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Wimbledon 2023: Casper Ruud - Golf bis kurz vor Mitternacht

Casper Ruud steigt heute in das Wimbledon-Turnier 2023 ein. Der Norweger geht die Sache entspannt an. Und hat sich zuletzt beim Golf erholt.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 03.07.2023, 10:46 Uhr

Casper Ruud auf der Anlage in Wimbledon
© Getty Images
Casper Ruud auf der Anlage in Wimbledon

Von Jens Huiber aus Wimbledon

Casper Ruud darf also schon heute gegen Laurent Lokoli ran, das Match des Norwegers ist als zweites auf Court 1 avisiert. ZU behaupten, dass der an Position vier gesetzte Ruud in Wimbledon 2023 unter dem Radar fliegen würde, wäre eine maßlose Untertreibung: Zur Presskonferenz im Interview Room 2 sind exakt zwei Gäste erschienen: Helen Scott Smith, die rasende Reporterin, die in aller Herren Länder liefert, vor allem auch nach Skandinavien. Und eben der Autor dieser Zeilen.

Ruud war 2021 ja zu Gast in Kitzbühel, hat damals mit mehreren Gewaltakten die Generali Open gewonnen. Und sich als extrem kompetenter Golfer vorgestellt. Er habe zwar in der Vergangenheit öfter mal Witze über seine Vorbereitung auf Rasen gemacht, sagt Ruud also, aber das würde nicht bedeuten, dass er das Turnier in Wimbledon nicht ernst nähme. Es wäre einfach so, dass sein Spiel nicht gut zu den Anforderungen auf Gras passen.

Djokovic gewinnt in Roland Garros verdient

Mindestens ebenso wichtig aber: „Mein Golfspiel funktioniert richtig gut“, sagt Ruud auf Nachfrage. „Das Großartige an Norwegen im Sommer ist, dass man bis halb elf Uhr abends Golf spielen kann, manchmal sogar bis elf. Man kann in der Früh trainieren, und am Abend sogar nach dem Abendessen noch 18 Löcher spielen.“ In welchem anderen Land der Welt könne man das schon?

Die letzte große Tennis-Erinnerung ist natürlich das Endspiel in Roland Garros, in dem sich Casper Ruud Novak Djokovic geschlagen geben musste. In einem Match, das enger war, als es der Endstand dann tatsächlich suggerierte. „Ich hatte eine gute Taktik, ich glaube auch, dass ich gut gespielt habe“, so Ruud. „Aber Novak ist einfach eine sehr harte Nuss zu knacken. Er ist im ersten Satz nach einem Break zurückgekommen. Es war hart. Ich habe einen sehr guten ersten Satz gespielt - und den nach eineinhalb Stunden verloren. das war hart zu akzeptieren.“ Danach habe Djokovic sein Level noch einmal angehoben und verdient gewonnen.

Ruud peilt ATP Finals an

In Wimbledon sieht alles anders aus. „Das Gute für mich ist: Auf Rasen habe ich keine großen Erwartungen. Ich kann die Matches ein wenig freier spielen.“ Im Unterschied zum vergangenen Jahr gibt es in Wimbledon 2023 allerdings wieder Punkte für die ATP-Weltrangliste. Ändert das etwas für Caspr Ruud? „Schon ein wenig. Das hebt die Motivation. Jeder Punkt ist für mich ein Bonus, der gegen Ende des Jahres wichtig werden kann.“ Da peilt Ruud nämlich die erneute Qualifikation für die ATP Finals in Turin an. Mit wohl besseren Aussichten als in Wimbledon.

Hier das Einzel-Tableau der Männer

von Jens Huiber

Montag
03.07.2023, 11:40 Uhr
zuletzt bearbeitet: 03.07.2023, 10:46 Uhr