Wimbledon 2022 im RE-live: Carlos Alcaraz schlägt Jan-Lennard Struff

Jan-Lennard Struff und Carlos Alcaraz liefern in der ersten Runde von Wimbledon eine irre Show ab! Nach deutlich über vier Stunden setzt sich der spanische Shootingstar mit 4:6, 7:5, 4:6, 7:6 und 6:4 durch und zieht in die zweite Runde ein. Struff zeigte auf dem Court No. 1 eines seiner besten Matches und hatte die Nummer sieben der Welt am Rande einer Niederlage. Der Warsteiner kann sich am Ende auch kaum was vorwerfen, denn in den entscheidenden Momenten im Tiebreak des vierten und am Ende des fünften Satzes spielte Alcaraz einfach unglaublich und zeigte seine ganze Klasse. Der Youngster hat sicher eine grosse Zukunft, aber ob es auch in diesem Jahr schon für einen weiten Run reicht? Dafür muss Alcaraz trotz 30 Assen am heutigen Tag sicher noch konstanter werden. Weiter geht es für den 19-Jährigen gegen Tallon Griekspoor oder Fabio Fognini. Tschüss aus London und noch einen schönen Abend!

Und den nutzt Carlos Alcaraz! Struffs Return landet Zentimeter hinter der Grundlinie und besiegelt das Match. Erfreut und erleichtert reisst der junge Spanier die Arme hoch und jubelt in seine Box. Struff gratuliert am Netz fair und muss nach einem grandiosen Match als Verlierer vom Platz gehen.

Struff fightet! Der Deutsche bringt nochmal alles zurück und profitiert am Ende von einem Rückhandfehler von Alcaraz. Ein Matchball bleibt.

Mit Ass Nummer 30 macht sich Carlos Alcaraz zwei Matchbälle klar.

Carlos Alcaraz spult hier weiter ein unfassbares läuferisches Pensum ab, umläuft auch nach über vier Stunden noch die Rückhand und hämmert die Vorhand inside-out in den Court. Auch der nächste Punkt geht an den Spanier. 30:15!

Hat der 19-Jährige jetzt auch die Nerven, das hier zu Ende zu bringen? So viel, wie der in dieser Saison schon gewonnen hat, muss man eigentlich davon ausgehen. Struff hat sich aber noch lange nicht aufgegeben und fightet sich zum ersten Punkt.

Jetzt ist es passiert! Struff schlägt erstmals etwas zögerlicher auf, gerät sofort unter Druck und hat gegen die nächste Cross-Vorhand von Alcaraz keine Chance. Der Spanier krallt sich damit das Break und schlägt gleich zum Match auf.

Per Servicewinner macht Struff den Spielball klar, leistet sich dann aber mal wieder einen Doppelfehler. Und der könnte teuer werden! Denn beim folgenden Volley fehlt dem Deutschen die Körperspannung und die Kugel segelt ins Aus. Breakball Alcaraz!

Es geht in die Crunchtime! Alcaraz pusht sich nach dem Punktgewinn zum 0:15 nochmal lautstark und will es über die Emotionen reissen. Struff hingegen verzieht noch immer kaum eine Miene und spielt seinen Stiefel weiter runter. Es geht über 30:30!

Nun beginnt auch Carlos Alcaraz mal mit einem Doppelfehler und macht sich so selbst ein bisschen mehr Druck. das spornt den 19-Jährigen aber mal wieder nur dazu an, folgend einfach zwei Gänge hochzuschalten. In Windeseile packt der Spanier vier Punkte ein und gleicht einmal mehr aus.

Wenig später hat Struff das Spiel endgültig gedreht und macht mit dem nächsten Servicewinner das 4:3 klar.

Fehlenden Mumm kann man Jan-Lennard Struff heute definitiv nicht vorwerfen. Beim Breakball geht er mit dem zweiten Aufschlag volles Risiko und stürmt mit Überzeugung ans netz. Alcaraz reagiert prompt mit einem Returnfehler.

Struff hat bei 30:15 den Spielball schon vor Augen, donnert seine Rückhand aus der Platzmitte aber ohne Not ins Netz. Anschliessend patzt der Deutsche gleich nochmal und die Breakchance für Alcaraz ist da!

Jetzt muss Struff aufpassen! Der Warsteiner eröffnet mit seinem insgesamt achten Doppelfehler und lässt Alcaraz auch beim zweiten Punkt eine gute Chance, doch der drischt seine Rückhand knapp hinter die Linie.

Immer wieder lässt Alcaraz seine Klasse aufblitzen. Nach einem langen Return von Struff muss der Spanier sich kurzfristig neu zum Ball stellen, haut den Vorhandwinner dann aber trotzdem gnadenlos raus. Das ist schon einfach stark. Zu 15 geht es zum 3:3.

