Wimbledon-Qualifikation: Philipp Kohlschreiber gewinnt - und kündigt Karriereende an
Philipp Kohlschreiber ist erfolgreich in die Wimbledon-Qualifikation gestartet. Im Anschluss an seinen Auftakterfolg über Gregoire Barrere kündigte der Deutsche an, nach dem Rasenklassiker seine Karriere beenden zu wollen.
von SID
zuletzt bearbeitet:
20.06.2022, 15:46 Uhr
Ein kleiner Kreis war eingeweiht, aber irgendwann musste Philipp Kohlschreiber es ja offiziell machen - immerhin kann jedes Match das letzte seiner gut 21-jährigen Karriere als Tennisprofi sein. "Das wird mein letztes Turnier. Ich höre nach Wimbledon 2022 auf", sagte der Augsburger am Montag nach seinem Erstrundenmatch in der Qualifikation für das Rasen-Highlight.
Er sei eben nicht der Typ, der "sich hinstellt und ankündigt: Das wird meine letzte Saison", erklärte der 38-Jährige leicht verlegen. Und so wählte Philipp Eberhard Hermann Kohlschreiber, achtmaliger ATP-Turniersieger und ehemaliger Weltranglisten-16., den stillen Weg eines Post-Match-Interviews.
Kohlschreiber nun gegen Kukushkin
Sein Traum ist der Sprung ins Hauptfeld an der Church Road. Die erste Quali-Aufgabe Gregoire Barrere hat er souverän mit 6:2, 6:2 gelöst, nächster Gegner ist der Kasache Michail Kukuschkin. Danach müsste Kohlschreiber eine weitere Hürde nehmen, um im 128 Spieler umfassenden Hauptfeld noch einmal eine große Bühne zu bekommen. Die erste Runde in Wimbledon beginnt am kommenden Montag.
Kohlschreiber, der gut 13,7 Millionen Dollar an Preisgeldern gewonnen hat, blickt schon jetzt zurück auf eine "großartige und wundervolle Karriere". Er versuche nur noch, "jedes Match zu genießen".
Kohlschreiber macht für Wimbledon eine Ausnahme
Die Entscheidung für Wimbledon als Schauplatz für den Schlussakkord kommt nicht von ungefähr. "Es war eine sehr lange Reise, ich habe tolle Erinnerungen. Besonders hier mit meinem größten Erfolg bei einem Grand Slam", sagte er. 2012 erreichte Kohlschreiber auf dem heiligen Rasen das Viertelfinale.
Seine Rücktrittsankündigung kommt nicht ganz überraschend. Er sei "nicht mehr so der Profi wie früher", hatte Kohlschreiber nach seinem Erstrunden-Aus in München Ende April gegen den 15 Jahre jüngeren Daniel Altmaier gesagt. Und weiter: "Die Chancen stehen sehr gut, dass ich hier zum letzten Mal ein Einzel gespielt habe."
In der Weltrangliste wird Kohlschreiber nur noch auf Position 230 geführt. Da lauten die Alternativen: Auf eine Wildcard hoffen oder wie zu Beginn der Karriere durch die Mühlen der Qualifikation gehen. Das muss nicht mehr sein, hat Kohlschreiber nun beschlossen. Nur für Wimbledon macht er eine letzte Ausnahme.