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Wimbledon: Medvedev, Mannarino und die Länge des Feldes (Medvedev hat übrigens gewonnen)

Daniil Medvedev hat die dritte Wimbledon-Runde erreicht - in einem sehenswerten Spielchen gegen Adrian Mannarino. Gemäß der alten Schule: die Länge macht's!

von Florian Goosmann aus Wimbledon
zuletzt bearbeitet: 07.07.2023, 15:02 Uhr

Daniil Medvedev: Immer schön vor die Grundlinie zirkeln, das Ding!
© Getty Images
Daniil Medvedev: Immer schön vor die Grundlinie zirkeln, das Ding!

Wer in den 1980ern oder 1990ern Tennis gelernt hat, wird die Worte seines Coaches im Ohr haben: Läääänger!/

Bälle bis kurz vor die Grundlinie waren damals angesagt, heute - nun ja, schadet das ja auch nichts. Ein mittellanger, hochabspringender Topspin aber birgt seine gefährliche Höhe aber auch etwas kürzer angesetzt (nachzufragen bei Rafael Nadal).

Topspin? Manny say whaaaat??? Nee, davon haben Daniil Medvedev und Adrian Mannarino noch nix gehört. Medvedev ist ohnehin derart bekannt dafür, die Kugel laaaaang und gar nicht mal zu schnell zu platzieren, und was willste damit machen.

Mannarino allerdings auch. Der bespannt seine Keulen ja nur mit 11 oder, an guten Tagen, mit 12 Kilo, kein Witz. Großartige Schwünge sind da ohnehin nicht angebracht, bisschen verteilen reicht.

Das Spiel zwischen ihm und Medvedev war daher kein... normales. Für heutige Verhältnisse.

Und entsprechend ein Leckerbissen, da am Donnerstagabend auf Court 2. Gewalt war hier fehl am Platz, im Gegenteil, man bestaunte fast klassisches Rasentennis (nur ohne Serve-and-Volley), mit vielen Stopps und Übersicht. "Meddy" bespielte das hintere Drittel des Grundlinienfeldes dann aber doch immer ein bisschen stabiler. Dass beide doch noch in der Verlängerung am Freitag mussten, lag daran, dass Mannarino das Break im dritten Durchgang kurz vor Dunkelheit doch noch egalisierte.

Apropos egal, das schien es auch Meddy zu sein, er machte am Freitag kurzen Prozess. 6:3, 6:3 7:6 (5) hieß es am Ende. Nun geht's gegen Rasenfuchs Marton Fucsovics.

Ach Meddy!

Schade: eine Szene im ersten Satz, als Mannarino einen Ball nicht mehr erlaufen konnte und den Schläger (auf dem Rasen) danach schmiss, etwas zu nah an eine Linienrichterin. Grund für Medvedev, sich mit dem Schiedsrichter anzulegen, der Mannarino also zusprach, das Werfen zu unterlassen. Medvedvev war das nicht genug, er forderte einen "Call", eine Verwarnung offenbar. "Be consistent", "sei konsequent".

Eine alte offene Rechnung? Vielleicht. Hätte aber doch nicht sein müssen an diesem schönen Abend.

Hier das Einzel-Tableau in Wimbledon

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Medvedev Daniil

von Florian Goosmann aus Wimbledon

Freitag
07.07.2023, 15:10 Uhr
zuletzt bearbeitet: 07.07.2023, 15:02 Uhr

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