Die Zuschauer auf dem Court No. 1 bekommen hier mittlerweile ein episches Match zu sehen! Struff und Alcaraz liefern sich einen weiteren irren Ballwechsel, in dem sich zunächst Struff verteidigen muss und dann der Spanier sich nochmal zurückkämpft. Letztlich geht der Punkt an den Deutschen, der erleichtert die Faust ballt. Unglaublich, was die beiden hier nach vier Stunden noch abreissen! Struff legt zwei schnelle Punkte nach und ist wieder vorne.

Alcaraz lässt keine Breakchance zu! Mit einer feinen Kombination aus Kickaufschlag nach aussen und folgendem Vorhandwinner stellt der 19-Jährige auf 2:2.

Struff kommt zuerst zumindest in die Nähe einer Breakchance! Mit einer herrlichen Rückhand longline macht er das 30:30 und gleicht dann nach einem Ass von Alcaraz am Ende einer grandiosen Rally am Netz zum Einstand aus.

Ähnlich wie im vierten Satz rauschen die ersten Service Games allesamt zügig durch. Beide warten auf die erste und vielleicht entscheidende Schwächephase ihres Gegners.

Für Jan-Lennard Struff wird es jetzt sicher darauf ankommen, seinen Matchplan weiter durchzuziehen, aggressiv zu bleiben und sich von den teils spektakulären Fähigkeiten seines Kontrahenten nicht beeindrucken zu lassen. Ass Nummer 20 und ein Servicewinner sorgen schnell für klare Verhältnisse, anschliessend macht Struff das Spiel am Netz per Volley zu.

Auch Carlos Alcaraz gibt sich zu Beginn dieses fünften Satzes keine Blösse und überlässt Struff nur einen einzigen Punkt. Beim Return schnaufen beide offenbar gerade mal ein wenig durch.

Im fünften Satz darf erstmals an diesem Tag Jan-Lennard Struff vorlegen. Das könnte später natürlich noch ein wichtiger Faktor sein. Der Warsteiner kommt auf jeden Fall gut rein und lässt nach dem verlorenen vierten Satz nicht den Kopf hängen. Zu 15 bringt er sein Spiel durch.

Was für ein Tiebreak! Jan-Lennard Struff legt furios los und hat das 3:0 vor Augen, doch dann dreht Carlos Alcaraz den Spiess mit dem Punkt der Partie herum und spielt anschliessend so gross auf, dass Struff einfach keine Chance mehr hat. Da hat der 19-Jährige mal sein ganzes Potenzial gezeigt und dem weiterhin grandios aufspielenden Deutschen den Sieg verwehrt. Vorerst zumindest, denn schliesslich ist auch im Decider alles drin. Erstmal geht es aber in die Toilettenpause.

Struff bleibt mutig und attackiert, wird aber von einer Vorhand inside-out von Alcaraz eiskalt erwischt! Der 19-Jährige schreit seine Freude heraus und rennt mit geballten Fäusten zur Bank. Es geht in den Decider!

Alcaraz bleibt bei eigenem Aufschlag stabil und macht beide Punkte. Drei Satzbälle für den Spanier!

Struff ist heute einfach nicht aus der Ruhe zu bringen! Der 32-Jährige antwortet mit einem Servicewinner und sorgt dafür, das beim Seitenwechsel alles in der Reihe ist. Dann aber patzt Struff nach einem langen Return von Alcaraz und der Spanier hat nun den kleinen Vorteil.

Was gräbt dieser Carlos Alcaraz alles aus? Struff baut den Punkt perfekt auf, geht einer Rückhand nach, doch der Spanier drückt die Kugel aus vollem Lauf mit einer Rückhand aus dem Handgelenk noch am Deutschen vorbei. Und als wäre das nichts, jagt er schnell noch zwei Asse hinterher!

Struff startet perfekt in den Tiebreak und klaut Alcaraz gleich einen Aufschlag! Der Warsteiner attackiert den Zweiten konsequent, geht nach und punktet am Netz per Smash. Gleich noch ein Ass hinterher und schon steht es 2:0.

Es geht in den Tiebreak! Eine Vorhand von Alcaraz fliegt ins Aus und sorgt für das 6:6.

Jan-Lennard Struff ist in diesem Match bisher so oft cool geblieben, wenn er unter Druck servieren musste. Kann der Deutsche ein weiteres Mal liefern und den Satz in den Tiebreak schicken? Einige starke erste Aufschläge sorgen für schnelle Punkte und ein 40:15.

Alcaraz legt wieder vor! Der Spanier packt mal wieder ein blitzsauberes Service Game mit drei Assen und einem Servicewinner aus und hat den Tiebreak schon mal sicher.

