Wo die Wildgänse abheben - der „Tennis Garden“ in Madrid
Gerade an den ersten Tagen des ATP-Masters-1000-Turniers in Madrid bekommt man im sogenannten „Tennis Garden“mindestens ebenso viel Weltklasse geboten wie auf den großen Match-Courts.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
26.04.2025, 14:36 Uhr

In New York City haben sie das in den vergangenen Jahren ja ganz gut hinbekommen mit den Flugzeugen, die in La Guardia starten und landen. Kaum ein Profi, der sich noch über die Lärmbelästigung beklagt, die Konzentration gilt vollends dem Tennissport. In Madrid nun ist kein Flughafen weit und breit - in der Caja Magica trennt indes ein Wassergraben das Festland - also das Gebäude, in dem auch der Manolo Santana untergebracht wird - vom „Tennis Garden“.
Wasser ist natürlich immer gut. Denken sich auch ein paar Wildgänse. Die immer mal wieder im Schatten nach Abkühlung suchen. Und dann mit einer Lautlosigkeit abheben, wie man es sich Anwohner von kommerziellen Flughäfen nur wünschen würden. Das Tennisinteresse der guten Tore wird eher gering sein - am Freitagmittag hätte es aber beim Abflug für einen kleinen Blick auf zwei argentinisch-französische Duelle gereicht. Francisco Cerundolo und Harold Mayot bespielten sich auch dem 6er, gleich dahinter schaffte es Arthur Fils gleich dreimal seinen Aufschlag zu verlieren, als es darum ging, den ersten Satz gegen Francisco Comesama über die Distanz zu bringen.
Zverev, Tsitsipas, Khachanov beim Training
Exakt 4.956 Personen dürfen sich gleichzeitig in diesem Tennis Garden aufhalten. Beim Eingang sind Drehkreuze installiert, die genau das überprüfen sollen. Wie es scheint allerdings nur der guten Ordnung halber. Werder sind Zähler angebracht noch Kontrolleure mit der Einhaltung der Norm betraut.

Es lohnt sich jedenfalls, dem Garden einen Besuch abzustatten. Das haben sich in den letzten Tagen vor allem die Fans von Aryna Sabalenka gedacht, die mehr Zeit beim Autogrammschreiben und Selfie-Schießen verbracht hat als beim Feilen an ihrem Vorhandvolley (unabhängige Trainingsbeobachter sagen: Es wurde gefeilt und sollte weiter gefeilt werden.). Am Freitag konnte man Naben den laufenden Wettbewerbsspielen auch Alexander Zverev, Stefanos Tsitsipas oder Karen Khachanov beim Üben zusehen. Im Fall von Zverev bei den letzten Trockenübungen vor seinem Auftakt gegen Roberto Bautista-Agut.

Ein Pro-Tipp noch für Kurzentschlossene: Die Brücke zwischen den Tickethäuschen und der Einlasskontrolle ist frei begehbar. Und von dort aus kann man - gute Augen vorausgesetzt - völlig gratis die Tennisweltklasse beobachten
Hier das Einzel-Tableau in Madrid