Das war Tag 1 in Wimbledon
Titelverteidiger Andy Murray hat seine Eröffnungsaufgabe souverän gelöst und trifft nun auf Dustin Brown. Rafael Nadal ist weiter, Stan Wawrinka bereits raus, aus deutscher Sicht gab's zwei Mal Drama, mit unterschiedlichem Ausgang. Auch Sabine Lisicki ist raus.
von SPOX/Tennisnet
zuletzt bearbeitet:
03.07.2017, 22:20 Uhr
Wimbledon 2017: Damen - 1. Runde (alle Matches)
Ana Konjuh (CRO/27) - Sabine Lisicki (GER) 6:1, 6:4
Bitter für Lisicki: Bei ihrem zweiten Turnier nach dem Comeback ist Endstation in Runde eins, und das ausgerechnet in Wimbledon, wo sie 2013 im Finale stand und fast schon automatisch gut spielt. Der Sieg für Konjuh war verdient: Die Kroatin erspielte sich neun Breakchancen, von denen sie fünf nutzte; Lisicki hatte gerade mal eine. Für die Berlinerin beginnen nun schwierige Zeiten: Sie ist nur noch auf Rang 127 notiert und wird nach Wimbledon weiter an Boden verlieren.
Dominika Cibulkova (SVK/8) - Andrea Petkovic (GER) 6:3, 3:6, 9:7
Was für ein Match! 23 Breaks setzte es insgesamt, fünf Matchbälle wehrte Andrea Petkovic noch ab - den sechsten nutzte Cibulkova schließlich zum 9:7 im Entscheidungssatz, der alleine 1 Stunde 26 Minuten dauerte!
Carina Witthöft (GER) - Mirjana Lucic-Baroni (CRO/26) 6:3, 5:7, 8:6
Welch Comeback von Carina Witthöft! 0:5 lag sie in Satz drei bereits zurück, Lucic-Baroni hatte sogar Matchball - und machte von 5:1 bis zum 5:5-Ausgleich gerade noch drei Punkte. Witthöft steht nun in Runde zwei, wo sie auf Aryna Sabalenka trifft.
Petra Kvitova (CZE/11) - Johanna Larsson (SWE) 6:3, 6:4
Mit einem Ass beendete Petra Kvitova eine Begegnung, die knapper war, als das Ergebnis ausweist. Larsson ärgerte Kvitova immer wieder mit dem tiefen Slice, brachte jedoch nur 42 Prozent erste Aufschläge ins Feld - letztlich zu wenig. "Die Fans haben mich toll unterstützt, es ist ein grandioses Gefühl, wieder zurück zu sein auf meinem Lieblingsplatz", sagte die zweifache Siegerin Kvitova, die im vergangenen Winter von einem Einbrecher an der Schlaghand mit einem Messer schwer verletzt worden war.
Venus Williams (USA/10) - Elise Mertens (BEL) 7:6 (9), 6:4
Vor den Augen von Kim Clijsters wehrte sich Landsfrau Mertens nach allen Kräften, machte einen Rückstand von 3:6 im Tiebreak von Satz eins noch wett - am Ende reichte es gegen die fünffache Wimbledon-Siegerin Williams nicht. Dennoch ein Auftritt, der Mut macht, und für Williams eine schöne Nachricht nach den traurigen Meldungen der letzten Tage.
Johanna Konta (GBR/6) - Su-Wei Hsieh (TPE) 6:2, 6:2
Nach ihrem bösen Sturz in Eastbourne scheint Konta wieder fit. Beim Sieg gegen Hsieh ließ sie nichts anbrennen und bleibt so eine der Mitfavoritinnen auf den Titel.
Simona Halep (ROU/2) - Marina Erakovic (NZL) 6:4, 6:1
Nach der bitteren French-Open-Finalniederlage, die sie noch lange beschäftigte, scheint Simona Halep nach vorne zu schauen: Mit druckvollem Tennis und einer konzentrierten Leistung in Satz zwei hat sich die Rumänin in die nächsten Runde gespielt. Dort trifft sie auf Beatriz Haddad Maia, die gegen Lokalmatadorin Laura Robson siegte.
Victoria Azarenka (BLR) - Catherine Bellis (USA) 3:6, 6:2, 6:1
US-Sternchen CiCi Bellis legte los wie die Feuerwehr, aber Azarenka steigerte sich in den Sätzen zwei und drei enorm. Runde zwei für die Comeback-Mama der Tour!
Elina Svitolina (UKR/4) - Ashleigh Barty (AUS) 7:5, 7:6 (8)
Ein hartes Stück Arbeit für die Favoritin gegen eine der Aufsteigerinnen der Saison. Barty servierte in Durchgang eins bereits zum Match, aber Svitolina fand den Weg zurück und bewies zu den Satz-Enden zwei Mal große Nervenstärke.
Jelena Ostapenko (LAT/13) - Aliaksandra Sasnovich (BLR) 6:0, 1:6, 6:3
French-Open-Siegerin Jelena Ostapenko machte kurz vorm Feierabend noch den Einzug in die zweite Runde klar - wenn auch mit einem etwas ungewöhnlichen Ergebnis. Ostapenko gehört mit ihrem aggressiven Spiel zu den Spielerinnen, die um den Titel mitspielen wollen.
Carla Suarez Navarro (ESP/25) - Eugenie Bouchard (CAN) 1:6, 6:1, 6:1
Drei "Breadsticks", wie die Amerikaner sagen: Die eigentliche Sandplatzspezialistin Suarez Navarro mit einer starken Leistung auf Rasen gegen die Wimbledon-Finalistin aus dem Jahr 2014, die nach wie vor ihre Form und Konstanz aus dieser Zeit sucht.