Ass Nummer 18 besiegelt das 5:5!

Struff macht hier einfach immer weiter. Obwohl Alcaraz ganz stark mit einem Returnwinner eröffnet, bleibt der Deutsche ganz gelassen und antwortet mit Serve Volley. Noch ein ganz sauberer kurzer Volley und eine krachende Vorhand hinterher und schon stehen zwei Spielbälle parat.

Auch die nächsten beiden Punkte werden geteilt und es geht über 30:30. Struff lauert auf seine Chance, bekommt diese aber einmal mehr nicht. Alcaraz serviert zweimal stark und sorgt mit einem Vorhandwinner aus dem Halbfeld für die erneute Führung.

Kann Struff nun das Momentum nutzen und Druck auf den Aufschlag von Alcaraz machen? Der Warsteiner bewegt sich aktuell sehr gut, verteidigt sich mit der Rückhand stark und macht das 15:15.

Wie Struff hier aufspielt ist einfach grossartig! Immer wieder bringt der 32-Jährige unter Druck sein bestes Tennis auf den Platz, schlägt sogar Asse mit dem zweiten Aufschlag. Nach vier abgewehrten Breakbällen nutzt der Deutsche seinen vierten Spielball zum 4:4.

Was für ein irres Aufschlagspiel! Jan-Lennard Struff wehrt gleich vier Breakbälle teils sensationell ab und holt sich dann mit einer spektakulären Reaktion am netz endlich den Spielball. Den kann er aber ebenso wenig nutzen wie kurz später den nächsten, da auch Alcaraz immer wieder unglaubliche Bälle auspackt, um in diesem game zu bleiben. Einstand!

Jetzt geht es auf und ab! Struff wehrt den ersten Breakball per Serve Volley und den zweiten per Ass ab. Doch mit dem nächsten Doppelfehler bringt er sich umgehend erneut in die Bredouille.

Alcaraz gewinnt in den Ballwechseln nun langsam wieder die Oberhand und Struff ist auf schnelle Punkte angewiesen. Zwei Asse kommen da gerade recht, doch es folgt auch ein weiterer Doppelfehler. Und der bedeutet einen Breakball für Carlos Alcaraz!

Nicht zu fassen! Mit dem Rücken zur Wand dreht Carlos Alcaraz erneut auf und hämmert mal eben vier Asse in Folge in den Court. was hat der mit seinen 19 Jahren für Nerven! Struff muss weiter auf seine Chance warten.

Struff ist drauf und dran, hier das vielleicht entscheidende Break zu schaffen! Der 32-Jährige hat den Fuss nun wieder auf dem Gas, greift wie im ersten Satz bei jeder Gelegenheit an und wird mit dem nächsten 0:30 belohnt. Gibt es diesmal auch eine Breakchance?

Was für ein Teil! Alcaraz returniert einen Kickaufschlag Struffs mit der Rückhand cross ins hinterste Eck, doch der Deutsche antwortet seinerseits mit einer noch besseren Rückhand, die longline unerreichbar für Alcaraz einschlägt. 3:3!

Genau wie Alcaraz zuvor legt auch Struff nach 0:30 deutlich zu, gleicht ebenfalls per Ass zum 30:30 aus und holt sich dann den Spielball. Den allerdings kann er zunächst nicht nutzen und es geht in die Verlängerung.

Und jetzt wird es plötzlich auch für Struff eng. Nachdem der erste Punkt an Alcaraz gegangen war, entdeckt das Hawkeye, dass der erste Aufschlag des Deutschen zu lang war. Struff geht beim Zweiten volles Risiko und verzieht komplett. 0:30!

Dann zeigt Carlos Alcaraz aber eindrucksvoll, warum ihm schon in jungen Jahren eine so grosse Zukunft vorausgesagt wird. Unter Druck packt der Spanier sein bestes Tennis aus, haut ein Ass raus und diktiert jeden Punkt. Vier schnelle Zähler in Serie führen zum 3:2.

Alcaraz auf der anderen Seite hingegen wackelt! Der 19-Jährige beginnt mit einem Vorhandfehler und muss dann mit ansehen, wie Struff die Kugel an ihm vorbei auf die Grundlinie schiebt. 0:30!

Wie cool und stabil Jan-Lennard Struff hier über weite Strecken agiert, ist schon beeindruckend. Schliesslich hat der Warsteiner in diesem Jahr erst ganze zwei ATP-Matches gewonnen. Zu null bringt Struff sein Service in Windeseile durch und stellt auf 2:2.

Letztlich macht Alcaraz das Spiel dann mit zwei schnellen Punkten aber doch zu und lässt keine Breakchance zu.

