Aryna Sabalenka kann sich selbst nicht hören
Aryna Sabalenka ist eine der großen Hoffnungen im Damentennis. Die junge Weißrussin weiß auch, sich auf dem Platz Gehör zu verschaffen.
von tennisnet
zuletzt bearbeitet:
24.02.2018, 12:15 Uhr
Die Bilanz zwischen Caroline Wozniacki und Aryna Sabalenka ist noch ausgeglichen. Und zwar bei 0:0. Was aus zwei Gesichtspunkten schade ist: Sportlich gesehen könnte die Weißrussin in den kommenden Jahren zu einer der Führungskräfte im Damenzirkus aufsteigen, da würde ein Vergleich mit der aktuellen Nummer eins sicherlich zur Einschätzung des tatsächlichen Potenzials Sabalenkas helfen. Darüber hinaus ist die Dänin in letzter Zeit aber auch durch eine gesteigerte Sensibilität ihren Gegnerinnen gegenüber aufgefallen, in erster Linie, was deren Spiellautstärke anbelangt.
Und auch da wäre Wozniacki bei Sabalenka an der richtigen Adresse. Denn die 19-Jährige schickt sich an, in dieser Hinsicht ebenfalls die Nachfolge ihrer prominenten Landsfrau Victoria Azarenka anzutreten. Bei den Australian Open war dies besonders auffällig, zumindest nach dem Geschmack des Heimpublikums im Match gegen Ashleigh Barty. Von der sprichwörtlichen Fairness der Fans down under war bei jenem Erstrunden-Match in manchen Phasen eher wenig zu registrieren, auch weil Sabalenka ein interessantes Timing an den Tag legt: Das eigentliche Stöhnen erfolgt erst nach dem Schlag, beinahe erst in jenem Moment, da die Gegnerin zum Gegenschlag ausholt.
Nicht anders als andere
Dass dem so ist, mag sein. Dass Aryna Sabalenka aber nicht daran denkt, dies zu ändern, erläuterte die 19-Jährige in einem Interview mit Gulf News. "Das Stöhnen kümmert mich nicht, weil ich bin nicht die einzige, die das macht", so Sabalenka, die seit Beginn des Jahres mit Magnus Norman, dem ehemaligen Coach von Stan Wawrinka zusammenarbeitet. "Viele andere Spieler schreien auch auf dem Court. So bin ich und so werde ich bleiben. Und ganz ehrlich: Ich kann mich während des Spielens gar nicht selbst hören."
Ganz will es sich Aryna Sabalenka, die im Fed Cup gegen Deutschland bei der 2:3-Heimniederlage in Minsk beide Punkte für ihr Team holte, mit den Kolleginnen indes nicht verscherzen. "Wenn ich mir später meine Matches noch einmal anschaue, denke ich mir manchmal: 'Wirklich, das bin ich?´ Da bin ich fast schockiert, weil mein Stöhnen richtig laut und in einem hohen Ton ist. Da möchte ich mich bei anderen Spielerinnen entschuldigen, wenn sie sich dadurch gestört gefühlt haben." Ob das Caroline Wozniacki reicht?