen. Aber ich bin positiv eingestellt geblieben, auch wenn der erste Teil der Sandplatz-Saison so schlecht gelaufen ist.“

Er habe ein paar Tage frei genommen und sich dann in Prag mit seinem Vater und seinem Coach vorbereitet, so Korda weiter. Schon im Winter hatte sich Korda Rat bei zwei ganz Großen des Tennissports geholt, ein paar Trainingseinheiten unter Beobachtung von Andre Agassi und Stefanie Graf absolviert.

Korda auf Kurs Tsitsipas

Zeit durchzuschnaufen bleibt dem frisch gebackenen Champion nicht. Denn bei den French Open, wo Sebastian Korda im vergangenen Jahr nach überstandener Qualifikation bis ins Achtelfinale vorgedrungen war und dort gegen Rafael Nadal verlor, könnte schon in Runde zwei einer der Mitfavoriten warten: Stefanos Tsitsipas. Immerhin die erste Aufgabe mit Pedro Martinez ist einigermaßen machbar ausgefallen. Zumal Korda Martinez 2020 in Roland Garros schon sicher in drei Sätzen besiegt hat.

In der ATP-Weltrangliste hat Sebastian Korda jedenfalls schon neue Höhen erreicht: Nach dem Triumph in Parma wird er erstmals unter den besten 50 Spielern der Welt geführt.

Hier das Einzel-Tableau in Roland Garros

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Sonntag
30.05.2021, 08:05 Uhr
zuletzt bearbeitet: 30.05.2021, 07:25 Uhr

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