Die Chance zu einem Breakball ist erstmal dahin als eine Rückhand Struffs im Netz landet. Der Deutsche bleibt aber hartnäckig, greift mit der Vorhand cross an und erzwingt zumindest den Einstand.

Der Druck ist nun natürlich beim jungen Spanier und Struff kann relativ entspannt auf seine Chance warten. Alcaraz eröffnet mit einem vermeidbaren Fehler und schimpft dann laut mit sich. Später ist die Netzkante zum wiederholten male Struffs Freund und bringt ihm das 30:30 ein.

Carlos Alcaraz hat sich in den letzten Minuten mit einigen spektakulären Vorhandwinnern emotional zurück ins Match gekämpft und macht nun mit Unterstützung der Zuschauer wieder richtig Dampf. Struff bleibt aber auch diesmal ganz cool und verbucht ein wildes Duell am Netz für sich, um das 1:1 zu besiegeln.

Als Struff bei 30:30 eine Rückhand aus dem Halbfeld ohne Not in die Maschen drischt, steht der Breakball für Alcaraz parat. Mit einem krachenden 212-km/h-Ass wehrt Struff diesen aber ganz souverän ab und schiebt gleich noch einen schnellen Punktgewinn nach.

In Struffs erstem Aufschlagspiel geht es deutlich enger zu. Der Deutsche landet zwar zwei schnelle Punkte, doch Alcaraz sorgt mit einem Crosswinner auf der Vorhand aus der hintersten Ecke mal wieder für ein Highlight und stellt auf 30:30.

Carlos Alcaraz eröffnet den vierten Satz! Und der 19-Jährige wird sich wahrscheinlich fragen, warum er so ein Spiel nicht auch eben bei 4:3 im Dritten abgeliefert hat. Ohne Punktverlust rast der Spanier zum 1:0.

Jan-Lennard Struff hat sich nach dem unglücklich verlorenen zweiten Satz nicht hängen lassen und ist weiter drauf und dran, die Nummer fünf der Setzliste aus dem Turnier zu schmeissen! Struff bringt seine Stärken auf dem schnellen rasen von Wimbledon konstant gut ein, während Alcaraz sich hier weiter nicht so richtig wohl fühlt. Der Spanier war zwischendurch mal obenauf, mittlerweile hängt aber auch öfter mal der Kopf.

Wenig später stehen dann drei Satzbälle für den sehr konzentriert agierenden Warsteiner zu Buche! Und genau wie im ersten Satz beschliesst Struff den Durchgang mit einem weiteren Ass!

Behält Struff wie im ersten Satz die Nerven und serviert das Ding nach Hause? Der Auftakt gelingt dem Deutschen schon mal als ein Notreturn von Alcaraz ans Hallendach klatscht.

Bei eigenem Service findet Alcaraz dann aber wieder z seinem Spiel und agiert äusserst dominant. Struff hat nichts zu bestellen und macht keinen einzigen Punkt. Gleich schlägt der Deutsche aber trotzdem zum Satzgewinn auf.

Jetzt ist es Carlos Alcaraz, der plötzlich mal einige Unforced Errors in Serie einstreut und Struff dieses Spiel nahezu kampflos überlässt. Wie sehr hat dem jungen Spanier das Break eben zugesetzt? Struff zieht locker auf 5:3 davon.

Das kann man mal so machen! Struff bleibt am Drücker, greift mit einer langen Vorhand an und macht auch den dritten Punkt. Das sind drei Breakchancen für den Deutschen und die zweite nutzt er dann auch mit einem perfekten Rückhandpassierball, der cross genau ins Eck fliegt!

Beide Spieler haben in dieser Phase spielerisch nicht gerade viel zu bieten und versuchen nur, irgendwie ihre Aufschlagspiele durchzubringen. Alcaraz hat dabei jetzt mal wieder Probleme, weil er einen Schmetterball von der Grundlinie komplett verzieht und sich einem 0:30 gegenübersieht.

Struffs Antwort ist sogar noch deutlicher. Der Warsteiner rast zum 40:0 und packt dann noch sein zehntes Ass drauf.

Carlos Alcaraz macht es auf der anderen Seite diesmal wieder etwas souveräner. Per Servicewinner stellt der 19-Jährige auf 40:15, dann besiegelte ein Returnfehler Struffs das 3:2.

Cool geblieben! Ass Nummer neun und ein Servicewinner bringen Jan-Lennard Struff das 2:2 ein.

Das Match ist nun nicht mehr so hochklassig wie über weite Strecken des zweiten Satzes. Beide Akteure bauen regelmässig vermeidbare Fehler ein und es geht hin und her, sodass es für den Deutschen am Ende mal wieder über Einstand geht.