Wimbledon 2017: Herren - 1. Runde (alle Matches)
Dustin Brown (GER) - Joao Sousa (POR) 3:6, 7:6 (5), 6:4, 6:4
Konzentriert, natürlich mit der ein oder anderen Showeinlage und kämpferisch nach 3:6, 3:5-Rückstand: Dustin Brown hat die Chance auf Runde zwei genutzt und trifft dort auf Titelverteidiger Andy Murray. Und wie man einen der Big-Four-Jungs in Wimbledon schlägt, hat Brown schon 2015 gegen Rafael Nadal bewiesen... Zum Spielbericht!
Andy Murray (GBR/1) - Alexander Bublik (KAZ) 6:1, 6:4, 6:2
Alexander Bublik war erfreut, seine Trickshots endlich auf einem Hauptplatz präsentieren zu dürfen, Andy Murray aber spielte das Spiel nur selten mit. Hochkonzentriert nahm der angeschlagene Schotte seine Mission Titelverteidigung an und beging dabei nur zehn unerzwungene Fehler. Bublik lächelte beim Abgang, Murray posierte noch kurz für Fan-Fotos und wird sich in Runde zwei warm anziehen: Dort wartet Dustin Brown. Murray selbst gab im Anschluss Entwarnung bezüglich seiner Hüftprobleme: "Es geht jeden Tag besser", sagte er.
Rafael Nadal (ESP/4) - John Millman (AUS) 6:1, 6:3, 6:2
"Rafa" zeigte sich auch nach der Sandsaison in Topform und gab gegen Aussie Millman so wenige Spiele ab wie nie zuvor in seiner Wimbledon-Laufbahn. Nächster Gegner für den zweifachen Sieger an der Church Road: der US-Amerikaner Donald Young.
Marin Cilic (CRO/7) - Philipp Kohlschreiber (GER) 6:4, 6:2, 6:3
Nichts zu holen für "Kohli" gegen einen der Mitfavoriten auf den Titel. Cilic servierte 15 Asse, schlug insgesamt 47 Winner bei nur 21 unerzwungenen Fehlern und wehrte alle vier Breakchancen seines Gegners ab.
Ruben Bemelmans (BEL) - Tommy Haas (GER) 6:2, 3:6, 6:3, 7:5
Das war's für Tommy Haas in Wimbledon, wo er große Erfolge feierte (Sieg über Agassi 1998, Halbfinale 2009), aber auch schlechte Zeiten verlebte (beim Einspielen trat er einst auf einen Ball und verletzte sich). Bemelmans erspielte sich 21 Breakchancen, nur 5 davon nutzte er, aber das reichte letztlich für den Sieg.
Daniil Medvedev (RUS) - Stan Wawrinka (SUI/5) 6:4, 3:6, 6:4, 6:1
Die Überraschung an Tag 1! French-Open-Finalist Wawrinka wusste um die Gefährlichkeit Medvedevs, der auf Rasen in diesem Jahr bereits ein Halb- und zwei Viertelfinals erreicht hatte. Wawrinka war zudem am Knie angeschlagen. Medvedev feierte somit seinen ersten Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier - und der kann sich sehen lassen! Wawrinka muss weiter auf die Chance auf einen möglichen Karriere-Grand-Slam warten.
Jo-Wilfried Tsonga (FRA/12) - Cameron Norrie (GBR) 6:3, 6:2, 6:2
Es war nur ein kurzes Vergnügen für den 21-jährigen Leftie Norrie: Tsonga ließ keinen Breakball zu und nutzte sechs seiner zwölf Chancen.
Pierre-Hugues Herbert (FRA) - Nick Kyrgios (AUS/20) 6:3, 6:4, Aufgabe Kyrgios
Nick Kyrgios hat es zwei Sätze lang versucht, dann musste der Australier aufgrund seiner Hüftverletzung aufgeben.
Kei Nishikori (JPN/9) - Marco Cecchinato (ITA) 6:2, 6:2, 6:0
Nur knapp über eine Stunde hielt sich Nishikori zu seinem Erstrundenmatch auf, er feuerte hierbei 35 Winner auf die Gegenseite. Cecchinato machte gerade mal 50 Prozent an Punkten bei erstem Aufschlag, nur 22 Prozent, wenn er über den zweiten gehen musste.
Peter Gojowczyk (GER) - Marius Copil (ROU) 7:6 (5), 2:6, 6:3, 6:1
"Gojo" steht bei seinem ersten Wimbledon-Hauptfeld-Auftritt erstmals in Runde zwei. Gegner dort: Roberto Bautista Agut.
Florian Mayer (GER) - Viktor Troicki (SRB) 6:1, Aufgabe Troicki
Runde zwei für Florian Mayer, der nach 17 Minuten von der verletzungsbedingten Aufgabe Troickis profitierte.
Roberto Bautista Agut (ESP/18) - Andreas Haider-Maurer (AUT) 6:3, 6:1, 6:2
Gegen den starken Spanier war für den lange verletzten "AHM" noch nicht mehr drin. Hier geht's zum Spielbericht!
Lukas Rosol (CZE) - Henri Laaksonen (SUI) 4:6, 7:5, 6:3, 6:4
Der Nadal-Schreck aus dem Jahr 2012 steht nach Anlaufproblemen in Runde zwei.
Aljaz Bedene (GBR) - Ivo Karlovic 6:7 (5), 7:6 (6), 6:7 (7), 7:6 (7), 8:6
Ein typisches Karlovic-Match, das dann doch noch am ersten Tag zuende ging, als fast keiner mehr damit rechnete: Vier Durchgänge lang gab es kein Break, in Durchgang fünf verwandelte Bedene schließlich das einzige und entscheidende zum Match - nach 4 Stunden 24 Minuten.