Wimbledon 2022: Keine Weltranglisten-Punkte? Kein Problem!
Der Umstand, dass beim Wimbledon-Turnier 2022 keine Weltranglisten-Punkten vergeben werden, ändert nichts am Siegeswillen der Profis.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
28.06.2022, 09:31 Uhr
Eine der besten Szenen des ersten Spieltags trug sich nur von wenigen Fans bezeugt auf dem Court 7 zu: Alejandro Tabilo servierte da bei seinem dritten Matchball in Richtung Laslo Djere, der Ball des Serben wurde lang und länger. Und vom Linienrichter „out“ bewertet. Djere und Tabilo umarmten sich am Netz, aber eine Challenge zur Sicherheit brachte der vermeintliche Verlierer doch noch an. Das Resultat: Ein Haar des Balles hatte die Grundlinie noch berührt. Der Punkt musste wiederholt werden - mit demselben Ergebnis: Tabilo zog mit einem 13:11 im Match-Tiebreak des dritten Satzes in die zweite Runde ein.
Und bekommt dafür keinen einzigen Punkt für die ATP-Weltrangliste. Was dem Einsatz des Chilenen aber ebensowenig abträglich war wie dem seines Kontrahenten. Auch Hubert Hurkacz und Alejandro Davidovich Fokina haben ihr Nenngeld bis zum Ende ausgespielt, für Carlos Alcaraz und Jan-Lennard Struff gilt dasselbe. Punkte hin oder her: Wenn professionelle TennisspielerInnen den Court betreten, dann wollen sie das jeweilige Match gewinnen. Ein anständiges Salär gibt es ja dennoch.
Marterer könnte die Punkte eigentlich gut gebrauchen
Schon vor dem Turnier hatten auch Angelique Kerber, Oscar Otte oder Maximilian Marterer betont, dass der Wegfall der Weltranglisten-Zähler für sie keine Rolle spiele. Gerade im Fall der beiden deutschen Männer ist es dennoch schade: Bei guten Ergebnissen könnte Otte an die Top 20 anklopfen, Marterer würde sich mit einer Verbesserung in der Weltrangliste Qualifikations-Hürden für zukünftige Events ersparen. In Runde zwei hat es der Linkshänder ja schon geschafft.
Aber es soll halt in diesem Jahr nicht sein, der Ausschluss der russischen und belarussischen AthletInnen hat dafür gesorgt. Daniel Vallverdu, Mitglied des ATP Councils, hat im Interview mit tennisnet ja erklärt warum: Am Ende des Jahres soll es ein faires Ranking geben. Was der Coach von Stan Wawrinka auch gesagt hat: Wimbledon ist und bleibt das größte Turnier im Tenniszirkus. Die Fünf-Satz-Dramen am Montag haben dies unterstrichen.
Hier das Einzel-Tableau in Wimbledon