Dennoch bringt der Spanier sein Spiel durch, weil Struff erneut gehörig nachhilft und eine offene Vorhand ins Netz peitscht. Alcaraz setzt dann einen ganz gefühlvollen Halbvolleystopp hinter das Netz und macht das Game im dritten Versuch zu.

Alcaraz hat nun auch Probleme beim Service und verbucht seinerseits einen Doppelfehler. Struff kann mit einem herrlichen Returnwinner sogar einen Einstand erzwingen und darf in Richtung Break schielen. Alcaraz wirkt in dieser Phase nicht gerade stabil.

Umso bemerkenswerter aber, wie Struff sich anschliessend zurückkämpft. Der 32-Jährige kann seine Aufschlagquote wieder stabilisieren und die nächsten vier Punkte in Serie verbuchen. Das kleine Tief scheint überwunden zu sein.

Diese vergebenen Möglichkeiten habe Spuren hinterlassen! Struff steht gerade komplett neben sich und eröffnet mit einem Doppelfehler.

Das tut schon wirklich weh! Obwohl Alcaraz keinen einzigen ersten Aufschlag trifft, begeht Struff vier vermeidbare Rückhandfehler in Folge und schenkt das Spiel her.

Bitter! Struff macht tatsächlich sofort zwei Breakchancen klar, vergibt aber beide relativ leichtfertig! Zweimal geht er mit der Rückhand voll auf den zweiten Aufschlag von Alcaraz drauf und verzieht jeweils klar.

Zunächst mal kommt Jan-Lennard Struff auf jeden Fall gut rein in den zweiten Durchgang und macht in einer der wenigen langen Ballwechsel der Partie das 15:30 klar. Gibt es gleich eine frühe Breakchance?

Carlos Alcaraz hat sich nach dem verlorenen ersten Satz stark reingekämpft in dieses Match. Der Spanier hat sein Spiel umgestellt, geht nun selbst offensiver zu Werke und konnte so immer wieder Druck au Struff machen. Der Deutsche hielt diesem lange stand und spielte über weite Strecken gut mit, doch am Ende setzte sich die Klasse des Weltranglistensiebten durch. Kann Struff das jetzt schnell vergessen und weiter sein bestes Tennis spielen oder dreht Shootingstar Alcaraz jetzt richtig auf?

Stark von Alcaraz! Struff serviert weit nach aussen, doch der Crossreturn des Spaniers hat noch mehr Winkel und bedeutet das 15:40. Der siebte Breakball ist gleichzeitig der zweite Satzball für Alcaraz und diesmal lässt dieser sich die Chance nicht nehmen. Mit einem direkten Returnwinner macht der 19-Jährige den Satz krachend zu und schreit seine Freude heraus. 1:1!

Noch einmal muss Jan-Lennard Struff seinen Aufschlag zwingend durchbringen, um in diesem Satz zu bleiben. Auch diesmal kommt Carlos Alcaraz aber besser rein und legt ein 15:30 vor.

Von der vergebenen Chance im Spiel zuvor lässt sich Carlos Alcaraz mal gar nicht irritieren. Der 19-Jährige packt mal eben vier Asse in einem Service Game aus und ist schon wieder vorne.

Da hat Struff auch Glück gehabt! Beim Satzball verspringt sein zweiter Aufschlag so, dass Alcaraz damit nichts anfangen kann und die Kugel klar ins Aus drückt. Struff schert sich nicht drum, jagt ein Ass hinterher und gleicht dann aus zum 5:5.

Satzball! Mit einem unglaublichen Crossreturn auf Struffs ersten Aufschlag holt sich Alcaraz die Chance.

Auch Struff ist nun sichtlich emotionaler unterwegs und feuert sich auf dem Platz selbst an. Nach einem Servicewinner zum 30:30 ballt auch der Deutsche mal die Faust. Jetzt geht es in die ganz heisse Phase - Spielball oder Satzball?

Carlos Alcaraz lauert jetzt auf seine Chance! Der Spanier macht den ersten Punkt, entschärft auch den nächsten Aufschlag Struffs und spielt ihm den Ball vor die Füsse. Der folgende Halbvolley ist nicht zwingend genug und der Passierball sitzt. 0:30!

Alcaraz kann dann aber wieder zulegen und lässt dem Deutschen mit starken Aufschlägen keine Chance mehr. Drei Punkte in Serie bringen dem 19-Jährigen das 5:4 ein.

Und jetzt kann Struff seinerseits mal wieder in Richtung Breakchance blicken! Der Warsteiner legt bei 15:15 alles in seinen Rückhandreturn, jagt die Kugel an die Linie und schnappt sich das 15:30.

Ja! Struff packt zwei Servicewinner aus und hat den Spielball, lässt aber einen Doppelfehler folgen. Der nächste Spielball folgt aber und da Alcaraz dann bei einem leichten Volley patzt, steht das 4:4 auf der Anzeigetafel.

Alcaraz will sich unbedingt in dieses Match fighten und feuert sich nun nach jedem gewonnenen Punkt energisch an. Als ihm ein glücklicher Return, der genau auf die Linie plumpst, das 15:30 einbringt, ballt der junge Spanier die Faust und guckt kämpferisch in seine Box hoch. Bleibt Struff erneut cool?

Unter Druck kann sich Alcaraz dann aber wieder auf seinen zuvor wackligen Aufschlag verlassen und den Spiess mit zwei Servicewinnern herumdrehen. Dann packt der Weltranglistensiebte noch einen Vorhandwinner drauf und legt erneut vor.

Die Breakchance gibt es dann aber trotzdem, weil Struff zunächst einen herrlichen direkten Returnwinner landet und Alcaraz dann schon wieder doppelt beim Aufschlag patzt!

Da war mehr drin! Nach einem Doppelfehler von Alcaraz hat Struff die Chance zum 15:30, donnert seinen Schmetterball aber voll in Netz.

Die Aufschlagspiele gehen nun allesamt deutlich schneller und klarer durch als im ersten Satz. Struff schlägt weiter ziemlich stabil auf, gewinnt gute 74% auf seinen ersten Aufschlag und bringt sein Game 15 durch.

Struff startet dann mit einem cleveren Vorhandwinner gegen die Laufrichtung seines Gegners mal wieder gut in ein Returnspiel. Alcaraz lässt sich aber nicht beeindrucken und gewinnt anschliessend blitzschnell vier Punkte in Serie.

Struff muss dann bei seinem Aufschlag wieder über 30:30, serviert aber erneut in den entscheidenden Momenten zu stark und gleicht per Servicewinner zum 2:2 aus.

Aber Alcaraz bleibt am Drücker! Der 19-Jährige ergattert den Spielball und drückt dann einen Rückhandsmash sicher weg zum 2:1.

Carlos Alcaraz kommt auf dem heiligen Rasen immer besser zurecht und wirkt nun deutlich selbstbewusster als im ersten Durchgang. Jan-Lennard Struff schert sich da aber wenig drum. Einen 210-km/h-Aufschlag des Spaniers blockt der Deutsche ganz cool zum 30:30.

Alcaraz ist jetzt voll da! Der Youngster aus der Nähe von Murcia geht nun selbst viel aggressiver zu Werke, ist auch emotionaler unterwegs und schnappt sich die Breakchance. Struff bleibt aber für den Moment cool, hält dagegen und wehrt ab. Wenig später geht es per Serve Volley zum Ausgleich.

Struff hat in seinem ersten Service Game in Satz zwei auch schnell zwei Spielbälle, muss dann aber einmal mehr feststellen, wie schnell dieser Carlos Alcaraz ist. Der Spanier überrascht Struff mit einem Lob aus der Not und verkürzt so auf 40:30. Dann bringt der 19-Jährige auch erstmals seinen sonst so frequentiert eingesetzten Stopp an und stellt auf Einstand.

Einen Spielball lässt der Spanier noch aus, dann besiegelt sein sechstes Ass das 1:0.

Carlos Alcaraz eröffnet den zweiten Durchgang. Und das macht der 19-Jährige zunächst genauso souverän wie im ersten Satz. Ein guter Aufschlag jagt den nächsten und Jan-Lennard Struff läuft eigentlich nur hinterher. 40:0.

Jan-Lennard Struff gewinnt auch seinen vierten Satz gegen Carlos Alcaraz und legt in diesem Erstrundenduell in Wimbledon vor. Der Deutsche liess sich von einem starken Auftakt des jungen Spaniers nicht beirren, bleib stets aggressiv und wurde dafür mit dem entscheidenden Break belohnt. Alcaraz lässt seine Klasse immer wieder aufblitzen, kann die Ballwechsel aber längst nicht so sehr dominieren wie auf den anderen Belägen.

Anschliessend schlägt Struff aber stark auf und bringt den Satz nach Hause! Bei 30:30 setzt der Warsteiner einen starken Rückhandvolley, der ihm den Satzball einbringt und Ass Nummer sechs besiegelt anschliessend das 6:4!

Bringt Struff den Durchgang jetzt auch ins Ziel? Alcaraz haut sich auf jeden Fall nochmal richtig rein, macht mit einem schweren Rückhandvolley bei voller Streckung den ersten Punkt und feuert sich lautstark an.

Carlos Alcaraz kann dann zum zweiten mal in Folge ein ganz souveränes Aufschlagspiel verbuchen. Abgesehen von einem Doppelfehler war da nichts zu holen für Struff, der aber nach dem Wechsel zum Satzgewinn serviert.

Das ging nochmal gut! Struff kann sich in der heissen Phase auf seinen Aufschlag verlassen, wehrt zunächst den Breakball per Ass ab und lässt wenig später gleich noch ein weiteres zum Spielgewinn folgen.

Plötzlich wird Struff dann ein wenig leichtsinnig und schenkt einen Punkt nach dem anderen her, sodass Alcaraz zum Einstand ausgleichen kann. Dann erläuft der Spanier mit seinen wieselflinken Beinen auch noch einen wirklich starken Volleystopp Struffs und schaufelt das Ding mit der Rückhand cross vorbei. Breakball!

Struff spielt das gerade ganz sicher runter und lässt überhaupt nichts anbrennen. Der Deutsche zwingt Alcaraz mit seiner Power immer wieder zu schweren Bällen und so letztlich zu Fehlern. Der Spanier fängt erstmals an zu hadern und schüttelt fragend den Kopf, 40:0!

Da Alcaraz im Vorfeld kein Vorbereitungsturnier auf Rasen bestreiten konnte und auch im Vorjahr wenig auf diesem Belag gespielt hat, war durchaus fraglich, wie wohl er sich hier fühlt. Mittlerweile ist klar, dass er sich auf den anderen Belägen doch sichtlich mehr zuhause fühlt. Sein nächstes Service Game bringt er dann aber auch mal souverän durch und bleibt dran.

Nach etlichen umkämpften und für ein Rasenmatch untypisch langen Spielen geht es jetzt mal zackig. Struff schlägt gut auf, rast zum 40:0 und stellt mit seinem zweiten Ass auf 4:2.

Letztlich rettet sich Alcaraz ins Ziel und verkürzt auf 2:3. Von der Souveränität aus dem ersten Aufschlagspiel ist dennoch nichts geblieben. Struff hat sich hier gut ins Match gearbeitet, greift immer wieder an und bietet dem spanischen Wunderkind die Stirn.

Während der Regen unaufhörlich und ziemlich laut auf das Arenadach prasselt, entwickelt sich das nächste enge Spiel, in dem Alcaraz diesmal den Deckel nicht draufmachen kann und dann plötzlich Struff die Breakchance hat. Der Deutsche trifft den Return aber nicht richtig und die gelbe Kugel segelt ins Aus.

Alcaraz bügelt seinen ersten Doppelfehler umgehend mit einem Ass aus und holt sich den Spielball. Den allerdings lässt der 19-Jährige liegen und muss ebenfalls in die Verlängerung.

Struff bleibt seiner Linie treu und sucht bei jeder Gelegenheit den Weg ans Netz. Dort zeigt der 32-Jährige einige spektakuläre Volleys, hat aber den Passierbällen von Alcaraz auch oft nichts entgegenzusetzen. 30:30!

Jan-Lennard Struff hat auch in seinem zweiten Aufschlagspiel Probleme, bekommt das Spiel nicht zu und hat dann nach seinem bereits zweiten Doppelfehler plötzlich den nächsten Breakball gegen sich. Den wehrt er mit viel Mut und etwas Hilfe der Netzkante aber erneut ab und serviert das Game anschliessend endlich nach Hause. 3:1!

Struff sucht bei eigenem Service aktuell konsequent den Weg nach vorne, wird dort von Alcaraz nun aber schon zum wiederholten Male klassisch ausgekontert. Der Spanier schiebt die Kugel mit der Rückhand longline an seinem Kontrahenten vorbei und schnuppert bei 15:30 an der Chance zum sofortigen Rebreak.

Hochverdient schnappt sich Struff das Break! Mit einem langen Rückhandslice greift der Deutsche an, der erste Volley ist auch gut gesetzt und dann besiegelt er mit einem souveränen Smash das 2:1. Das sah richtig gut aus beim Warsteiner, während Alcaraz nach gutem Start etwas den Faden verloren hat.

Stark von Struff! Der 32-Jährige riskiert beim Return jetzt mehr, trifft die Filzkugel zweimal optimal und geht mit 0:30 in Front. Alcaraz stürmt dann mal vor ans Netz, legt seinen Rückhandvolley aber neben die Linie und Struff hat drei Breakmöglichkeiten.

Alcaraz lässt seine Stärken schon in diesen ersten Minuten erkennen und zeigt sich vor allem unheimlich beweglich. Immer wieder gräbt der 19-Jährige gute Angriffsbälle von Struff noch aus und kämpft sich zurück. Erst im fünften Versuch macht der Deutsche das Spiel per Servicewinner letztlich zu.

Struff trifft in seinem ersten Service Game kaum einen ersten Aufschlag und bekommt wenig freie Punkte. Der Warsteiner bleibt aber mutig und wehrt zwei Breakbälle des Spaniers stark ab. Den nächsten Spielball vergibt er allerdings auch und es geht erneut über Einstand.

Aber dann geht es plötzlich in die andere Richtung! Alcaraz erläuft zunächst einen ordentlichen Stopp Struffs und kontert den Deutschen am Netz aus, dann setzt dieser einen Slice hinter die Grundlinie. Bei Einstand hat Struff den Punkt nach einem guten zweiten Aufschlag schon fast sicher, verzieht aber die offene Vorhand aus dem Halbfeld. Breakchance!

Jan-Lennard Struff macht es im Gegenzug zunächst ähnlich souverän und startet ebenfalls überzeugend ins Match. Der 32-Jährige legt gleich mal mit Serve Volley los und hat wenig später nach einem Rückhandfehler von Alcaraz zwei Spielbälle.

Besser kann man nicht loslegen. Nach zwei schnellen Punkten geht auch die erste lange Rally der Partie an Alcaraz, der das Spiel anschliessend mit seinem zweiten Ass auch sofort zumacht.

Auf geht's! Carlos Alcaraz beginnt und eröffnet gleich mal mit einem krachenden Ass durch die Mitte.

Soeben haben die beiden Protagonisten den zweitgrössten Court der Anlage betreten und mit dem Aufwärmen begonnen. Aufgrund des wechselhaften Wetters in London ist das Dach über dem Einser heute geschlossen. Jan-Lennard Struff hatte beim Münzwurf das Glück auf seiner Seite und hat den Aufschlag Carlos Alcaraz überlassen.

Grundsätzlich hat Jan-Lennard Struff allemal das Zeug dazu, Carlos Alcaraz in Wimbledon zu schlagen. Mit seinem wuchtigen Aufschlag hat der Deutsche auf dem Rasen eine starke Waffe, die ihm viele freie Punkte einbringen kann. Wenn die Quote beim Service stimmt und Struff das Spiel zumindest bei eigenem Aufschlag selbst bestimmen kann, dann ist hier auf jeden Fall was möglich. Dass er Alcaraz packen kann, hat er schliesslich auch schon bei den French Open 2021 gezeigt, als er in drei Sätzen erfolgreich war.

Da Carlos Alcaraz im Vorfeld der Wimbledon Championships kein Vorbereitungsturnier auf Rasen bestritten hat, ist nicht ganz klar, wie es um die Form des 19-Jährigen bestellt ist, der sein letztes Match vor vier Wochen in Paris bestritten hat. Besser als die Form von Struff dürfte sie aber wohl sein, denn der Deutsche hat im Jahr 2022 erst zwei Siege auf der Tour gefeiert und ist neun von zehn Turnieren an der Auftakthürde gescheitert.

Nicht mal zwei Jahre ist Carlos Alcaraz regelmässig auf der ATP-Tour dabei und schon sehen viele Experten in ihm die zukünftige Nummer eins. Von ungefähr kommt das nicht, denn der Spanier hat bisher eine grandiose Saison hingelegt, in der er bereits vier Titel gewinnen konnte, darunter zwei Masters-Events. Nadal, Djokovic, Tsitsipas, Zverev - Alcaraz hat sie alle schon geschlagen. Bei den US Open und in Roland Garros erreichte der 19-Jährige bereits zwei Grand-Slam-Viertelfinals, nun soll auch auf Rasen erstmals ein guter Run folgen. Bei seinem Debüt im Vorjahr schied Alcaraz in Runde zwei gegen Medvedev aus.

Zum neunten Mal ist Jan-Lennard Struff bereits auf dem heiligen Rasen von Wimbledon dabei. In Sachen Erfahrung ist der 32-jährige Warsteiner seinem 13 Jahre jüngeren Kontrahenten also deutlich voraus. Allzu viel Erfolg hatte Struff in Wimbledon allerdings noch nicht. Nur 2018 und 2019 schaffte er es in die dritte Runde, die zweite Woche hat er noch nie erreicht. Allerdings hatte es der mittlerweile auf Rang 155 der Welt zurückgefallene ehemalige Top30-Spieler auch selten leicht. Im Vorjahr unterlag er in Runde eins dem aktuellen Weltranglistenersten Daniil Medvedev, nun geht es mit Alcaraz gegen die Nummer sieben der Welt.

Hallo und herzlich willkommen zum Rasen-Klassiker in Wimbledon! Sieben deutsche Herren sind 2022 in London im Einsatz, einer davon ist gleich auf dem Court No.1 gefragt. Jan-Lennard Struff trifft zum Auftakt auf den spanischen Shootingstar Carlos Alcaraz.